Nicht viel zu “melden” hatte die Konkurrenz im Spring-Weltcup in Lyon: die drei ersten Plätze blieben in französischen Händen. Olivier Perreau vor Julien Epaillard und Antoine Ermann und das alles mit drei Pferden aus der berühmten Selle Francais-Zucht, also ein Triumpf auf ganzer Linie. Bester Deutscher: der Europameister Richard Vogel mit dem Westfalen-Hengst United Touch S auf Rang zehn.

Die mit 308.600 Euro dotierte Longines Weltcup-Qualifikation wurde gewissermaßen zur Beute dreier “Musketiere”. Der 39 Jahre alte Olivier Perreau und seine Kannan-Tochter GL Events Dorai d`Aiguilly verbannten in 43,24 Sekunden sogar den Weltcupsieger Julien Epaillard und Fringan de Versquerie auf Rang zwei. Dritter Franzose im Top-Trio war der erst 24 Jahre alte Antoine Ermann, der mit Floyd des Pres eine sensationelle Runde im Heim-Weltcup ablieferte. Ausnahmezustand und überschwängliche Begeisterung also auf den Tribünen im Messezentrum Lyon. Ein Dreifach-Erfolg für den französischen Springsport im Weltcup, das registriert man dort auch nicht jedes Wochenende. Nicht allzuviel zu melden hatten auch die erfolgverwöhnten Briten, einzig Harry Charles und Casquo Blue konnten als Fünfte in der Longines Weltcup-Qualifikation glänzen.

Acht von 39 Paaren erreichten das Stechen, auch Richard Vogel sammelte mit dem EM-Helden United Touch S zwei Zeitfehler ein. Auf Platz 16 reihte sich Gerrit Nieberg mit Ping Pong van de Lentamel ein nach einem Fehler im Umlauf. In der Rubrik lehrreich dürften Christian Ahlmann und der erst neun Jahre alte Untouched LB ihren Weltcup-Start verbuchen – Platz 36.
Olivier Perreau war “over the moon” nach dem Triumpf vor heimischer Kulisse mit einem Pferd aus eigener Zucht: „Ich bin überglücklich, diesen Grand Prix hier endlich gewonnen zu haben. Es war ein echtes Ziel für mich. Im Stechen lief es nicht ganz so, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte, aber ich hatte Glück. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben, das schnellste Tempo anzupeilen und am Ende ruhig zu bleiben. Mit einer Stute zu gewinnen, die ich selbst gezüchtet habe, macht den Sieg für mich zu etwas ganz Besonderem. Es stimmt, dass meine Hauptbeschäftigung immer noch die Pferdezucht ist. Meinen ersten 5*-Grand-Prix habe ich mit GL events Venizia d’Aiguilly gewonnen. Es ist fantastisch, jetzt denke ich schon an mein drittes Pferd.“
Nach bislang zwei von 13 Stationen in der Qualifikationsserie des Weltcups rangiert die Niederländerin Sanne Thijssen auf Platz eins vor Olivier Perreau und Julien Epaillard und Yuri Mansur (BRA). Schon am kommenden Wochenende vom 6. – 9. November findet in Verona die dritte Etappe des Weltcups statt.
