Daniel Deußer und Killer Queen VDM, hier bei dem olympischen Spielen in Tokyo, gehören zum deutschen Team, das den Nationenpreis in Brüssel gewonnen hat. Foto: Lafrentz

Das deutsche Team hat im Fünf-Sterne-Nationenpreis das Feld von hinten aufgerollt und sich den Sieg in Brüssel gesichert. Die Mannschaft schien nach dem ersten Umlauf zunächst abgeschlagen, doch startete eine Aufholjagd in der zweiten Runde.

“Unsere Paare haben einfach einen tollen Job gemacht und vor allem in der zweiten Runde super abgeliefert. Total stark und motiviert. Dieser Nationenpreis war auf jeden Fall schwer genug. Als wir nach dem ersten Umlauf auf Platz fünf lagen, hätte ich nicht mehr damit gerechnet, dass wir am Ende ganz oben stehen. Wir haben zusammen gestanden und zugesehen, wie wir von Platz drei, auf zwei und eins rutschen – natürlich auch mit ein bisschen Glück”, resümierte Marcus Döring, der als Co-Bundestrainer die Rolle des Equipechefs in Brüssel übernahm.

Der erste Umlauf war zunächst von etwas Pech geprägt: Jana Wargers (Emsdetten) und Dorette gingen als erstes Paar in den Parcours und kamen mit einem Fehler wieder raus – es klapperte an der Triplebarre. Dasselbe passierte Maurice Tebbel (Emsbüren) und Chacco’s Light, die beiden kassierten einen Fehler am letzten Sprung. “Die beiden sind super geritten, das waren sehr ungewöhnliche Fehler für sie”, sagte Döring. Bei Christian Ahlmann (Marl) und Mandato vd Neerheide gingen sogar zwei Stangen zu Boden, sie bildeten das Streichergebnis der ersten Runde. Daniel Deußer, der für die gastgebenden Stephex Stables in der nähe von Brüssel arbeitet, und Killer Queen VDM waren an Sprung eins noch nicht ganz wach, danach kamen sie aber fehlerfrei ins Ziel.

Der Parcours des Nationenpreises hatte es in sich – das zeigten nicht nur die vielen Hindernisfehler, die nach dem ersten Umlauf zusammen kamen, sondern auch einige Verweigerungen. Die Niederlande verzichteten auf die Teilnahme am zweiten Umlauf.

Umso beeindruckender war die Aufholjagd des deutschen Teams. Jana Wargers, Maurice Tebbel und Daniel Deußer blieben fehlerfrei, Christian Ahlmann hatte nur einen Hindernisfehler. Mexiko und Großbritannien führten mit einem Strafpunkt nach der ersten Runde, doch sie kassierten viele Fehler . “Ich habe zu Jana gesagt: ‘So, jetzt müssen wir einfach Null reiten- und sie hat geantwortet: ‘Na, dann machen wir das doch’ und es hat geklappt, total cool”, berichtete Döring. 

Großbritannien hatte mit den Sieg vor Augen, doch Schlussreiter Scott Brash und Hello Valentine unterliefen zwei Fehler – Platz drei für Großbritannien, zwei für Mexiko und der Sieg für das deutsche Team.

Für Marcu Döring sowie Bundestrainer Otto Becker und Mannschafts-Tierarzt Jan Hein Swagemakers geht es am Sonntag schon weiter nach Mailand, wo vom 29. August bis 3. September die Europameisterschaften im Springen anstehen. Das Championat beginnt am Dienstag mit der Verfassungsprüfung, Mittwoch steht das erste Springen an. Jana Wargers gehört zum deutschen Aufgebot in Mailand, sie wird aber nicht Dorette, sondern den Wallach Limbridge satteln. “Für Jana, aber natürlich auch das gesamte deutsche Team ist es eine tolle Motivation, dass wir nach längerer Zeit mal wieder einen Nationenpreis gewonnen haben – dazu auch noch diesen anspruchsvollen. Ich bin sicher, dass das auch für die EM einen Motivationsschub gibt”, sagte Döring. Mehr nformationen zur Europameisterschaft gibt es hier. fn-press/lau