Wurde in Moritzburg mit der Gustav-Rau-Medaille ausgezeichnet Anke Sendig: Chefin des Haflinger-Gestüts Meura. (v.l.n.r. ) FN-Vizepräsidentin Annett Schellenberger, Anke Sendig, Christian Kubitz, Zuchtleiter und Geschäftsführer des Pferdezuchtverbandes Sachsen-Thüringen und Matthias Uhlig, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des PZVST. Foto (c) PZVST/Brit Placzek

Im Rahmen der Moritzburger Championatstage ist Anke Sendig für ihre besonderen Verdienste um die Zucht von Haflingern und Edelbluthaflingern und das Haflinger-Gestüt Meura mit der Gustav-Rau-Medaille in Bronze ausgezeichnet worden. Überreicht wurde die Medaille durch Annett Schellenberger, Vize-Präsidentin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Im Jahr 2010 übernahm Anke Sendig das Haflinger-Gestüt Meura in Saalfeld- Rudolstadt von ihrem Vater. Dr. Siegfried Sendig hatte das in den 70er Jahren gegründete Gestüt und die über Generationen aufgebaute Zucht nach der Wende 1993 privatisiert und damit vor der Liquidierung bewahrt. Unterstützt wurde er dabei von seiner Tochter, die von Anfang an die wirtschaftlichen Fäden in der Hand hielt und nach absolvierter betriebswirtschaftlicher Ausbildung 1998 die Geschäftsführung übernahm – eine „Lebensaufgabe mit Leidenschaft“, wie sie es selbst einmal ausdrückte.

Mit stets neuen Ideen, kreativem und innovativen Denken führt sie seither das Gestüt durch Höhen und Tiefen und eröffnet ihm immer wieder neue Standbeine. So sorgt sie durch verschiedene Maßnahmen für die Bekanntheit Meuras und der gesamten Region, beispielsweise durch die Präsenz auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin, durch den öffentlichen Weideaustrieb im Frühling, die Gestütsparaden im August, aber auch durch Kommunikations- und Teambuildingworkshops mit Pferd oder jüngst durch die erste Aktion für Haflinger und Edelbluthaflinger im Mai 2023.

Mit rund 200 Pferden zählt Meura bis heute zu Europas größten Gestüten für Haflinger und Edelbluthaflinger. Mehr als 100 Staatsprämienstuten und 80 Verbandsprämienstuten prägten seit 1993 die Gestütszucht, über 900 Championatsfohlen erblickten hier seither das Licht der Welt. Zu den männlichen Aushängeschildern zählen vor allem der achtjährige Bundesprämienhengst und Bundessieger No Mercy (v. Naiv), der Erfolge bis zur schweren Klasse in der Dressur vorweisen kann, außerdem Naminio, 2015 Sieger im deutschen Fahrponychampionat sowie Fünfter beim Europachampionat der Haflinger, der Bundesprämienhengst Souvenier, 2013 Dritter im Fahrponychampionat sowie Acantus (v. Albertus), ebenfalls Dritter beim Fahrponychampionat 2011.

Um das Gestüt voranzubringen, absolvierte Anke Sendig nicht nur zahlreiche Fortbildungen, beispielsweise zur zertifizierten Spezialistin für Pferdehaltung und Tierwohl sowie für Pferdeverhalten, Kommunikation und Lernen an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, sie ist auch in zahlreichen Organisation und Vereinen gut vernetzt. 

Last but not least macht sich Anke Sendig auch für den Erhalt der Berufsschule für Pferdewirte am Standort Rudolstadt in Thüringen stark. In jedem Jahr haben bis zu drei junge Leute die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Pferdewirt Haltung und Service im Haflinger-Gestüt zu beginnen. PZVST/fn-press/Hb