• Tropisches Klima erhöht die Staubbelastung und ist der Grund für die Zunahme von Atemwegserkrankungen
  • Müssen Stroh und Sand schon bald vollständig aus den Reitanlagen verschwinden?
  • Besonders Sportpferde sind auf ein uneingeschränktes Lungenvolumen angewiesen Einschränkungen können massive Auswirkungen haben

Der Klimawandel treibt die Temperaturen zu neuen Rekorden. Starke Hitzewellen und andauernde Dürren trocknen die Böden und Vegetation stark aus. Dies hat eindeutige Auswirkungen auf Flora und Fauna. Aber sind diese Veränderungen auch für Pferde spürbar? Die Spezialisten der Hanseklinik für Pferde beobachten einige gravierende Auffälligkeiten, die sich auf den Klimawandel zurückführen lassen, und warnen vor zunehmenden gesundheitlichen Risiken.

Lungenerkrankungen erhöhtes Staubaufkommen führt zur Belastung der Atemwege

Durch lange Dürreperioden trocknet der Boden auf den Weiden und Reitplätzen stark aus. Die daraus resultierende Staubbelastung stellt für Pferde ein großes Problem dar. Während eines heißen Sommers in Deutschland wurde schon das eine oder andere Mal die 30-Grad-Marke geknackt. Hohe Temperaturen und wenig Niederschlag führen unausweichlich zu trockenen und staubigen Böden. Werden Pferde auf diesen ausgetrockneten Plätzen bewegt, wird zusätzlicher Staub aufgewirbelt, den die Tiere über die Lunge aufnehmen.

Was passiert mit dem Staub in der Lunge?

Rund 90.000 Liter Luft atmet ein Pferd allein im Ruhezustand pro Tag ein und aus. Bereits kleine Einschränkungen können massive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere haben. Ganz besonders Sportpferde sind darauf angewiesen, das gesamte Lungenvolumen in Anspruch nehmen zu können. Durch die inhalierten Partikel finden immer wiederkehrende Entzündungsreaktionen statt, aus denen in den meisten Fällen eine chronische Atemwegserkrankung resultiert. „Unter unseren Patienten sind deutlich mehr Pferde mit asthmatischen Symptomen zu beobachten.“ Klinikleiter Dr. Olivier Brandenberger sieht eine Verbindung zwischen dem Anstieg der Atemwegserkrankungen und dem trockenen, staubigen Umfeld, dem die Pferde durch den Klimawandel ausgesetzt sind. Da Atemwegserkrankungen oftmals multifaktorielle Erkrankungen sind, ist es besonders wichtig, die Ursachen zu identifizieren und zu eliminieren. Beispielsweise kann es bereits helfen, die Sandplätze und Paddocks im Sommer zu wässern oder auf alternative Einstreu/Bodenbeläge zu wechseln. Sobald die Atemwege beeinträchtigt sind, machen sich charakteristische Symptome des Equinen Asthmas bemerkbar. Diese Erkrankung wurde früher auch als COB, RAO oder IAD bezeichnet. All diese Begriffe beschreiben aber dasselbe Krankheitsbild, was unter den Begriff Equines Asthma fällt. Zu den Symptomen zählt neben Husten auch Nasenausfluss, der durch das Abhusten aus der Lunge über die Nase abgesondert wird.

Zudem verändert sich die Atmung. Den Pferden fällt das Atmen deutlich schwerer, weshalb sie anfangen schneller und tiefer zu atmen (Bauchatmung).

Der Anstieg zahlreicher Erkrankungen, vor allem die Atemwege betreffend, lässt sich zum Teil auf den Klimawandel zurückführen – sei es durch die Nahrung, das Training oder die Haltungsbedingungen. Einige Ursachen kann man unmittelbar eindämmen oder gar bekämpfen, für andere stellt nur die tierärztliche Behandlung eine Lösung dar.

Bei ersten Anzeichen sollte man unbedingt den Tierarzt konsultieren oder die Lunge in einer Klinik untersuchen lassen, damit das Voranschreiten der Krankheit bestmöglich aufgehalten werden kann. In jedem Fall sollten Pferdebesitzer die Veränderungen des Klimas im Hinterkopf behalten und das Wohlbefinden des Pferdes mehr denn je in den Fokus stellen.

Weiterführende Inhalte zum Thema Klimawandel und zu den Behandlungsmethoden für Atemwegserkrankungen finden Sie unter: https://hanseklinik.com/news-auswirkungen-des-klimawandels-auf-pferde/