Aachen: Rothenbergers Fendi meldet sich zurück – Zweite Plätz zwei für Wendy und Isabell Werth

Fendi und Sönke Rothenberger eröffneten in Aachen die Saison 2024. Das Foto zeigt die beiden beim letztjährigen Saisonauftakt in Hagen. Archivfoto: (c) Stefan Lafrentz
Fendi und Sönke Rothenberger eröffneten in Aachen die Saison 2024. Das Foto zeigt die beiden beim letztjährigen Saisonauftakt in Hagen. Archivfoto: (c) Stefan Lafrentz

Die einen Pferde kehrten nach längerer Pause auf die turniersportliche Bühne zurück, die anderen zeigten sich unter neuen Reiterinnen und Reitern in guter Frühform: Beim Turnier „Festival 4 Dressage“ im Aachener Dressurstadion sah man viel zwei- wie vierbeinige Prominenz. Nach 2023 richtete erneut ein belgisches Organisationsteam das CDI3* auf deutschem Boden aus.

Was im vergangenen Jahr als Notlösung galt, hat sich bewährt: Erneut war das Aachener Dressurstadion Gastgeber eines internationalen Dressurturniers unter der Leitung des Belgiers Joost Evers. Eigentlich hätte er wie 2023 sein CDI im Reitsportzentrum Sentower Park in Opglabbeek (Belgien) ausgerichtet, aber die Kollision mit einem zeitgleich stattfindenden Springsport-Event zwang ihn zu einem Wechsel. Gemeinsam mit dem Aachener Dressurausbilder Ton de Ridder und dem gastgebenden Aachen-Laurensberger Rennverein entstand das Turnierkonzept „Festival 4 Dressage“ mit 19 Prüfungen, darunter auch etliche für Nachwuchsreiter, und Starterpaaren aus 20 Nationen.

Es hatte sich schon im Vorfeld der Veranstaltung herumgesprochen, dass einige prominente Pferde ihr Comeback feiern würden, unter anderem der niederländische Hengst Hermes (Dinja van Liere), der zwei Bronzemedaillen bei der Weltmeisterschaft 2022 in Herning gewonnen hatte. Nach knapp einjähriger Verletzungspause meldete er sich mit dem Sieg im Grand Prix zurück (75,522 Prozent). Besonders gespannt war man auf Fendi und Sönke Rothenberger (Bad Homburg). Beim CHIO 2023 in Aachen hatte er sich zum letzten Mal präsentiert, kam aber für einen Start bei der Europameisterschaft in Riesenbeck nicht in Betracht. Nun meisterte der dänische Franklin-Sohn die Lektionen kraftvoll und ausdrucksstark und erhielt mehrmals die „9“ für seine Passage: Platz fünf im Grand Prix (74,0), Platz drei im Special (73,766). Seine Bewertung litt ein wenig unter der enormen Differenz der Juryurteile. Ein Richter hatte das Paar im Grand Prix mit 77,301 Prozent an die Spitze des Feldes gesetzt, ein anderer rangierte die beiden mit 70,87 an die 17. Stelle! Deutsche Richterinnen und Richter waren bei diesem Turnier übrigens nicht dabei.

Zweimal Platz zwei lautete Isabell Werths Bilanz. Die Rheinbergerin stellte erst zum zweiten Mal ihren Neuzugang Wendy de Fontaine v. Sezuan vor. Die großrahmige Rappstute aus der dänischen Zucht war von Andreas Helgstrand in den Grand Prix geführt worden und hatte seinen Stall zum Jahresende verlassen. Mit Isabell Werth zeigte sie gute Traversalen und Piaffen, die die Dressurkönigin sicher noch verfeinern wird (Grand Prix: 75,065, Special 75,149). Im Special musste sie dem Schweden Patrik Kittel den Vortritt lassen. Auch er saß auf einem Pferd, das bis vor kurzem noch Andreas Helgstrand geritten hatte: Der in den Niederlanden gezogene Hengst Jovian (v. Apache), Weltmeister der jungen Dressurpferde von 2019 und 2021, beendete den Grand Prix mit 74,5 Prozent, im Special lag er mit 76,213 Prozent deutlich an der Spitze.

Ein Wiedersehen gab es auch mit Ingrid Klimke und Franziskus FRH. Der Hannoveraner Hengst hatte sich seit der Deutschen Meisterschaft auf keinem Turnier mehr blicken lassen. Nun machten der Fidertanz-Sohn und die Reitmeisterin deutlich, dass in dieser Saison wieder mit ihnen zu rechnen sein dürfte. fn-press / hen

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