Lamprechtshausen/AUT (fn-press). Die deutschen Nachwuchsspringreiter waren über Pfingsten auf Erfolgskurs. Im österreichischen Lamprechtshausen gewannen sowohl die Jungen Reiter als auch die Junioren ihren Nationenpreis, die Ponymannschaft belegte Platz zwei. Lediglich das deutsche Children-Team verpasste knapp den Sprung aufs Treppchen und wurde Vierter. Darüber konnte Theresa Ripke (Steinfeld) mit Calmado zum Abschluss den Großen Preis der Jungen Reiter gewinnen.

Bereits im ersten Umlauf wies bei den Jungen Reitern alles auf einen deutschen Sieg hin. Mit nur einem Fehlerpunkt startete das Quartett in die zweite Runde, in der Guido Klatte (Lastrup) mit Coolio, Leonie Krieg (Villingen-Schwenningen) mit Champerlo und Daniel Böttcher (Fraunberg) mit Lorenzo P dann fünf weitere Strafpunkte sammelten. Theresa Ripke musste mit Calmado als Schlussreiterin gar nicht mehr an den Start, denn mit 23 beziehungsweise 27 Strafpunkten folgten die Teams aus Österreich und Italien bereits abgeschlagen auf den Plätzen zwei und drei. „Man kann hier schon von einer Vormachtstellung sprechen“, sagte Bundestrainer Markus Merschformann, „allerdings waren wir auch mit sehr erfahrenen Paaren am Start. Und hatten auch das nötige Quäntchen Glück, um die Position zu erhalten.“ Gekrönt wurde der Erfolg der Jungen Reiter durch einen Sieg von Teresa Ripke und Calmado im abschließenden Großen Preis. Das Holsteiner Paar blieb als einziges im Umlauf fehlerfrei, so dass ein Stechen nicht mehr erforderlich war. Guido Klatte und Coolio landete mit dem schnellsten Vier-Strafpunkte-Ritt auf Platz drei. Zwischen den beiden Deutschen konnte sich die Italienerin Carolina Cerrini mit Gwuina van Berimar platzieren, die den Parcours zwar ohne Abwurf, aber mit einem Zeitfehler beendet hatte.

Junioren: Geschlossene Teamleistung
Nicht ganz so überlegen wie bei ihren U21-Kollegen, aber dennoch deutlich war der Sieg der deutschen Junioren. Bis auf Justine Tebbel (Emsbüren), die mit Que Sera im ersten Umlauf Probleme am Wassergraben hatten, und Christoph Maack (Kirch-Mummendorf), der in der zweiten Runde acht Strafpunkte kassierte, blieben alle Ritte ohne Abwurf – wenn auch nicht alle ohne Zeitfehler. Mit insgesamt vier Strafpunkten verwies das Quartett, dem neben Tebbel und Maack auch Kathrin Stolmeijer (Emsbüren) mit Lilly Fee und Laura Hetzel (Goch) mit Quanita angehörten, die Mannschaften aus Italien (13 Strafpunkte) und Ungarn (21 Strafpunkte) auf die Plätze. „Insgesamt war das eine schöne Mannschaftsleistung, in der alle zum Sieg beigetragen haben“, sagte Merschformann, kündigte aber auch an: „Im zweiten Umlauf drei Ritte mit je einem Zeitstrafpunkt, das war schon ein bisschen ärgerlich. Da werden wir uns wohl etwas drauf konzentrieren müssen.“ Auch im Großen Preis fehlte Kathrin Stolmeijer und Justine Tebbel das letzte Sekündchen zu einem weiteren Sieg. Zwar blieben beide auch im Stechen fehlerfrei, mussten jedoch Lisa Marie Räuber aus Österreich mit Cuyano mit nur sowie dem Italiener Francesco Correddu mit Necofix den Vortritt lassen. Franziska Wora (Ampfing) mit Pellegrino als dritte Deutsche im Stechen wurde Neunte.

Ponyreiter: Ein Abwurf zuviel
Um einen Abwurf verfehlten die deutschen Ponyreiter den Sieg im Nationenpreis. „Sie haben sich dennoch alle gut geschlagen, schließlich war es für alle der erste Start bei einem CSIOP“, sagte Pony-Bundestrainer Peter Teeuwen. Pech hatte insbesondere Mia-Charlotte Becker (Sendenhorst). Nach einem Stopp ihres Ponys Christoph Columbus im ersten Umlauf verlor sie etwas die Übersicht, ritt zu schnell wieder an und schied nach einer zweiten Verweigerung wieder aus. Im zweiten Umlauf machte sie den Fehler mit der einzigen Nullrunde ihres Teams jedoch wieder mehr als wett. Insgesamt kamen für Becker, Pia Alfert (Ahaus) mit Song Girl, Frederike Schulte (Bad Homburg) mit Black Jack, Lars Berkemeier (Münster) mit Luna S zwölf Strafpunkte zusammen. Das bedeutete Platz zwei hinter Italien mit insgesamt acht Strafpunkten. Dritte wurden die Reiter aus den Niederlanden. Bester Deutscher im Großen Preis war Lars Berkemeier, der im Stechen die schnellste Runde vorlegte, jedoch einen Abwurf kassierte und damit Dritter wurde.

Children: „Noch ein bisschen nervös“
Bis auf Lilli Plath (Insel Poel) mit Alcira war auch das deutsche Children-Team mit Nationenpreisneulingen besetzt. „Man merkte schon, dass alle nervös waren. Sie wollten es eben alle besonders gut machen“, sagte der zuständige Bundestrainer Eberhard Seemann. Auch hier musste ein Paar in der ersten Runde ausscheiden: Anna Jurisch (Nathetal), deren Pferd Legende sich zu sehr von der TV-Übertragungsleinwand ablenken ließ. Im zweiten Umlauf lief es für sie deutlich besser, stattdessen war es Pia Stieborksy (Lüdenscheid), die deren Clarissa sich in der dreifachen Kombination etwas verkrampfte und die mit 16 Strafpunkten für das Streichergebnis sorgte. Das beste Ergebnis erzielte mit zwei abwurffreien Runden und nur einem Zeitstrafpunkt Flemming Ripke (Steinfeld) mit Giunco della Loggia. Mit einem Endstand von zwölf Punkten trennte die deutsche Mannschaft am Ende nur ein Punkt von den drittplatzierten Österreichern. Den Sieg trug das Team aus Belgien mit nur sechs Strafpunkten vor den Ungarn mit acht Strafpunkten davon. Als beste Deutsche im Großen Preis belegte Einzelreiterin Victoria Elbers (Garrel) mit einem Abwurf im Stechen Platz sieben. Hb

Alle Ergebnisse unter http://www.ihremeldestelle.at/turniere-2016/13-16-may-csio-lamprechtshausen/

Quelle: fn-press