Emmelie Scholtens und Indian Rock. 8Foto: Lafrentz)

(Neumünster) Einer der jüngsten Teilnehmer der Weltcup-Qualifikation Dressur in der ausverkauften Holstenhalle Neumünster heimste Riesenapplaus von den Rängen ein: Raphael Netz, 25 Jahre alter Debütant in der der Weltcup-Saison, wurde begeistert gefeiert für das, was seine Vorstellung mit Great Escape Camelot auszeichnet: Freundliche Zügelführung und stetige Motivation für das Pferd. Gewonnen hat allerdings eine Niederländerin: Emmelie Scholtens und ihr niederländischer Hengst Indian Rock. Und der beste Deutsche, der einst in Boostedt beheimatete Matthias Alexander Rath (Kronberg), wurde mit Destacado erneut Dritter.

“Er war besser als gestern, aufgeschlossener”, so die 38-jährige Ausbilderin über ihren eleganten dunklen Hengst, der in der Qualifikationsprüfung am Samstag noch einigermaßen beeindruckt war von der Halle, in der das Publikum so dicht an den Pferden “dran ist”.  Mit 81,56 Prozent sicherte sich das Paar den Sieg und machte im Weltcup-Ranking einen großen Sprung nach vorn auf Platz neun. Scholtens: “Ich werde jetzt noch eine Qualifikation reiten und zwar in s`Hertogenbosch”. Dem Start beim Weltcup-Finale in Riad in den Vereinigten Arabischen Emiraten sollte nichts entgegenstehen – Scholtens ist die beste Niederländerin im Ranking. 

Entspannt und zufrieden – so präsentierte sich der Zweitplatzierte, der Schwede Patrik Kittel, der sich in der Weltcup-Kür mit Forever Young sichtlich wohl fühlte und die Stärken seiner westfälischen Stute ausspielen konnte. Kittel schätzt das Publikum und die knisternde Atmosphäre in den Holstenhallen, winkte fröhlich nach dem Ende seines Rittes dem enthusiastischen Publikum zu . “Dieser Ort hier war meine erste Station in Deutschland. Ich habe in Boostedt bei Klaus-Martin Rath angefangen. Ich weiß, dass es in den Holstenhallen aufregend ist. In der Corona-Zeit mussten wir ohne Publikum reiten, das ist ruhiger, das geht auch, aber wir lieben es nun mal, mit Publikum zu reiten.”

Matthias Alexander Rath bekannte offen, dass er nach dem Grand Prix am Samstag mit einzelnen Lektionen im Grand Prix nicht zufrieden war und mit Bundestrainerin Monica Thedorescu und Vater Klaus-Martin Rath daran gearbeitet habe. “Heute war das erfreulicher, ich hatte einfach eine wirklich schöne Prüfung.” Der einstige Schleswig-Holsteiner und inzwischen in Hessen beheimatete Rath rangiert nach der 9. Weltcup-Etappe bei den VR Classics auf Platz zwei im Ranking und kann bereits für das Weltcup-Finale planen. 

Hinter den Top-Drei reihten sich zwei jüngere deutsche Dressurtalente ein. Bianca Nowag-Aulenbrock (Ostbevern) mit ihrer Fuchsstute Florine OLD und Raphael Netz aus dem bayerischen Aubenhausen. Und beiden schlug die Sympathie des Publikums entgegen. Für Netz könnte die erste Weltcup-Saison seiner Laufbahn sogar im Weltcup-Finale in Riad münden. Er zählt zu den besten drei deutschen Kandidaten hinter Rath (2.), Isabell Werth (4.) und pro Nation dürfen nur die drei Reiter/innen zum Finale der größten Hallenserie weltweit in der Dressur. Auf die dienstälteste Weltcup-Etappe bei den VR Classics in Neumünster folgen noch zwei Qualifikation im schwedischen Göteborg am kommenden Wochenende und dann in s`Hertogenbosch in den Niederlanden.

Einfach gut geritten – Raphael Netz und Geat Escape Camelot. (Foto:Stefan Lafrentz)
Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefan Lafrentz

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