22.03.2023
Zum wiederholten Mal das Ticket fürs Finale beim CHIO Aachen gelöst: Franziska Müller und Ihre Cornado`s Queen Foto: Thomas Hellmann

„Frauenpower im Springpokal”

Im Stechen ließen die jungen Damen den Herren bei der DKB Pferdewoche Rostock keine Chance: Fünf Teilnehmer an Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter hatten den Sprung ins Finale geschafft, zwei Herren und drei Damen. Am Ende stand das Damen-Duo vorne – Frauenpower in Groß Viegeln.

Franziska Müller hatte die Nase vorn. Im Sattel von Cornado’s Queen flitzte sie als letzte Starterin im Stechen in 42,05 Sekunden durch den Parcours. Mit 0,21 Sekunden Abstand folgte Christin Wascher mit Quincy auf Platz zwei. Linus Georg Weber und Hubertushof’s Calido wurden mit der dritten fehlerfreien Runde im Stechen in 45,59 Sekunden Dritte.

„Ich war letztes Jahr im Finale in Aachen schon Dritte“, erzählt die 23-jährige Siegerin mit abgeschlossener Bereiterlehre und freut sich, in Groß Viegeln erneut den Sprung ins Pokal-Finale geschafft zu haben. „Queeny haben wir schon seit dem Fohlenalter, wir kennen uns in- und auswendig und ich kann mich immer auf sie verlassen“, erzählt Franziska begeistert. „Sie möchte immer auf die andere Seite und ist schnell und vorsichtig.“ Die zweimalige EM-Teilnehmerin zu Ponyzeiten ist ein großer Fan des U25-Springpokals: „Der bringt mir unheimlich viel: Die Chance auf tollen Turnieren zu reiten und außerdem bei den ganz Großen zuzusehen.“ Ob es einen bestimmten ‚Großen‘ gäbe, bei dem sie besonders gerne zuguckt? „Marcus Ehning!“, betont sie prompt und ohne Zögern.

Christin Wascher ist die einzige U25-Reiterin aus Mecklenburg-Vorpommern, die zu den auserwählten Springpokal-Teilnehmer gehört. „Es ist das erste Mal, dass ich diese Serie mitreiten darf“, strahlt die 23-Jährige. „Das macht mich schon stolz Und dann noch mit vier Nullrunden hier in Groß Viegeln.“ Als ‚Problempferd‘ hat die Laborassistentin den Quintero-Sohn vor zwei Jahren bekommen, die beiden haben schnell zueinander gefunden. „Es ist das erste Mal, dass ich ein Pferd mit diesen Möglichkeiten und dem Potenzial habe.“ Das Ziel ist klar: „Einmal in Aachen das Finale reiten, das wäre schon toll.“

Am ersten Tag sei der Parcours noch ‚harmlos‘ gewesen, urteilten die Teilnehmer. Am zweiten habe der Parcoursbauer schon ordentlich angezogen und der Finaltag heute sei fair, aber sehr anspruchsvoll gewesen. Die Konkurrenz, da waren sich alle einig: Es waren nicht zu viele Teilnehmer, aber hochkarätige bei dieser Springpokal-Etappe auf der Anlage von Holger Wulschner.

Groß Viegeln war die dritte von vier Stationen des U25 Springpokals, jetzt folgt nur noch Balve, danach steht der Pool der 25 Finalisten für Aachen fest.

Keine Liebe auf den ersten Blick

So langsam wird es unheimlich. Die Ahlmann-Geschwister scheinen ‚unbremsbar‘ bei der DKB Pferdewoche in Groß Viegeln. Sieg für Hannes Ahlmann im Vier-Sterne-Springen, Sieg für Schwester Pheline im U25 Springpokal und jetzt der Sieg für Hannes im Finale der Sellerie Equipe Youngster Tour mit Tokyo.

„Es war nicht die berühmte Liebe auf den ersten Blick“, gesteht Sieger Hannes Ahlmann freimütig, wenn er von der Toulon-Tochter Tokyo spricht, die von Jürgen Böge gezogen wurde und in dessen Besitz die Stute immer noch steht. „Sie kam vierjährig in unseren Stall, war aber unheimlich kompliziert und heiß und hatte einen ‚rappeligen‘ Galopp.“ Die Bereiterin hatte mit der Stute keine Chance, deshalb übernahm Vater Dirk Ahlmann die Ausbildung der sensiblen Stute persönlich. „Ich war immer noch nicht überzeugt“, erklärt Hannes grinsend, „aber Papa hat gesagt: ‚Das ist ein Knaller.‘“ Fünfjährig sei es nicht möglich gewesen, Tokyo mit aufs Turnier zu nehmen. „Papa hat sich intensiv ihrer angenommen. Dann haben wir sie mal freispringen lassen, danach habe ich zu Papa gesagt: ‚Streng Dich an, sie ist doch gut.‘ Das hat er gemacht.“

Sechsjährig hat Hannes die Cassini-Enkelin das erste Mal mit aufs Turnier genommen. „Sie hat so was wie einen ‚Stangeninstinkt‘. Sie weiß genau, wo die Stangen liegen, und will sie absolut nicht berühren. Sie geht immer null.“ Im Youngster-Finale in Groß Viegeln ist Tokyo das erste Mal einen 1,45-Meter-Parcours gesprungen – wieder fehlerfrei. „Und schnell ist sie sowieso.“ Start-Ziel-Sieg für das Paar Ahlmann-Tokyo. Auch mit seinem zweiten Youngster, Zalando Royal, war Ahlmann im Finale dabei. Zwei Youngster mit je vier Parcoursrunden in Groß Viegeln – Hannes Ahlmann hat daraus acht Runden ohne Springfehler gemacht. Hut ab vor dem 21-Jährigen.

Platz zwei im Youngster-Finale ging an den Genius-Sohn Grardje unter dem Sattel von Rene Dittmer. Diamant’s Boy v. Diamant de Semilly folgte unter Markus Brinkmann auf Platz drei.

Die Youngster-Tour in Groß Viegeln war etwas besonderes: ausgeschrieben nur für Siebenjährige, im Finale mit 25.000 Euro dotiert und mit der Vergabe von Weltranglistenpunkten. Doppelte Freude für Ahlmann, Dittmer und Kollegen.

Ergebnisse:

Sonntag, 22.Mai 2022

22 Preis von Movie Star Kino, Lars-Roman Paech CSI2* Medium Tour Last Chance 1,40 m

1. Laurens Hpouben (BEL) Encore 0/60,24 sec
2. Christoph Lanske (GER) Catching fire 0/62,17 sec
3. Sarah Nagel-Tormau (GER) Chilli H 0/63,44 sec
4. Peter Jakob Thomsen (GER) Colombo 0/634,89 sec
5. Dani G. Waldmann (ISR) J-Star 0/ 65,67 sec
6. Anna Christina Gansauer (ECU) Day Dream 0/65,81 sec

12 Selleria Equipe Youngster Tour CSI2* Youngster Finale, mit Stechen 1,45m

1. Hannes Ahlmann (GER) Tokyo 0/38,18 sec im Stechen
2. Rene Dittmer (GER) Grardje 0/42,18 sec
3. Markus Brinkmann (GER)Diamant´s Boy 0/44,20 sec
4. Alexa Stais (RSA) Bayado 0/40,07 sec
5. Michael Kölz (GER) Aubrey Drake Graham  0/40,98 sec
6. Tim Rieskam-Gödeking (GER) Cést la Vie 0/ 42,28 sec

21 Preis von Familie Müter  Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport
U25 Springpokal, Springen S*** m.Stechen

1. Franziska Müller, Süttenbacher RSG  Cornado`s Queen 0/ 42,05 sec im Stechen
2. Christin Wascher, Landgestüt Redefin Quincy 0/42,26 sec
3. Linus Georg Weber, RSC Dagorbertshausen, Hubertushof Calido 0/45,59 sec
4. Henry Delfs, Cunnighm D, 4/44,24 sec
5. Robin Naeve, RV am Wittensee, Casalia R 4/44,50 sec
6. Pheline Ahlmann, RuFV Hanerau-Hademarschen, Abby 4/76,17 sec im Umlauf

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