
Schenefeld– So ein Triumpf tut gut: Nuno Palma e Santos, Portugiese von Geburt an und Schleswig-Holsteiner aufgrund freiwilliger Entscheidung, hat mit Fortunity S FRH das Finale der Serie NORDIC GP Dressage Trophy beim Schenefelder Dressur-Festival gewonnen. Und so viele freuten sich mit und für ihn. Juliane Brunkhorst, die ihren Vorsprung diesmal nicht verteidigen konnte, lächelte den Kollegen verschmitzt an, Reitmeister Dolf-Dietram Keller scherzte, das nun eine kleine Feierlichkeit fällig sei und von der Tribüne herunter gab es begeisterten Applaus. Einhundert Punkte gibt es in der Serie für einen Sieg und den verdiente sich Santos mit seinem hochgewachsenen Hannoveraner Fuchs zunächst auf dem Klosterhof Medingen bei der 2. NORDIC-Etappe und setzte dann im Grand Prix Special mit 72,941 Prozent in Schenefeld noch was drauf.
Es sei ein langer Weg mit dem zehn Jahre alten Hannoveraner Wallach von Franziskus aus einer Weltmeyer-Mutter gewesen, räumt der 59 Jahre alte Dressurreiter ein, der in Moorege mit seiner Frau Antonia zuhause ist. Fünfjährig hat das Paar den Wallach aus der Zucht von Karin Storkamp gekauft. Leicht hat Fortunity es seinem Ausbilder nicht nur gemacht, denn einiges fand er bei Turnieren zeitweilig etwas “gruselig”. Nuno Palma e Santos verlor jedoch nicht die Geduld. “Wir versuchen, uns dem Pferd anzupassen – nicht das Pferd soll sich uns anpassen,” ist die Leitlinie des Portugiesen, der 2001 mit dem Ziel nach Deutschland kam, im “wettbewerbsfähigsten Pferdesportland der Welt” zu bestehen. Fortunity S ließ sich im Grand Prix Special in Schenefelds traditionsreicher Halle durch gar nichts irritieren, beeindruckte mit Schwung und “Go” und absolvierte auch die Siegerehrung wie ein souveräner “alter Hase”, obwohl der Reiter mit dem Grand Prix am Vortag noch zufriedener war. “Heute hatten wir ein paar kleine Taktfehler in der Passage”, merkte Santos selbstkritisch an. Dotiert ist der Sieg in der Serie mit Geldpreisen für die Ausbildungsleistung von 5000, 3000 und 2000 Euro.
Die nächsten Ziele sind noch nicht fixiert. Erstmal soll es eine kleine Verschnaufpause geben, denn es sei ein starkes Jahr für die Pferde gewesen. Aber ein Wunsch ist da: “Vielleicht Frankfurt im Dezember international.” Das kennt Fortunity S schon, denn mit Nuno Palma e Santos hat er dort im Louisdor-Preis-Finale Platz drei belegt.
Juliane Brunkhorst Zweite im NORDIC GP
Hinter dem Siegerpaar und Felix Kneese (Appen) mit San Simeon OLD (72,190 Prozent) folgte Titelverteidigerin Juliane Brunkhorst auf PLatz drei, allerdings aus Seriensicht mit dem “falschen Pferd”. Rang drei mit Neuzugang Seville Nord (70,523) gab Anlass zur Freude, dafür hatte dann der 16 Jahre alte Westfalen-Wallach Con Cento nicht seinen besten Tag. Platz elf ist eher selten für das Paar – es blieb im Nordic GP bei 155 Punkten und damit Rang zwei. Tessa Frank aus Niedersachsen und Lavaletta sind Dritte im Ranking mit 140 Punkten.
Erstmals hatte der Grand Prix Special zwei Unterstützer: der Hof Etzer Heide in Appen und der Verein Hamburg macht Kinder gesund e.V. übernahmen das Patronat der Prüfung gemeinsam. Während der Hof Etzer Heide als Heimat für Dressurpferde und Ausbildung weithin bekannt ist, war der vor 15 Jahren gegründete Verein erstmals beim Dressur-Festival dabei. Seit 2005 unterstützt der Verein die Kindermedizin in Hamburg. Es werden Projekte an den drei großen Kinderkliniken gefördert, die von den Kassen nicht, bzw. noch nicht bezahlt werden.
Endspurt im Reitstall Klövensteen Amateur Cup
Spannend wird es am Sonntag in Schenefeld für die Non-Professionals im Sattel. Ab 15.15 Uhr setzt das Finale in einem St. Georg Special (Preis der Tedesca Trading GmbH) den Schlusspunkt für die diesjährige Serie und zugleich für das Dressur-Festival. Außerdem sehenswert: die Intermediaire I und II – denn diese Prüfungen sind auch ein “Laufsteg” für angehende Grand Prix Pferde.
Die Qualifikationsprüfung zum Cup-Finale hat am Samstag Victoria Tronnier (Wedel) mit Florida-Girl für sich entschieden vor der Hamburgerin Charlotte-Elisabeth Schur und Fidelio. Dahinter folgen die beiden Rankingsspitzen Antonia Neumann (2.) mit Levisto W und Mia Lana Riep (Sereetz) mit Davina. Die zwölf besten Paare gehen am Sonntag in den “Endspurt” im St. Georg Special.
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