Eivissa als Dreijährige bereits ein Hingucker. (Foto: Lafrentz)

Die Dressurpferde haben ihre Weltmeister schon gefunden, bei den Springpferden steht die WM noch auf dem Plan und in diesem Jahr gibt es sogar zwei Weltmeisterschaften. Ein am Rande des Bundeschampionats durchaus diskutiertes Thema, denn direkt nach der Springpferde-WM im belgischen Lanaken bitten WBFSH und Stall Tops erstmals zur WM der Zuchtverbände (Team) nach Valkenswaard. Ganz schön viel “Rummel” für fünf, sechs, und sieben Jahre alte Pferde. Aber: niemand kann und darf alles überall hindüsen. Zwölf Zuchtverbände haben sich entschlossen, Mannschaften zu benennen.

Umsonst gibt es das nicht, denn man kauft sich als Zuchtverband praktisch ein. “Da geht es um einen VIP-Tisch für 10.000 Euro”, sagt Carsten Rotermund, Geschäftsführer des Westfälischen Verbandes im Talk zum Thema am Stand der Hengststation Maas J. Hell. Gleichwohl, der Idee geben nicht nur die Westfalen, sondern aus Deutschland auch der OS-Verband und der Hannoveraner Verband eine Chance. Wie die Verbände individuell die weiteren Kosten regeln (Nenngeld etc.) liegt im eigenen Ermessen. In den Altersklassen fünf, sechs und sieben Jahre können die Zuchtverbände Teams mit fünf Reiter/Pferd-Paaren benennen, die jeweils drei besten Paare treten im Finale an. Außerdem gibt es ein Hengste-Springen für acht und neun Jahre alte Hengste der Zuchtverbände.

“Wir haben das bei uns zügig veröffentlicht und erhielten schnell Rückmeldungen”, so Rotermund, “zusätzlich haben wir unsere Veranstaltungen genutzt, um Kandidaten anzusprechen.” Es gäbe keinen Zwang, alle Altersklassen zu besetzen, sehr wohl aber den Zwang, dass ein Reiter/ eine Reiterin nur für einen Zuchtverband während der WM starten kann. Das könnte die kniffeligste Herausforderung werden, denn die wenigsten Ausbilder/innen haben nur Pferde aus einem Zuchtverband im Stall stehen. Rotemund sieht wie auch seine Kollegen in Westfalen die Chancen, die die Premiere bietet.

Erste Champions gekürt

Von den 21 Finalpferden bei den fünfjährigen Dressurpferden kamen neun aus dem Zuchtverband Hannover, sechs aus Oldenburg und fünf aus Westfalen. Der Trakehner Verband war mit einem Pferd dabei. Am stärksten war der Sezuan-Sohn Secret (Hengststation Eckhard Wahlers, Visselhövede) vertreten. Er stellte fünf Nachkommen. Vitalis (Hengststation Schockemöhle) tauchte dreimal als Vatertier in den Pedigrees auf. Der Zuchtverband Hannover freut sich bei den HKM Bundeschampionaten über den Sieg im Klassement der fünfjährigen Dressurpferde. Zur Welt kam die neue Championesse Happy Days di Fonteabeti allerdings in Italien. Vorgestellt von Maxi Kira von Platen, erzielte die Tochter des Valverde die Höchstnote 9,0 und damit die Goldmedaille. Auch die Silber- und Bronzemedaillengewinner in dieser Altersklasse stellt Hannover: Auf Platz zwei behauptete sich die Falihandro-Tochter Filippa AW (8,8), Dritte wurde Titania K v. Top Gear (87).

„Wir haben wirklich gute, zufriedene Pferde gesehen.“ Wenn man das wie in Warendorf Carsten Munk als Richter und Kommentator der Reitpferdefinals sagen kann, ist schon vieles gut. Gleich drei Mal vergaben die Richter die Höchstnote 10,0 für Eivissa von Escamillo-Wolkentanz, die Bundeschampioness der fünf Jahre alten Dressurpferde: für den losgelassenen, geschmeidigen, erhabenen Trab, für den Galopp und für die hohe Rittigkeit. Komplettiert durch eine 8,5 für taktsicheren Schritt und eine 9,0 für das Exterieur errechnete sich eine Endnote von 9,5. Züchterin der westfälischen Stute Eivissa ist Katharina Hadeler aus Rahden, ihr Aufzüchter ist Arndt Schwierking. Vorgestellt wurde Eivissa von Jessica Lynn Thomas.

Sieben Jahre jung – Qualtissima

Katrin Eckermann hat erneut ein Bundeschampionat gewonnen. Qualtissima PS entspringt – unschwer am Kürzel zu erkennen – der Zucht des Gestütes Lewitz und gehört Christian Glanemann. Die OS-Stute war mit ihrer Reiterin tatsächlich ein wenig schneller im Finale der sieben Jahre alten Springpferde als der Holsteiner Wallach Clou von Casall Ask – Lux, der mit Richard Vogel im Sattel ohnehin schon für Gesprächsstoff in den vergangenen Tagen gesorgt hatte. Nicole Struve ist Züchterin des dunkelbraunen Wallachs, David Will ist Besitzer Sport von Clou.