Felicitas Hendricks (Foto: Lukasz Kowalski)

Frisch gebackene U 25-Titelträgerin gibt Zusage für Neustadt (Dosse) – Neue Bestleistung mit Paradepferd Drombusch

Der Name ist schwer auszusprechen, doch Felicitas Hendricks wird ihn in überragender Erinnerung behalten. Es geht um Pilisjaszfalu – in dieser Ortschaft vor den Toren der ungarischen Hauptstadt Budapest wurde die 23jährige am dritten Juli-Wochenende Europameisterin. Und das gleich doppelt, in der Einzelwertung des Grand Prix und mit der deutschen Equipe. Umso glücklicher sind die Veranstalter des 2. Internationalen Dressurfestivals in Neustadt (Dosse), dass die U 25-Titelträgerin kurz nach ihrem Triumph ihre Startzusage für das „Sanssouci des Reitens“ (18. – 20. August) gab.

Die vom Weltverband FEI aufgewertete Vier-Sterne-Veranstaltung hat durch die Zusage der jungen Doppel-Europameisterin fraglos an Zugkraft gewonnen. Felicitas Hendricks wird auf dem Gelände des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt die Große Tour, bestehend aus Grand Prix und Grand Prix Spezial CDI 4*, bestreiten und damit um wertvolle Weltranglistenpunkte kämpfen. Für das Dressur-Highlight vor den Toren Berlins liegen Nennungen von Teilnehmern aus mehr als zehn Nationen vor.

Felicitas Hendricks hat sich das Rüstzeug für den bisher größten Triumph ihrer noch jungen Karriere in Hagen am Teutoburger Wald geholt. Dort trainiert sie unter Anleitung ihres Onkels Christoph Koschel – wahrlich eine Größe in der internationalen Dressurszene. Er war es auch, der den Oldenburger Drombusch als Paradepferd für seine Nichte ausmachte und fortan mit Akribie und Hartnäckigkeit daran arbeitete, dass Reiterin und Pferd mehr und mehr zu einer harmonischen Einheit verschmelzen.

Mit Erfolg: In Ungarn präsentierte sich das Paar in absoluter Topform. Die Richter bewerteten die Vorstellung von Felicitas und Drombusch im Grand Prix mit 74,256 Prozent – eine persönliche Bestleistung für die BWL-Studentin und der Beweis, dass im 12-jährigen „Drommel“, wie er liebevoll von der frisch gekürten Europameisterin genannt wird, noch viel Potenzial steckt. Was umso bemerkenswerter ist, weil Drombusch lange Zeit als nicht gerade einfach im Umgang galt.

Felicitas Hendricks hatte bereits in diesem Februar in Wellington/Florida auf sich aufmerksam gemacht, als sie mit der deutschen Equipe den Nations Cup gewann. Experten fühlten sich schon da ein wenig erinnert an die junge Kristina Bröring-Sprehe: Die spätere Olympiasiegerin und ihr Ausnahmepferd Desperados wurden ebenfalls von einem Experten namens Koschel entdeckt und gefördert: Es war Christophs Vater Jürgen Koschel, der kürzlich für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet wurde.