Geschrieben von: Offz/ DL |
Wiesbaden. Wie Olympiasieger Michael Jung hat nun auch Reitmeisterin Ingrid Klimke die Vielseitigkeitsprüfung im Rahmen des 80. Turniers im Wiesbadener Schlosspark gewonnen – in diesem Jahr zum vierten Mal.
Viermal hat der Olympiasieger und Grand Slam-Gewinner Michael Jung die Vielseitigkeit im Biebricher Schlosspark dominiert, in diesem Jahr zieht die zweimalige Mannschafts-Olympiasiegerin Ingrid Klimke mit ihm gleich. Sie siegte in der Vielseitigkeitsprüfung des 80. Internationalen Wiesbadener Pfingstturniers im Sattel von Hale Bob. Ihr Endergebnis: 32,50 Minuspunkte. Platz zwei ging an die Wiesbadener Vorjahressiegerin Julia Krajewski mit Chipmunk FRH (37,60), Dritter wurde Andreas Ostholt mit Pennsylvania (42,10). Michael Jung (Horb) platzierte sich mit Takinou als Zehnter. „Das war die beste Dressur, die Bobby je gegangen ist“, schwärmte Klimke nach der ersten Teildisziplin. „Im Springen war er motiviert und kernig und heute im Gelände spritzig und rittig. Es hat riesigen Spaß gemacht.“ Der zwölfjährige Helikon xx-Sohn ist Klimkes große Hoffnung für die Olympischen Spiele in Rio im August. Schon 1999 hat Klimke ihren ersten Sieg in Wiesbaden gefeiert, damals noch im Sattel von Windfall. Es folgten goldene Schleifen mit Tabasco im Jahr 2012 und mit Escada ein Jahr darauf. Krajewski war mit ihrem Siegpferd aus dem vergangenen Jahr in die Landeshauptstadt gereist. Platz vier gab es für Samourai du Thot, sein jüngerer achtjähriger Stallnachbar Chipmunk aber lief dem ‚großen Nachbarn’ den Rang ab und wurde Zweiter. „Ich war total baff wie Chipmunk das gemacht hat“, erklärte Krajewski. „Chipmunk ist praktisch mein Baby, obwohl er sehr groß und sensibel ist. Ich war im Ziel wirklich gerührt.“ Keinem Reiter gelang es in diesem Jahr, innerhalb der erlaubten Zeit zu bleiben. „Rüdiger Schwarz hatte den Kurs technisch noch anspruchsvoller als in den vergangenen Jahren gebaut, da musste man das Tempo stellenweise rausnehmen“, erklärte Bundestrainer Hans Melzer. „Er hat im Grunde die bekannten Linien genutzt, aber mit neuen Aufgaben gefüllt. Es war wieder ein klasse Kurs.“ Zu Rüdiger Schwarz (65) darf man zusätzlich erklären, dass er ein talentierter Fußballer (Landesliga) und Tennisspieler war und in der Vielseitigkeit u.a. 1982 zu Team-Silber in Luhmühlen bei der Weltmeisterschaft ritt. Nach dem großen Regen am Nachmittag zuvor war die Aufregung zunächst groß – spätestens als zwei Tonnen schwere Holzhindernisse einfach weggeschwommen sind. „Der Regen hat den Boden passend gewässert und der Sprung ist rechtzeitig wieder zurückgeschwommen“, fasste Klimke treffend und lachend zusammen. Tatsächlich war der Boden nach dem Regenguss am Tag zuvor optimal. „Ich habe vor einigen Tagen noch eine Textnachricht bekommen, dass wir unbedingt Wasser fahren müssen“, schmunzelte Albert Schäfer, der Verantwortliche für die Wiesbadener Vielseitigkeit. „Nächstes Jahr kann das Wasser dann gerne aus dem Wassertank kommen und nicht von oben.“ Einer strahlte extra an diesem Wiesbadener Vielseitigkeitstag: Prof. Bernd Heicke. „Die Vielseitigkeit ist der schönste Sport, und ich habe mir besonders die nachhaltige Nachwuchsförderung zur Aufgabe gemacht“, erklärt Heicke. „Der beste Beweis, dass das Konzept stimmt, sitzt hier auf dem Podium mit Julia.“ Julia Krajewski ist über den U25-Förderpreis in dem Sport groß geworden und mischt jetzt selbst bei den ‚Großen’ mit. Die diesjährige beste U25-Reiterin war Stephanie Böhe auf Haytom mit Platz sechs. Wiesbaden war die vierte der acht Stationen vom U25-Förderpreis Vielseitigkeit. Mit Nachdruck erklärte Heicke: „Wir werden auch im nächsten Jahr auf jeden Fall weiter die Vielseitigkeit in Wiesbaden unterstützen.“ Quelle: www.ludwigs-pferdewelten.de |