Alles wie immer in Hamburg: Überraschungen nicht ausgeschlossen

(Hamburg) In Klein Flottbek ist beim Deutschen Spring- und Dressur-Derby die wichtigste Entscheidung des Tages gefallen –  die erste Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby hat Shane Breen gewonnen. Das ist jetzt nicht wirklich überraschend, weil der in England am britischen Derbygelände in Hickstead lebende Ire Breen das alles kann. In Hamburg war er schon mal Zweiter und das britische Derby hat er bereits gewonnen. Ipswich heißt Breens belgischer Wallach, der sechs Sekunden schneller als alle anderen und fehlerfrei durch die Qualifikation “geschnurrt” ist.

Bis Sonntag dauert es ja noch, da kommt am Freitag auch noch die 2. Qualifikation mit der anderen Hälfte der Derby-Hindernisse. Und am Sonntag ist sowieso alles anders: Vor allem länger, höher, weiter und breiter. Der junge Derbysieger des Jahres 2023, Marvin Jüngel, hat mit seiner Fuchsstute Balou`s Erbin eine gleichmäßige fehlerfreie Runde in dieser. 1. Qualifikation abgeliefert, genauso wie die Derby-Zweite des Vorjahres, die Dänin Caroline Rehoff-Pedersen mit Calvin.. Zu den “üblichen Verdächtigen” für das  traditionsreiche und knifflige Derby zählen außerdem Sandra Auffarth mit Nupafeed`s La Vista (0), Frederic Tillmann mit DSP Comanche (0) und dem erst achtjährigen Cadillac (0), sowie sein Bruder Gilbert. Der Derbysieger sammelte mit Hadjib allerdings Strafpunkte ein. 

Paule S mit Zeitstrafpunkt…?

Das traf auch den Olympiakaderreiter und dreimaligen Derbysieger André Thieme, dessen Paule S einen Zeitstrafpunkt bekam. Mag man fast nicht glauben, denn der Perigueux-Nachkomme ist laut seines Besitzers ein echter  “Hibbelmors”, also er rennt und läuft gern und viel und nach dem Sieg im Großen Preis von Redefin im flotten Stechen befürchtete Thieme schon Ungutes für Hamburg: “Da werd ich auf der Bremse stehen müssen. Hoffentlich hab ich mir nicht alles kaputt gemacht für Hamburg…” Direkt vor Thieme rangierte sich Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) mit Electric Joy ein.

Youngster: Matthies Rüder auf Vaters Spuren

Einer der Jüngsten im Starterfeld und zum ersten Mal selbst dabei ist Mathies Rüder: 18 Jahre alt, aus Fehmarn, Junioren-Europameister Team in der Vielseitigkeit. Rüders gehören irgendwie immer zum Deutschen Spring-Derby. Vater Kai Rüder platzierte sich mit Cross Keys häufig, zuletzt als Zehnter im vergangenen Jahr. Jetzt versucht sich die nächste Generation und zwar mit For Freedom EKT, dessen Großväter For Pleasure und Carthago einige Berühmtheit erlangt haben. Ohne Fehl und Tadel beendeten Reiter und Pferd die Derby-Qualifikation. Etwas schneller war nur Christian Hess mit Claron CR. Der ist jetzt 14 Jahre alt und Hess hatte ihn achtjährig bereits einmal in der Derby-Tour geritten, bevor Claron CR verkauft wurde. Nun hat er das Pferd zum reiten wieder und konstatierte zufrieden eine fehlerfreie Runde. Die erste Qualifikation wurde von Viebrockreithallen gesponsert. Das ist vermutlich kein Zufall: der Seniorchef Andreas Viebrock hat als Amateur mit Gala de Pierreville 2006 einst selbst das Derby geritten und mit achtbarem Ergebnis beendet. 

Und nicht zu vergessen der Zweit- und die Drittplatzierte dieser ersten Qualifikation: der inzwischen 69-jährige Karl-Heinz Markus aus Werlt mit der neunjährigen Stute Fiona und die 22-jährige Hamburgerin Elisa-Marlene von Hacht, die mit Lancoon Dritte wurde. Vor zwei Jahren war von Hacht noch die jüngste Starterin im gesamten Derbyfeld. 

Championat und Grand Prix de Dressage am Donnerstag

Am Donnerstag geht es im traditionsreichen Parcours in Hamburg um das schicke Championat im CSI5* und es gibt ein klassisches Springen, das an den viel zu früh verstorbenen einstigen Vorsitzenden des Norddeutschen und Flottbeker RV erinnert, an Claus Büttner. Im Dressurviereck steht der Grand Prix auf dem Plan –  die besten drei Paare dieser Prüfung treten im Deutschen Dressur-Derby am Sonntag im Pferdewechsel an. Die zweite Derby-Qualifikation folgt am Freitag ab 13.30 Uhr im Preis der Deutschen Kreditbank AG.