Im Jahr 1998 kam im belgischen Pipaix ein Hengstfohlen zur Welt im Horses of Belgium SCLR. Daniel und Nicolas Boudrenghien sind Betreiber des Zucht- und Sportstalles, in dem das Hengstfohlen Ogano Sitte geboren wurde und das heute noch eine Reihe von “Sittes” beherbergt. Im Jahr 2025 ist Ogano Sitte 27 Jahre alt, ein Star auf der Hengststation Völz und das Muster eines souveränen, erfolgreichen Hengstes….

Stark, auf solidem Fundament stehend, intelligent und selbstbewusst. Ogano Sitte gehört zweifellos zu den besten Hengsten der belgischen Sportpferdezucht. In Zahlen liest sich das so: aktuell 48 gekörte Söhne und um die 40 Nachkommen, die erfolgreich auf 1,60-Meter-Niveau im Sport bestehen. Seine Söhne haben ihrerseits bereits bemerkenswerte Nachkommenschaft: Aganix du Seigneur z.B., einst mit Jos Lansink im Parcours erfolgreich, der 66 gekörte Hengste zeugte und erstklassige Springpferde, etwa die großartige Oak Grove`s Americana, die inzwischen in der Zucht ist.

Klassifiziert als Black Type-Pferd

Ogano Sitte selbst ist im Sport hocherfolgreich gewesen. Der 1,72 Meter große Fuchs ist ein Kraftpaket, vor allem aber beeindruckte er mit seiner Arbeitseinstellung und seinem Kampfgeist. Er ist ein Sportler durch und durch und man sieht das auch dem heute 27-jährigen durchaus an. Er ist, was er ist und strahlt das vollkommen aus. Mit dem belgischen Weltmeister Philippe Lejeune und dann unter Dominique Hendrickx gedieh Ogano Sitte zum internationalen Sportpferd, das auf Vier- und Fünf-Sterne-Niveau erfolgreich war. Das Zuchtportal hippomundo.com verdeutlicht mit dem Black Type-System  wie viel Leistungsfähigkeit in Ogano Sitte und seinen Vorfahren steckt. Vereinfacht gesagt ist ein Black Type Pferd eines, das mindestens einmal an einem nationalen oder internationalen Springen (1,45m) oder höher teilgenommen hat.

Wer Leistungsfähigkeit und -bereitschaft unter dem Sattel will, ist mit Ogano Sitte-Nachkommen sehr gut “beraten”. Das hat sich auch im Bundeschampionat 2025 erneut gezeigt. Allein drei Ogano-Sitte-Nachkommen traten im Finale der sechs Jahre alten Springpferde an. Oberon v. Ogano Sitte-Furioso II (Z: E. Stevens) sprang mit James Connors Smyth auf den Bronzeplatte. Felix Haßmann pilotierte Le Petit de Bride v. Ograno Sitte-Stolzenberg im Finale und Züchter Andreas Klinker präsentierte Nevermind AK v. Ogano Sitte-Casallco im Finale der sechsjährigen Pferde.

“Die Mütter machen es”

Die bemerkenswerten Erfolge von Ogano Sitte im Sport und in der Zucht  haben gar nichts mit Zufall, sondern vollständig mit überlegter, kluger Pferdezucht zu tun. Oganos Vater Darco war mit Ludo Philippaerts Siebter der Olympischen Spiele 1992, ist Vater von fast 200 gekörten Söhnen und Sportpferdelieferant. Den Unterschied macht bei Ogano Sitte sicherlich der Mutterstamm. Der Satz “Die Mutter macht´s” findet hier seinen sichersten Ausdruck. Der “Nachname” Sitte verweist auf die Hannoversche Stutenlinie der Gute Sitte. Die 1966 geborene Fuchsstute war ein waschechtes Halbblut aus der Anpaarung  der englischen Vollblutstute Ansette xx (v. Zuccarello xx) mit dem Hannoveraner Stempelhengst Grande, der auf züchterisch so wertvolle Hengste wie Goldfisch und Duellant zurück geht. Gute Sitte ging im Sport unter Alwin Schockemöhle und dann unter dem belgischen Nationenpreisreiter Eric Wauters. Zusammen gewannen beide Team-Bronze bei den Olympischen Spielen 1976. Gute Sittes Nachkommenschaft ist durch Gesundheit, Härte und Leistungsbereitschaft gekennzeichnet. Enkelin Ialta Sitte vom KWPN-Hengst Avontuur ist Ogano Sittes Mutter.

Mit der Stationierung von Ogano Sitte ist der Hengststation Völz in Bienenbüttel zweifellos ein Coup geglückt. Bereits 2024 bezog auch schon ein Sohn des Ogano Sitte namens Olympic – frisch gekört in Hannover – eine Box in Bienenbüttel. Fast ein komplettes Abbild seines Vaters, nur eben noch jugendlich. In Bienenbüttel hat Ogano Sitte sofort Fans gefunden, genießt seine Tagesroutinen, galoppiert auch mal übermütig über die Hengstweide und fordert die Aufmerksamkeit ein, die eines Hengstes “würdig ist”. Er ist kein Schönling, sondern eine Erscheinung – imposant, rahmig und mit der unverkennbaren Ausstrahlung eines außergewöhnlichen Pferdes. Kann man nicht dran vorbei….