(Dinklage) “Wenn du denkst, es geht, dann reite auch die Vier-Sterne-Tour”, hat Oliver Oelrich, Chefcoach der Schweiz, der Dressurreiterin Sandra Nuxoll aus Dinklage geraten. Und weil die Wahl-Niedersächsin auf dem Standpunkt steht, dass man sich mit den Besten messen muss, um voran zu kommen, eroberten Nuxoll und ihr Bonheur de la Vie das CDI4*, das internationale Turnier Horses and Dreams meets Sweden in Hagen a.T.W.. Dort findet in jedem Jahr der erste internationale Vergleich der grünen Saison in Deutschland statt. Zwischen Weltmeistern und Olympiakadern reihte sich Nuxoll auf Rang elf zum Auftakt ein.

Die Reiterin aus Dinklage und ihr jetzt elf Jahre alter Wallach sind ein Paar, das bereits für Schlagzeilen sorgte. Voller Elan und ganz unbekümmert qualifizierten sich Pferd und Reiterin 2020 für das Finale der bundesweiten Dressurserie Louisdor-Preis. Das ist ja praktisch so etwas wie “Germanys next Top-Model” für acht bis zehn Jahre alte Pferde, nur deutlich sportlicher. Prompt gewann der schmucke Bonheur de la Vie beide Prüfungen im Finale und seine Reiterin und Ausbilderin stand plötzlich im Scheinwerferlicht. Dabei neigt Sandra Nuxoll, die mit dem ehemaligen Springreiter und international renommierten Trainer Norbert Nuxoll verheiratet ist, durchaus nicht dazu, die Bodenhaftung zu verlieren. “ Wir sind ja beide zusammen in den Grand Prix-Sport hinein gewachsen”, so die 53 Jahre junge, gebürtige Österreicherin, “ich habe davor nie Grand Prix geritten, erst mit Bonheur…” 

NUXOLL Sandra (AUT), Bonheur de La Vie Redefin – Pferdefestival 2019 NÜRNBERGER Burg Pokal Qualifikation zur Finalqualifikation St-Georg Special: 7-9-jährige Pferde 25. Mai 2019 © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz

Die inzwischen seit Jahren in Dinklage lebende Reiterin wechselte in der Folge die Nationalität, soll heißen, sie startet für Deutschland und nicht für Österreich. Letzteres wäre mit Blick auf Championate leichter gewesen –  wer in Deutschland ganz oben mitmischen möchte, hat in der Dressur mit der stärksten Konkurrenz weltweit zu tun. 

Bei Horses & Dreams in Hagen a.T.W. entschied sich die Reiterin für den Grand Prix und Grand Prix Special. Bonheur de la Vie ist gereift, hat an Sicherheit gewonnen. “Ich war da manchmal auch etwas zögerlich, habe aber gemerkt, dass ich ihm Sicherheit geben muss, wenn er etwas unsicher ist”, so Sandra Nuxoll, “wir wachsen beide gemeinsam in den Grand Prix hinein. Das ist anders, als wenn man das schon mehrere Jahre gemacht hat, aber es ist gut so.” Das nächste Ziel ist eine Dressur-Kür. Da ist Kreativität gefragt und Sinn für den Schwierigkeitsgrad. “Ich muss den Floorplan, den ich für die Grand Prix-Kür gemacht habe, auch noch zwei- oder dreimal durchreiten”, räumt die Reiterin ein, “wenn ich den Eindruck habe, dass das gut läuft, bleibt es so. Es macht ja auch keinen Sinn, irgendeine ganz schwierige Lektionsfolge einzubauen, die dann nicht wirklich funktioniert.” Erst danach wird die Musik ausgewählt und geschnitten. Das ist ein aufwendiger Vorgang, auch kostenintensiv und es braucht einige Zeit, bis alles genau passt. Gut möglich also , dass Sandra Nuxoll und Bonheur de la Vie in 364 Tagen bei Horses & Dreams 2024 in der Kür startet.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Stefan Lafrentz