Vom Sattel zur Publikumssicherheit: Der kleine Ratgeber zur Sicherheit bei großen Reitturnieren

Coby und Philipp Weishaupt in Hamburg im Großen Preis 2023. (Foto: Stefan Lafrentz)

Hamburg ist bekannt für zahlreiche bedeutende Reitturniere. Hierzu zählen unter anderem das Deutsche Spring- und Dressur-Derby (eine Tradition seit 1920). Dieses Turnier ist ein Klassiker im Reitsport und findet im Derby-Park in Klein Flottbek statt.

So schön diese Turniere auch sein können, sollten auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. Sie fallen in den Kontext einer Security für Hamburg

Dazu gehört die Sicherheit der Reiter, Pferde und Zuschauer durch verschiedene Vorkehrungen. Im Folgenden schauen wir uns das Thema etwas genauer an.

Die drei wichtigsten Sicherheitsaspekte für Reiter und Pferde

Für Reiter und Pferde auf Turnieren sind die drei wichtigsten Sicherheitsaspekte die Beschaffenheit des Parcours, eine tierärztliche Überwachung und die Sicherheitsausrüstung der Reiter.

1) Die Beschaffenheit des Parcours

Auch wenn die Sprünge bei Reitturnieren manchmal nach Hals und Beinbruch aussehen, müssen Hindernisse des Parcours  dennoch auch für Reiter und Pferde sicher sein. Diese bestehen meist aus stabilem Holz oder Kunststoff und haben abgerundete Kanten. 

Wie sieht es mit dem Boden aus? Der Boden ist meistens aus einer weichen, trittsicheren Mischung aus Sand und Kunststoffgranulat. So verhindert man, dass Pferde ausrutschen oder sich verletzen. Auch Stürze von Reitern können durch den aufgelockerten Boden abgefedert werden. Wenn ein missglückter Sprung dann doch einmal in Richtung baldigen Gips und Krücken geht, sind Sanitäter für Mensch und Tier immer in der Nähe. Diese haben auch eine Spezialausrüstung für Pferde dabei.

2) Tierärztliche Überwachung und medizinische Versorgung für die Pferde

Neben den oben genannten Sanitätern sind auch erfahrene Tierärzte immer vor Ort und überwachen die Tiere genau. Vor den Wettkämpfen müssen alle Pferde gründlich untersucht werden. Hierbei schauen die Ärzte genau darauf, ob die Pferde wirklich fit und verletzungsfrei sind. 

Zudem beobachten sie die Pferde genau während der betreffenden Turniere. Falls doch einmal ein Pferd verletzt wird, können die Tierärzte es sofort versorgen. Dabei ist es nicht so, dass sie einfach so mit der Arzttasche herumstehen. Die Vorbereitung geht hierbei so weit, dass eine komplett ausgestattete Klinik mit OP-Räumen und Behandlungsplätzen für den Ernstfall zur Verfügung steht.

3) Die Sicherheitsausrüstung der Reiter 

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die Sicherheit der Pferde vor jene der Reiter geht. Aber auch die Reiter treffen Vorsorge. So tragen sie spezielle Sicherheitsausrüstung, um sich vor Verletzungen zu schützen. Der wichtigste Teil ist der stabile Reithelm aus besonders schlagfestem Material. Er verhindert gefährliche Kopfverletzungen bei Stürzen. 

Hinzu kommen Sicherheitswesten. Diese besitzen eingebaute Protektoren, die den Oberkörper und die Wirbelsäule schützen. Für die Arme und Beine kommen gepolsterte Stützstutzen zum Einsatz. Das hält den Gips und die Krücken fern, sprich sie schützen vor Prellungen und Knochenbrüchen. Das Risiko, das die Reiter eingehen, ist dadurch zwar nicht gebannt, doch ohne diese Sicherheitskleidung würden Unfälle oft viel schlimmer ausgehen.

Die Publikumssicherheit bei großen Reitturnieren

Die Gewährleistung der Publikumssicherheit bei großen Reitturnieren erfordert eine umfassende Planung und Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehören die Zugangskontrolle, Notfallplanung und Bereitstellung von Erste-Hilfe-Einrichtungen und das Sicherheitspersonal.  

1) Die Zugangskontrolle

Bisher haben wir nur die Akteure eines großen Reitturniers in Augenschein genommen. Es gibt aber auch strenge Zugangsbeschränkungen für das Publikum, um die Sicherheit von Reitern, Pferden und Zuschauern zu gewährleisten. Wenn Sie einmal kurz spontan bei den Stallungen vorbeischauen wollten, würden Sie nämlich schwer enttäuscht werden. Nur akkreditierte Personen mit einer speziellen Zutrittskarte erhalten Zutritt.

Darüber hinaus stehen an den Eingängen Sicherheitsleute (meist von privaten Sicherheitsfirmen), die die Ausweise kontrollieren. Auch für die Turnierteilnehmer selbst gibt es getrennte Eingänge, Wartezonen und Aufenthaltsbereiche, damit sich Reiter und Pferde in Ruhe aufwärmen und konzentrieren können. Zudem dürfen die Pferde nur von ausgebildeten Pferdepflegern geführt werden. Diese strengen Sicherheitsmaßnahmen sollen Unfälle vermeiden und einen reibungslosen Ablauf garantieren.

2) Notfallplanung und Bereitstellung von Erste-Hilfe-Einrichtungen

Wie schon zuvor erwähnt (bezüglich der Pferde), befinden sich überall auf dem Gelände Sanitäter mit Erste-Hilfe-Ausrüstung. Diese können bei einem medizinischen Notfall sofort helfen. Des Weiteren befinden sich in der Nähe der Tribünen meist auch kleine Krankenstationen, um Verletzte zu versorgen.

Für den Ernstfall sind Rettungswagen und Feuerwehr in Bereitschaft. Der schnellste Weg für sie ist immer freigehalten. Die privaten Sicherheitsleute sind idealerweise auch darauf geschult, bei Unfällen die Menschenmassen zu lenken und Panik zu vermeiden (Stichwort: Crowd Management).

3) Das Sicherheitspersonal

Werfen wir noch kurz einen genaueren Blick auf das Sicherheitspersonal, das bei größeren Reitturnieren eingesetzt wird. Wie bereits beschrieben, kontrollieren diese Sicherheitsleute die Eingänge. Sie patrouillieren aber auch über das Gelände und achten auf Ordnung bei den Zuschauerrängen. Sie sind speziell geschult, um bei Zwischenfällen oder medizinischen Notfällen schnell reagieren zu können.

Darüber hinaus stehen die Sicherheitskräfte in engem Kontakt mit der Polizei, Feuerwehr und den Rettungsdiensten vor Ort. Bei größeren Vorfällen verständigen sie sofort die Behörden. Gemeinsam koordinieren sie dann die nächsten Schritte.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefan Lafrentz

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