Am 12. August feiert der ehemalige Bundestrainer der Ponyvielseitigkeitsreiter Friedrich „Fritz“ Lutter, heute Vorsitzender der AG Nachwuchs des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), seinen 70. Geburtstag.
Fritz Lutter stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb und reitet von Kindesbeinen an. Mit 16 Jahren bestritt er seine ersten Turniere und war später im Dressur- und Springsattel bis zur Klasse S und in der Vielseitigkeit bis Klasse M erfolgreich. Auch während seines Betriebswirtschaftsstudiums in Kassel gehörte Lutters eigentliches Interesse immer der Reiterei. Nach Beendigung des Studiums 1977 legte er daher zunächst den Berufsreitertest ab, bevor er 1981 die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister absolvierte und zwei Jahre später an der DOSB-Trainerakademie in Köln das Trainerdiplom erwarb. Anschließend arbeitete Lutter als Ausbilder in den Vereinen Flensburg, Bayer-Leverkusen und Olfen-Vinnum, bis er 1998 ans DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf wechselte und dort die Leitung des Vielseitigkeitsstalls übernahm.
Von 1999 bis 2020 war Fritz Lutter Bundestrainer der Pony-Vielseitigkeitsreiter. In dieser Zeit gewannen seine Schützlinge 32 Medaillen bei Europameisterschaften, davon neun goldene und drei silberne im Team sowie zwölf Einzeltitel. Zu den bekanntesten seiner Goldmedaillengewinnerinnen im Ponysattel zählen Olympiasiegerin Julia Krajewski und Anna Lena Schaaf, die gerade durch einen dritten Platz bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften im Seniorenlager auf sich aufmerksam machte. Für seine Verdienste zeichnete die FN Fritz Lutter 2020 mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber aus.
Auch nach Aufgabe des Traineramtes sind Lutters Erfahrung und sein Fachwissen dem Pferdesport und Vielseitigkeits-Nachwuchs erhalten geblieben. Dezember 2020 übernahm er das Ressort Vielseitigkeit in die Bundesjugendleitung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und ist damit zugleich Vorsitzender der AG Nachwuchs Vielseitigkeit des DOKR.
Während seiner Zeit am DOKR war Fritz Lutter aber auch für die Ausbildung der Lehrlinge und zukünftigen Pferdewirtschaftsmeister des Bundesleistungszentrums zuständig. Als Mitglied im Prüfungsausschuss für Pferdewirte und Pferdewirtschaftsmeister war der Diplom-Reitlehrer auch an der Entwicklung der Prüfungsaufgaben beteiligt. 2013 wurde Fritz Lutter verlieh ihm die Bundesvereinigung der Berufsreiter das Goldene Verdienstabzeichen. 2018 wurde er mit der Stensbeck-Plakette in Gold für sein Lebenswerk ausgezeichnet. fn-press/Hb