Hans-Jörn Ottens aus Loxstedt bei Bremerhaven hat das Mercedes-Benz-Championat von Bremen-Oberneuland gewonnen. Der 53-Jährige ging bereits als siebter von insgesamt 75 Reitern in den S**-Parcours und ritt auf Cash 211 nicht nur fehlerfrei sondern auch richtig schnell. Mit der Zeit von 33,57 Sekunden ließ er reihenweise namenhafte Reiter hinter sich. Janne-Friederike Meyer, vierfache Deutsche Meisterin sowie Mannschaftswelt- und Europameisterin, war auf Cellagon Anna rund zwei Sekunden langsamer und belegte Rang zwei.
„Das war schon eine recht gelungene Runde. Eine Janne-Friederike Meyer lässt man nicht alle Tage mit zwei Sekunden hinter sich“, freute sich Hans-Jörn Ottens. Zudem war es für den Wallach Cash 211 der erste Sieg in einem S**-Springen. Den Neunjährigen hat Ottens erst seit Februar im Stall. Im Springen am Samstag hat er dann einfach mal Gas gegeben „Bei 75 Startern kann man nicht taktieren. Ich habe einfach alles riskiert, und es hat alles gut geklappt“, sagte Ottens.
Meyer mit Top-Pferd Goja am Start
Janne-Friederike Meyer hatte sich kurzfristig für das Turnier in Bremen-Oberneuland entschieden und sogar ihr potentielles Olympiapferd Goja 27 mitgebracht. Null Fehler und Platz elf war das Resultat. Ein Risiko und einen Ritt auf Sieg ist sie mit Goja bewusst nicht eingegangen. „Für Goja war das hier eine Vorbereitung auf den nächsten Nationenpreis, der letzte Test auf Gras“, sagte Meyer hinterher. Ihr Derbypferd Cellagon Anna, eine neunjährige Stute, war am Samstag erfolgreicher und erreichte mit 35,37 Sekunden Rang zwei. „Man freut sich immer schnell zu sein. Hier konnte ich perfekt kurze Wendungen üben.“ Schließlich ist die neunjährige Anna noch in der Entwicklung ihrer Sportkarriere.
Pulvermanns Grab in Bremen-Oberneuland
Für das anschließende Grand Central Speed Derby, ein Zeitspringen über Naturhindernisse, hatten weder Janne-Friederike Meyer noch Championats-Sieger Ottens genannt. Dabei hatte Ottens im vergangenen Jahr auf dem Wallach Crashman sogar die zweite Qualifikation zum deutschen Springderby in Hamburg gewonnen. „Aber das Pferd ist gerade verkauft worden, sonst hätte ich ihn gern mitgebracht“, sagte Ottens.
So wagten sich 17 Starter in den kniffligen Parcours, der teils ähnliche Hindernisse aufwies wie beim deutschen Springderby in Hamburg Klein Flottbek. Auf der Anlage der Familie Forkert gibt es einen Nachbau des bekannten Pulvermanns Grab. Neben diversen anderen Hindernissen mussten die Pferde auch über die Holsteiner Wegesprünge und über zwei Steilsprünge, die an die Bahnschranken erinnerten. Für die mehreren hundert Zuschauer war das Speed Derby bei bestem Wetter ein echtes Highlight an diesem Turnierwochenende.
Den anspruchsvollen Parcours meisterte Bernd Rubarth auf Amicus fehlerfrei und schnell in 76,32 Sekunden. „Schnell reiten liegt mir“, sagte er hinterher. „Aber wenn ich gewusst hätte, was hier auf mich zukommt, hätte ich dieses Pferd nicht genannt. Der ist noch nie über Naturhindernisse gegangen und hat mich trotzdem bis ins Ziel getragen. Einfach top!“
Großer Preis der Frau Ulrike Bergmann am Sonntag
Am Sonntag erwartet die Zuschauer ein stark besetzter Großer Preis der Frau Ulrike Bergmann, der mit 10.000 dotiert ist. Mehr als 60 Starter haben dafür genannt, unter anderem Markus Beerbaum, Carsten-Otto Nagel und Vorjahressiegerin Mynou Diederichsmeier. Das S***-Springen ist das anspruchsvollste Springen beim Turnier in Bremen-Oberneuland. Der Eintritt ist auch an diesem letzten Turniertag traditionell kostenlos. Für Kinder gibt es einen eigenen Bereich zum Toben und Spielen.