(Calgary) Ungewöhnlich ist es ja keinesfalls: Der 26 Jahre junge Richard Vogel hat beim Spruce Meadows Masters in Kanada den Cana-Cup gewonnen. Zwischen 42 Paaren aus 13 Nationen gelang acht Startern der Sprung ins Stechen, am Ende war Richard Vogel mit dem elf Jahre alten westfälischen Wallach United Touch S aus der Zucht und dem Besitz von Julius-Peter Sinnack in 43,07 Sekunden der Schnellste.
Es ist der erste Start für Vogel bei einem der weltweit wohl bekanntesten Turniere. Prompt hatten die Kanadier reihenweise Fragen an den jungen deutschen Sieger, woher er genau kommt, wie alt seine Verbindung in den Pferdesport ist, mit wem er trainiert. Vor allem aber auch zu United Touch S von Untouched-Lux Z. “Es ist keine lange Partnerschaft mit dem Pferd, unser erstes gemeinsames Turnier ist ziemlich genau ein Jahr her. Er ist sehr speziell für mich – sein Vermögen, sein riesiger Galoppsprung – man kann ihn nicht mit anderen Pferden vergleichen,” so Vogel, “mein Job als Reiter liegt darin, es für ihn so leicht wie nur möglich zu machen. Das Geheimnis für das Training? “Dressurarbeit ist sehr wichtig, um ihn in die Lage zu versetzen, den Galoppsprung flexibel zu machen”, so Vogel, “und Gymnastik ist wichtig. Sein Springvermögen ist enorm, hauptsächlich geht es darum, ihm damit alles zu erleichtern.” Zeitweilig hilft Dr. Ulf Möller bei der Dressurarbeit, vor allem im Frühjahr.
Beeindruckend findet Richard Vogel das Spruce Meadows Masters, die Dimensionen der Anlage und die Plätze und merkt an, dass United Touch S sich glücklicherweise wohl auf dem riesigen Platz fühlt und nicht eingeschüchtert. Neben Vogel sind auch Hans-Dieter Dreher, Kendra Claricia Brinkop und Jörne Sprehe nach Kanada gereist, Spruce Meadows ist auch Nationenpreis-Standort.

Eingangsbereich Spruce Meadows – eine eigene Pferdesportwelt in Kanada. (Fotos: OC Spruce Meadows)
Platz zwei hinter Vogel eroberte die US-Amerikanerin Natalie Dean mit Nespresso van`t Laekhof, einem Wallach aus belgischer Zucht (Lucien Nuyts), dessen Ahnengalerie auf den Holsteiner Capitol und den Hannoveraner Grannus zurückgeht. Rang drei im von Leopoldo Palacios gebauten Kurs in Kanada belegt ein weiterer deutscher Reiter: Hans-Dieter Dreher mit dem elf Jahre alten Holsteiner Wallach Elysium von Zirocco Blue-Coronado aus der Zucht von Manfred Tummes.
Was nur wieder unterstreicht, wie wichtig die europäischen Warmblutzuchten für den weltweiten Sport sind. Inkonsequent also, dass in Spruce Meadows zwar Platz für die Besitzer/innen in den Startlisten ist, aber nicht für die Züchter/innen. Aber warum sollte es für das von Rolex gesponserte Spruce Meadows Masters anders sein, als für die Longines Events? Wenn die Pferdedaten im FEI-System von den beteiligten Föderationen nur rudimentär eingetragen werden, dann sind sie eben auch nicht zu verknüpfen.