Saumur: Gelungener Saisonauftakt für deutsche Voltigierer – Sieg für Annemie Szemes und Julian Wilfling

Julian Wilfling und Aragorn, hier bei den WM in Herning, gewinnen den Saisonauftakt in Portogruaro. Archivfoto: (c) Stefan LafrentzJulian Wilfling und Aragorn, hier bei den WM in Herning, gewinnen den Saisonauftakt in Portogruaro. Archivfoto: (c) Stefan Lafrentz

In großer Besetzung haben die deutschen Voltigierer an Ostern die Saison 2024 mit Starts in Saumur/Frankreich und Portogruaro/Italien erfolgreich eingeläutet. In Italien dominierte Julian Wilfling die Herrenkonkurrenz, während Annemie Szemes mit ihrem Sieg in Saumur für eine kleine Überraschung sorgte. Weitere Siege gingen auf das Konto des Juniorteams Fredenbeck und des U18-Duos Leonel Gelke und Jennifer Reichert im Pas de Deux.

Besonders stark präsentierten sich in Saumur die deutschen Einzelvoltigiererinnen. Allen voran Annemie Szemes aus Baiersdorf, die ihren ersten Start bei den „Senioren“ auf Anhieb in einen Sieg verwandeln konnte. Nicht zuletzt dank der hohen Noten für ihr Pferde Rubinio, der in Saumur sein erstes Turnier bestritt, konnte sie bereits die Pflicht für sich entscheiden und behielt sich die Spitzenposition auch nicht mehr nehmen. Mit einem Endstand von 7,871 Punkten verwies die 22-Jährige, die im vergangenen Jahr noch Vierte der U21-WM war, Sema Hornberg aus Neuss mit 7,594 Zählern auf Platz zwei. Ein Doppelerfolg auch für Longenführerin Nina Vorberg, die nicht nur Rubinio, sondern auch Hornbergs Rockemotion vorstellte. Dritte wurde Hannah Steverding aus Herxheim mit Royal Flash (Longenführerin Sophie Kuhn) mit 7,559 Punkten. Die zweitbeste Kür präsentierte Joline Ossenberg-Engels aus Altena mit Equido Sir PQH und Claudia Doller-Ossenberg-Engels an der Longe. Mit 7,507 Punkten wurde sie am Ende Fünfte, noch vor der Doppel-Europameisterin und Siegerin des Weltcupfinals 2024, Kathrin Meyer. Der Hamburgerin, die in Saumur nicht mit ihrem bewährten San Classico S antrat, sondern mit dem dunkelbraunen Hannoveraner Bartelino, unterlief ein „teurer“ Patzer im Technikprogramm, so dass sie nicht über Platz sechs hinauskam.  

Als bester deutscher Einzelvoltigierer belegte nach einjähriger Verletzungspause Thorben Hoppe aus Wulfsen in Saumur Platz drei (7,612 Punkte). Der 32-Jährige ging mit Herby und Nina Vorberg an dessen Longe an den Start. Das Maß der Dinge in der Herrenkonkurrenz war jedoch Theo Gardies aus Frankreich. Mit 8,274 Punkten war dem Vizeeuropameister und Zweiten des Weltcupfinals der Sieg nicht zu nehmen.

Während in Saumur im CVI3* keine der deutschen Topgruppen an den Startging, konnte sich im CVJI2* das Juniorteam aus Fredenbeck mit Capitain Claus und Longenführerin Gesa Bührig mit 7,898 Punkten den Sieg in der „Königsklasse“ sichern. Dazu kamen drei zweite Plätze für die deutschen Junioren: Als beste deutsche U18-Einzelvoltigiererin lieferte Lara Andrew aus Schriesheim ein Gesamtergebnis von 8,090 Punkten ab. Anders als für Meyer war für sie der Auftritt mit Bartolino und seiner Longenführerin Lina Huber ein „Heimspiel“. Besser als Andrew war nur Lena Dao Duc Long aus Frankreich (8,154 Punkte). Auf dem dritten Platz des CVIJ2* landete Amari Santamaria Diaz aus Userin. Die mittlerweile 13-jährige Voltigiererin bestätigte damit ihren Vorjahreserfolg aus München, wo sie überraschend Deutsche Juniorenmeisterin geworden war. Wie bei den DJM trat Santamaria Diaz auch bei ihrer internationalen Premiere als Einzelvoltigiererin mit dem Lewitzer Pony Meran und Hauke Thummler an der Longe an.

Bei den U18-Herren hießen der besten Deutschen Fabio Ring aus Bergisch-Gladbach und Max (Longenführerin: Sarah Krauss). Ring musste mit 7,975 Punkten im CVJI2* lediglich dem niederländischen Junioreneuropameister Sam dos Santos den Vortritt lassen, der mit 8,376 Punkten seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Fabio Ring, im vergangenen Jahr zweimal international siegreich mit dem Juniorteam Köln-Dünnwald, konnte in Saumur obendrein das CVIJ1* für sich entscheiden. Und noch ein weiterer Platz im CVJI2* ging nach Deutschland: im Pas de Deux. Leonie Müller (Balve) und Luisa Schulte (Werdohl) wurden von Claudia Döller-Ossenberg-Engels auf dem Cairo, dem Mannschaftspferd des RV Altena, vorgestellt und erzielten insgesamt 7,390 Punkte.

Auch im italienischen Portogruaro gab es einen deutschen Sieg. Mit einem Gesamtergebnis von 8,505 verwies Julian Wilfling mit seinem bewährten Aragorn und Longenführer Alexander Zebrak den Österreicher Philipp Clement (8,056) sowie den Italiener Davide Zanella mit 8,047 Punkten auf die Plätze, und lieferte einen vielversprechenden Saisoneinstieg ab.

Beste Deutsche in der Damenkonkurrenz war Diana Harwardt aus Bernau. Sie startete zusammen mit ihrer Mutter Andrea Harwardt an der Longe von Quesera Sera. Mit einem Endstand von 7,785 Punkten landete sie auf Platz vier. Das mit Abstand beste Resultat erzielte die Österreicherin Eva Nagiller (8,473), gefolgt von der Italienerin Rebecca Greggio (8,038) und Cornelia Pikl (7,996), ebenfalls aus Österreich.

Einen zweiten Platz hinter dem österreichischen Team um Martina Seyerling konnte sich Mannschaft des VV Ingelsberg im Gruppenvoltigieren sichern. Sie traten in Italien mit dem westfälischen Fidertanz-Sohn Fider Rock an, vorgestellt von Alexander Hartl. Ihr Ergebnis: 7,559 Punkte.

Einen weiteren zweiten Platz gab es in Portogruaro für Lisa Marie Wagner aus Leipzig. Die U21-Voltigiererin zeigte die am besten bewertete Kür in ihrer Altersklasse, musste sich in der Gesamtwertung jedoch knapp der Italienierin Giorgia Fanucci geschlagen geben. Deren Endstand betrug 7,832 Punkte, Wagner kam auf 7,793 Zähler. Wagner trat in Portogruaro mit Cascais an, mit ihrer Mutter Katja Wagner an der Longe.

Last but noch least rundete ein Sieg des Junioren-Duos Leonel Gelke (Leipzig) und Jennifer Reichert (Zörbig) im Pas de Deux die deutschen Erfolge in Portogruaro ab. Mit 7,610 Punkte verwiesen die beiden Felix Wöhe (Eberswalde) und Greta Helene Liebig (Bernau) auf Platz zwei (7,181 Punkte).

„Dieses Wochenende hat eine gute Möglichkeit geboten, sich einen Überblick zu verschaffen, über neue Pferde und neue Programme, und lieferte auch schon die ersten Hinweise in Richtung Aachen“, sagte Bundestrainer Kai Vorberg, der mit nach Saumur gereist war, aber immer auch die Geschehnisse in Italien im Auge hatte.fn-press/Hb

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefan Lafrentz

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