Keine Veränderungen in der Reihenfolge der Platzierungen nach dem Gelände gab es im Preis des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden Württemberg, im abschließenden Springen der Vier-Sterne-lang-Prüfung. Mit zwei „Nullern“ festigten der dreimalige Olympiasieger Andrew Hoy (Australien) und der in Münsingen geborene Dirk Schrade (Heidmühlen), 2012 in London Team-Olympiasieger, ihre Punktezahlen und wurden mit 31.0 beziehungsweise 33.2 Zählern Erster und Zweiter. Hoy saß im Sattel des 15-jährigen Wallachs Vassily de Lassos, Schrade brachte den Holsteiner Hengst Casino an den Start. Mit einem Abwurf und damit 37.8 Gesamtpunkten wurden die Schwedin Frida Andersen und die zehnjährige irische Stute Stonehavens Baby Blue Dritte.
Aufmerksamer Beobachter der Springprüfungen am Sonntag war – von vielen Zuschauern gar nicht erkannt – der 88-jährige Nelson Pessoa. 1966 gewann der Brasilianer die Europameisterschaft. Er ist der einzige Nicht-Europäer der Geschichte, der den EM-Titel holte, weil bis zu diesem Jahr auch Nicht-Europäer in diesem Championat starten durften. Außerdem ist er mit sieben Erfolgen (1962, 1963, 1965, 1968, 1992, 1993, 1994) Rekordsieger im seit 1920 in Hamburg-Klein Flottbek ausgetragenen Deutschen Spring-Derby, eine der
traditionsreichsten Veranstaltungen seiner Art. Mit seinem von Beginn an unveränderten Parcours ist es einer der längsten und schwierigsten im Springreiten. In Marbach fungierte er, wie schon im vergangenen Jahr, als Springtrainer der Australier und coachte Andrew Hoy zum Sieg in der Vier-Sterne-lang.
Das Berufsreiterchampionat sicherte sich zum zweiten Mal nach 2016 der 45-jährige Pferdewirt Dirk Schrade mit Casino (33.2 Punkte). 2007 war er Zweiter, insgesamt fünf Mal wurde er Dritter (2004, 2008, 2015, 2021, 2022). Zweiter wurde der neunmalige Champion Michael Jung auf fischerChipmunk FRH (42.1). Alle Ergebnisse unter https://marbacher-vielseitigkeit.de/ oder www.rechenstelle.de abrufbar.