Pferdesportaktivistin Karin Lüdke ist 80 Jahre alt geworden

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ByRedaktion Horseweb

18. März 2024

Demmin (Hippothek/ Franz Wego). Karin Lüdke gehört quasi zum Urgestein des Pferdesports im Norden der Republik. Am 13. März wurde die gefragte Turnierrichterin und im Reit- und Fahrverein Demmin vielbeschäftigte Frau ihren 80. Geburtstag. In Jarmen wurde Karin Lüdke 1944 als jüngste von drei Geschwistern als Tochter einer Kaufmannfamilie geboren. Zum Pferdesport kam sie durch ihre ältere Schwester Erika Haack, die den älteren Pferdesportlern der Region vor allem durch ihre frühere Meldestellentätigkeit bekannt sein dürfte. Die Schwester war eine aktive Reiterin und nahm Karin oft zum Training mit. Aber erst mit 15 Jahren stieg sie selbst aufs Pferd. Nach Schulabschluss absolvierte Karin Lüdke eine Lehre zur Krankenpflegerin im Kreiskrankenhaus Demmin. Es folgte von 1961 bis 1963 ein Fachschulbesuch mit Abschluss als Medizinisch-Technische Laborassistentin. 48 Jahre (1958-2006) ihres Lebens hat sie beruflich im Kreiskrankenhaus Demmin verbracht. Im Alter von 20 Jahren heiratete sie Gerhard Lüdke†, damals ein erfolgreicher Dressurreiter in Demmin. Sohn Martin konnte sich nicht mit Pferdesport anfreunden, er ging anderen sportlichen Interessen nach. Pferdesportlich war Karin Lüdke im Reitstützpunkt Demmin aktiv, der auf dem Anwesen des Goldschmiedes Hans Plog ansässig war. Dieser brachte es mit dem unvergessenen Fuchs Achat zum DDR-Meister in der Dressur. Von Anbeginn ihrer reiterlichen Laufbahn ritt sie Dressur, die in Demmin auf hohem Niveau betrieben wurde. Franz Pernack war ihr erster Ausbilder, später folgte Gerhard Lüdke. Karin Lüdke ritt bis zur Klasse S und wurde 1972 auf Faschingsbraut Fünfte bei den DDR-Meisterschaften in Gröditz. Ihre Erfolgspferde waren Fanny, Faschingsbraut, Mangold, Senor, Marosa, A-Caddy und zuletzt die Wesby-Tochter Wolke. Schon früh widmete sich Karin Lüdke leidenschaftlich der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Bis in höhere Klassen brachten es Ada und Dita Gil, Heike Maronde, Birgit Pekrul, Kerstin und Alina Lenz. Auch ihr Privatpferd Wolke stellte sie Kindern zur Verfügung. Nach dem Weggang von Jürgen und Kerstin Tacke trainierte die Demminerin zu DDR-Zeiten auch die Voltigiergruppe aus Utzedel, einige Kilometer von Demmin entfernt. „Diese Arbeit war mir sehr wichtig und hat mir viel Spaß gemacht“, sagt die Jubilarin. „Unser Ziel war es damals, uns für die DDR-Meisterschaft zu qualifizieren, was wir auch geschafft haben“. Den Übungsleiter Stufe III (nach dem Diplomtrainer die höchste Ausbilderqualifikation in der DDR)hat Karin Lüdke, wie so viele Pferdesportler aus dem Norden in den 1960er und 1970er Jahren, bei Lotti Müller in Wermsdorf (nahe Moritzburg) abgelegt. Solange Karin Lüdke mit Pferden zu tun hatte, hat sie auch Nachwuchsreiter ausgebildet. Das ist die eigentliche Lebensleistung der engagierten Frau. Dass sie auch die Turnierrichterlaufbahn einschlug, war eigentlich eine logische Konsequenz. Richard Beschoren, seiner Zeit Turnierrichter aus Pasewalk und im Bezirksfachausschuss (BFA) Pferdesport Neubrandenburg für das Preisrichterwesen zuständig, hat sie dazu ermutigt. „Damals ahnte ich nicht, was auf mich zukommt, war aber froh, dass ich durch diese Tätigkeit gezwungen wurde, mich immer weiterzubilden“ sagt sie. Viele Ehrenämter hat Karin Lüdke im Verlauf der Jahre bekleidet. 2004 wurde sie Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins (RFV) Demmin, der ihr stets besonders am Herzen lag. Inzwischen hat sie diese Funktion in andere Hände gelegt, fühlt sich aber dennoch mitverantwortlich. Auch im Kreisreiterbund (KRB) Demmin ist Karin Lüdke im Vorstand tätig und Vorsitzender Raimo Schmidt weis was er an ihr hat. Im Kreispferdesportbund (KPSB) Mecklenburgische Seenplatte war sie dem Leiter Raimo Schmidt stets eine wichtige Stütze. Vielen jungen Turnierrichtern und Turnierrichterinnen stand sie als Mentorin helfend zur Seite. Für ihr großes Engagement erhielt sie schon zu DDR-Zeiten hohe sportliche Auszeichnungen. Der Landesverband Pferdesport zeichnete Karin Lüdke mit der Goldenen Ehrennadel aus. Sie erhielt außerdem die Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten Harald Ringsdorf für besondere Leistungen im Ehrenamt. Nach wie vor gehört sie zu den gefragtesten Turnierrichterinnen im Land, mit besonderem Bezug zur Dressur. Ihre offiziellen Ämter üben inzwischen Jüngere aus. Dennoch ist sie weiter mitten im sportlichen Geschehen tätig. Auch in ihrem letzten Jahr als Turnierrichterin, was den Regeln entsprechend mit 80 Jahren ende, ist sie weiter gefragt. Wir sagen danke für die vielen Jahre ihres aufopferungsvollen Engagements, gratulieren zum Geburtstag, wünschen noch viele schöne Jahre bei guter Gesundheit und verneigen uns vor einer großartigen Lebensleistung.

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