Das deutsche Team gewinnt den Vielseitigkeits-Nationenpreis in Arville: Calvin Böckmann, Julia Krajewski, Stephan Rössel (Besitzer von Nickel), Emma Brüssau und Libussa Lübbeke. Foto: FEI/Libby Law Photography
Eine Woche nach den Europameisterschaften in Le Pin-au-Haras hat eine deutsche Mannschaft – drei Warendorfer U25-Reiter plus Trainerin Julia Krajewski – den Vielseitigkeits-Nationenpreis in Arville in Belgien gewonnen. Letzere hatte auch in der Einzelwertung die Nase vorn und sicherte sich mit Nachwuchspferd Nickel den Sieg in der Einzelwertung des CCIO4*-NC-S.
Es war ein Start-Ziel-Sieg für die Olympiasiegerin und ihr Teampferd Nickel. Zwar musste sich das Paar sowohl im Parcours als auch im finalen Geländeritt ein paar Zeitfehler anrechnen lassen, doch das Ergebnis von nur 27,1 Minuspunkten ließ sich nicht mehr unterbieten. „Gänzlich ohne Strafpunkte kamen in dieser Prüfung nur vier Paare ins Ziel der 3.770 Meter langen Geländestrecke, darunter EM-Reservist Calvin Böckmann mit The Phantom of he Opera. Ein Abwurf im vorausgegangenen Springen verhinderte jedoch einen Platz unter den Top drei. Böckmann trug 32,1 Minuspunkte zum Teamergebnis bei, Platz siebe in der Einzelwertung. 44,0 Minuspunkte kamen von Libussa Lübbeke und Caramia hinzu. Die DM-Siebte war nach Dressur und zwei Fehlern im Springen noch das Streichergebnis gewesen. Mit einer fehlerfreien Geländerunde und lediglich 4,4 Zeitstrafpunkten konnte sie am Ende noch vor Emma Brüssau mit Dark Desire GS. behaupten. Die zweite EM-Reservistin im Team handelte sich nach einem gelungenen Einstieg – Platz sechs nach Dressur und Springen – im Gelände einen Vorbeiläufer am „Log into Space“, Hindernis 20, ein und kam damit auf einen Endstand von 61,4 Minuspunkten.
Insgesamt musste sich das deutsche Team 103,2 Minuspunkte anrechnen lassen und verwies damit die Mannschaft des Gastgebers Belgien mit 103,5 Minuspunkten auf Platz zwei. Mit etwas Abstand folgen die Franzosen mit 112,3 Minuspunkten auf Platz drei.
„Wir hatten uns schon vorgenommen, dass wir hier vorne mitreiten wollten. Es blieb aber spannend, die Belgier waren uns dicht auf den Fersen. Ich war letzte Starterin fürs Team und wusste, dass ich sieben Sekunden über der Zeit bleiben durfte. Acht wären schon zu viel gewesen. Sechs sind es geworden“, sagte Julia Krajewski. „Im Nationenpreis für Deutschland zu reiten ist schon etwas anderes, für mich und auch für jungen Leute. Man ist schon angespannt, als wenn man nur für sich reitet. Insofern ist die Nationenpreisserie sehr wertvoll.“
Der Run auf die Nationenpreis in Arville war groß. Von den ursprünglich 113 Teilnehmern in der Dressur traten allerdings nur 96 zum Gelände an. Allein zehn Paare erhielten regelwerksbedingt keine Startgenehmigung, da sie im Springen 20 Strafpunkte oder mehr kassiert hatten.
„Arville wird immer mehr zum angesagten Spätsommerturnier. Die Pferde nehmen hier wirklich etwas mit, gerade auch konditionell bringt einen der Start vorwärts, vor allem wenn man noch ein Highlight im Herbst plant. Man merkt, dass die Veranstalter, die Familie de Liederkerke, der Vielseitigkeit eng verbunden ist, sie tun alles, um hier Topbedingungen zu schaffen“, so das Fazit von Julia Krajewski. fn-press/Hb
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