Obstbaumwiese - das passt auch an Pferdeweiden... (Foto: pflanzmich.de)

Eiben sind schädlich, insbesondere für Fohlen, Jakobskreuzkraut ein “No-Go”. Die Liste der Pflanzen und Kräuter, die Pferden und Ponys schaden, ist im Intenet gut verfügbar. Aber geht es auch andersherum? Also, was kann und darf an Weiden, in der Nähe von Paddocks oder Stallungen bedenkenlos grünen und blühen? Gibt es idaele Pferde-Pflanzen?  Es ist Frühjahr und das treibt nicht nur Hobbygärtner raus ins Freie. Ein prüfender Blick auf Bäume und Randbegrünung schadet nicht, denn “grüne Saison” ist mehr als Weidevorbereitung, Einfriedung prüfen und Turnierbesuch.

Nicht nur auf der Weide, auch ringsum helfen Anpflanzungen. (Foto: pixabay)

Das Jakobskreuzkraut unbedingt entfernt werden sollte ist nicht neu, auch Blauer Eisenhut, Eibe, Adlerfarn, Johanniskraut oder Robinie sind ausgesprochen schädlich. Aber gibt es auch Anpflanzungen, die gut geeignet oder sogar ideal sind? Es gibt einzelne Abhandlungen, medizinisch fundierte Informationen und in einem Fall sogar eine ganze Bandbreite von praxisorientierten Tipps und Angeboten. Sie Suche nach Tipps zur pferdegerechten Anpflanzung und Begrünung förderte sogar ein u.a. auf spezifisch pferdegerechte Anpflanzungen sortiertes Angebot  auf. Wer also ohnehin plant, rund um Weiden, Paddocks oder auch auf dem Hof/ im Garten ordentlich durch zu sortieren oder zu erneuern, kann spezialisierte Angebote finden. Und wie bei allem gilt – zuviel  ist nie gut. Ein paar Eicheln im Herbst verursachen keine Probleme –  mengenweise sind insbesondere die grünen, noch jungen Früchte, problematisch.

Statt nur rausrupfen – gezielt anpflanzen

Hainbuche oder Schlehen sind z.B. ideal, auch Obstbaumsorten eignen sich für die Randbepflanzung und manches muss genau bestimmt werden: Während der Bergahorn Toxine enthält, die für Pferde gefährlich sind, ist der Feldahorn unproblematisch. Berg- und Eschenahorn enthalten das Gift Hypoglycin A, das zu erheblichen Schädigungen der aeroben Muskelfasern führen kann und in 70% der Fälle zum Tod führt. Feldahornhecken oder auch Spitzahorn eignen sich dagegen an Koppelrändern oder auf Höfen unproblematisch, denn beide enthalten das Gift nicht. Wer es genau wissen will, was er oder sie vor sich hat, kann übrigens Pflanzenbestimmungs-Apps für das smartphone kostenlos herunterladen. “Flora incognita”  von der Technischen Universität Ilmenau ist z.B. so eine im PlayStore/ AppleStore vorhandene Bestimmungshilfe.

Vitamine, Schubberbäume und Wassersauger…

Eine klar auf pferdegerechte Anpflanzungen ausgerichtete Übersicht aus dem eigenen Angebot hat das norddeutsche Unternehmen pflanzmich.de parat. Dort wird sogar nach bekannten Vorlieben von Pferden unterschieden und wofür und wie Pflanzen oder Bäume wirken. So erfährt man, dass Trauerweiden nicht nur grundsätzlich gut geeignet sind, sondern dass die Rinde der Trauerweide sogar schmerzstillende Wirkung hat. Hundsrosen sind geradezu ein Vitamin-Bonbon für den Koppel- oder Auslaufrand. Das gleiche gilt auch für wilden Hopfen. Birken, etwa die Himalaya-Birke, sind ein richtiger Wassersauger. Überall dort, wo Nässe und Feuchtigkeit ausgeprägt sind, “schlucken” die Birken viel “weg”. Laub und Rinde sind ungefährlich und als “Schubbergegenstand” taugen Bäume ohnehin hervorragend, ebenso wie als Schattenspender. Thymian ist sogar gesund, ebenso Weissdorn…

Apetizer Thymian…
…und Weissdorn – sogar gesund für Pferde.

Im Unternehmen gibt es offenbar eine hohe Pferdeaffinität, denn die Infos reichen weit.  Wer weiß schon, dass Pferde durchaus auch gern Thymian naschen und dass das sogar gesund für den Pferdemagen ist?  Angenehme Besonderheit: pflanzmich.de fährt man nicht selbst an, um das Auto voll zu laden. Der Betrieb in der Nähe von Hamburg ist grundsätzlich auf den Versand, z.B. via DHL spezialisiert. Ganz gleich ob es nun um den normalen Gartenbedarf oder pferdegerechte Anpflanzungen geht.  Dafür werden Versandkosten berechnet, ab 100 Euro Warenwert entfallen diese Kosten allerdings.  Bei wirklich großen Mengen an Pflanzen wird in Kooperation mit dem GaLa-Bau Profiservice gearbeitet.. Man muss also nicht 40 mal Hundsrose anklicken, um eine ganze Strecke bepflanzen zu können. 

Der “Selbstversuch”

Pflanzen online bestellen und dann per Lieferdienst erhalten? Ist das umweltfreundlich und funktional? Habe den Selbstversuch gestartet. Also im Online-Shop gesucht und fündig geworden. Baum, Stauden, Lavendel, Funkien bestellt. Eine e-mail verrät mir nach der Registrierung, dass die Bestellung sehr wahrscheinlich zwischen dem 11. und 13. April eintreffen wird. Also in ca. 14 Tagen. Das ist gut, denn da bleibt reichich Zeit, um den Platz für die bestellte Linde genau auszumessen (Abstand zur benachbarten Koppel, zur Straße und zum Haus) und die Flächen für die Stauden vorzubereiten. Am 12. April klingelts an der Tür – ein großer Karton mit der Aufschrift pflanzmich.de signalisiert – “Das Grünzeug ist da”.

Erster Gedanke: Wie passt es da alles rein und in welchem Zustand werden die Pflanzen sein? Die erste Überraschung birgt schon die Verpackung selbst: keine Mengen an Klebeband, sondern gut verschachtelte Pappe, das Innenleben dann sinnvoll sortiert – Lavendel in grobes Papier gewickelt, ebenso die Hortensie und die Fetthenne (pardon: Sedum telephium), die Funkien in verknoteten Plastikbeuteln. Und die ersehnte Linde mit freiliegender Wurzel hat zudem ein nasses Vliess erhalten, das Austrocknung verhindert. Der Vorteil erschließt sich bei den Funkien sofort: wären die Beutel nicht über den Blättern verknotet, hätten die drei Pflanzen möglicherweise Schaden genommen, denn so ein Karton wird im Transporter nicht unbedingt gerade und richtig herum verstaut…

Also geht es sofort raus zum Baum-pflanzen und Stauden setzen. Die Erde in den Anzuchttöpfen ist feucht, das verspricht unproblematisches Anwachsen – innerhalb einer Stunde ist alles platziert, angegossen und an den passenden Plätzen. Der Karton kommt einfach zusammen mit dem groben Wickelpapier in die Papiertonne, vier kleine Plastikbeutel in den Wertstoffmüll und sechs unterschiedlich große Anzuchttöpfe ins Gartenhaus – zur Weiternutzung.

Linde steht (Rasen muss gemäht werden)
Funkie im Beet.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Martina Brueske | mv-pferde.de, Martina Brueske | mv-pferde.de und Friedrich Strauss Gartenbildagentur / Staffler, Martin

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