FEI World Cup Dressage – Patrick Kittel`s Tränen über den Weltcup-Sieg

Die Top-Drei des FEI World Cup Dressage: Patrik Kittel mit Nanna Skodberg Merrald und Isabell Werth. (Foto: Stefan Lafrentz)

(Riad) Fing schon mit einem Drama an das “Final-Four” und endete mit Freudentränen beim Weltcup-Sieger Patrik Kittel. Der Schwede übertrumpfte in serinem neunten FEI World Cup Dressage Finale mit Touchdown die Dänin Nanna Skodberg Merrald und Isabell Werth. Seiner Emotionen wurde der 48-jährige auf dem Podium nicht Herr. Mit einer herben Enttäuschung endete Riad für Charlotte Fry (GBR), die gar nicht erst antreten konnte.

Der Reihe nach: Die vier besten Paare des Grand Prix waren im dritten und letzten Teil der Grand Prix Kür versammelt. Der Spannung wegen wird die Startliste der Kür in Gruppen nach dem Ergebnis des Grand Prix ausgelost. Die GP-Siegerin Charlotte Fry als Erste dieser Gruppe war mit dem KWPN-Hengst Everdale eben in die Halle gekommen, da bat man sie schon wieder heraus. Blut am Maul des 15-jährigen Rappen bedeutete das Ende des Weltcup-Finales, noch bevor der erste Takt von Frys Kür erklingen konnte. Eine herbe Enttäuschung für die Britin, aber so sind die Regeln zugunsten der Pferde.

Botschaft vernommen?

Wenn man eines über dieses Weltcup-Finale Dressur festhalten kann, dann doch das Bemühen um bessere Dressur und weniger Spektakel. Patrik Kittel stellte den in Schweden gezogenen Quarterback-Nachkommen Touchdown aus einer Mutter von Bjorsell`s Sack etwas anders vor, selten eng werdend, hin und wieder aber mit deutlich einwirkender Hand. Die Passagen des Wallach sehen erstaunlicherweise eher wie ein langsamer Trab aus. Die Galopptraversalen können besser gafallen als die im Trab, der Schritt taktmäßig und rhythmisch und Kittels Vorstellung ist insgesamt risikobewusst. Mit “brav” lässt sich auch kein Weltcup gewinnen. Zum Go und zum Arbeitswillen des Quarterback-Nachkommen passen die James-Bond-Melodien der Kür einfach gut. 

Der Schwede und sein Touchdown waren das letzte Paar im Finale und so wirklich mochte der Reiter offenbar den durchgesagten Prozenten (81,668) kaum vertrauen. Sichtlich erheitert bestätigte ihm Christoph Koschel in der Abreitehalle, dass das schon stimme –  Weltcup gewonnen. Patrik Kittel ist erst der zweite schwedische Sieger eines Weltcup-Finals seit dem Jahr 1998. Damals gewann Louise Nathhorst, bei der Kittel selbst trainierte, mit Walk on Top – das kann einen schon mal aus der Fassung bringen.

© www.sportfotos-lafrentz.de / Stefan Lafrentz

Nach Skandinavien ging auch Rang zwei dieses Weltcup-Finals. Nanna Skodberg Merrald hatte dafür Blue Hors Don Olymbrio gewählt und neue Musik (Spider-Man), die Choreographie aber weitgehend so belassen wie gehabt. An ihrer Vorstellung wurde sichtbar, warum dieses Weltcup-Finale eine “so knappe Kiste” war. In der Spitzengruppe gab es einfach keine Ausreißer. Erstmals kletterten die Prozentpunkte bei der Dänin über die 80-er Marke auf 81,42 Prozent.

Im 25. Finale auf Rang drei – Isabell Werth

Zu Isabell Werth muss man nicht viel sagen: Erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten, 25. Weltcup-Finale und immer dann besonders gut, wenn es eng wird, wenn kein Punkt im Sand liegen bleiben darf. DSP Quantaz, Halbbruder des Weltcup-Siegers Touchdown, machte es seiner Pilotin nicht leicht, denn der Wallach war im Convention-Center etwas abgelenkt. Das Paar hat schon konstantere Vorstellungen gehabt als heute, für die es 81,40 Prozent gab. Und die sind dem ausgeprägten Geschick von Isabell Werth für das Handling des Pferdes und kniffligen Situationen zu verdanken.

Erfreulich endete das Riad-Abenteuer auch für Matthias-Alexander Rath mit Destacado, die sich deutlich mit 77,85 Prozent auf Rang vier verbesserten. Und Raphael Netz, der mit Great Escape Camelot seine Final-Premiere erlebt, wurde mit 76,48 Prozent Fünfter. Chapeau! Und am Samstag? Weltcup-Finale Springen in Riad: Vielleicht noch ein schwedischer Sieg?

Platz vier für Matthias Alexander Rath und Destacado FRH. © www.sportfotos-lafrentz.de / Stefan Lafrentz
Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefan Lafrentz

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