Internationale Topbesetzung im Großen Dallmayr-Preis

Calif siegt unter Adrie de Vries im Großen Dallmayr-Preis - Bayerisches Zuchtrennen, Gr.I Foto: Marc Rühl
Calif siegt unter Adrie de Vries im Großen Dallmayr-Preis – Bayerisches Zuchtrennen, Gr.I Foto: Marc Rühl

Es könnte schon jetzt das Rennen des Jahres werden: Der Große Dallmayr-Preis, der am Sonntag, 27. Juli, auf der Galopprennbahn in München-Riem ausgetragen wird, hat ein starkes internationales Feld an die Isar gelockt. Die mit 155.000 Euro dotierte Leistungsprüfung über 2.000 m steht dreijährigen und älteren Pferden offen und ist das zweite von insgesamt nur sieben Gruppe I-Rennen in Deutschland.

Seit 1996 steht das 1866 gegründete Bayerische Zuchtrennen unter dem Patronat des Delikatessenhauses und der bekannten Kaffeemarke – eine ungewöhnlich lange Partnerschaft nicht nur im deutschen Galoppsport. Der Große Dallmayr-Preis hat sich längst einen festen Platz im internationalen Rennkalender erarbeitet. Hochkarätige Vollblüter aus dem Ausland sind regelmäßig in Riem zu Gast. Das zeigt schon den Blick in die jüngere Vergangenheit: Allein in den letzten zehn Jahren ging der Sieg sieben Mal an im Ausland trainierte Pferde.

Calif tritt zur Titelverteidigung an

So auch im vergangenen Jahr, als der von Carlos Lerner in Frankreich vorbereitete Calif den deutschen Derbysieger Fantastic Moon sicher im Schach hielt. Der mittlerweile sechsjährige Kalif, der vom Gestüt Brümmerhof bei Hannover gezüchtet wurde, tritt zur Titelverteidigung an. Im Sattel sitzt wie im Vorjahr der Niederländer Adrie de Vries, der seit Monaten in Deutschland in überragender Form reitet.

Die Favoritenrolle dürfte aber an einen anderen französischen Gast gehen: Der vierjährige Map Of Stars hat bei insgesamt acht Starts bereits fünf Mal gewonnen und war zuletzt Vierter bei den Prince of Wales’s Stakes (Gr.I) beim weltberühmten Royal Ascot-Meeting. Trainer des Hengstes ist Francis-Henri Graffard, der 2020 für das Gestüt Schlenderhan mit In Swoop das Deutsche Derby (Gr.I) gewonnen hat.

Geritten wird Map Of Stars vom Weltklassejockey James Doyle. Das Pferd gehört Wathnan Racing, dessen Rennfarben sehr an das Traditionsgestüt Röttgen erinnern. Hinter Wathnan Racing steht aber Scheich Tamin bin Hamad Al Thani, der Emir von Katar. Er hat in jüngster Zeit mit zahlreichen Großkäufen vor allem im Mutterland des Galoppsports, in England, für viel Furore gesorgt.

Godolphin-Trainer bin Suroor wird dritter Erfolg

Bestens bekannt sind dagegen die blauen Godolphin-Farben von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum. Godolphin ist für drei Sieger im vergangenen Jahrzehnt im Großen Dallmayr-Preis verantwortlich, der erste Erfolg in Riem liegt aber noch länger zurück: 2001 sattelte Saeed bin Suroor Kutub. Der Trainer, der 2018 mit Benbatl noch einmal gewonnen hat, bringt in diesem Jahr den dreijährigen Tornado Alert an den Ablauf, der Sechster im Englischen Derby (Gr.I) in Epsom wurde.

Die nächste Chance für Nina Baltromei

Unter den elf Grand Prix-Startern sind fünf in Deutschland ausgebildete Pferde, die allesamt aber eher mit Außenseiterchancen antreten. Besondere Aufmerksamkeit dürfte dennoch der sechsjährige Petit Marin aus dem Stall von Marcel Weiß bekommen. Denn für den Ritt wurde die auszubildende Nina Baltromei verpflichtet. Die 27-Jährige hat Anfang des Monats als erste Frau überhaupt das Deutsche Derby gewonnen. Die Chance auf einen Gruppensieg unterstreicht die Wertschätzung, die sie in der weiteren Branche bereits genießt.

Aus dem Hamburger Derby tritt nur ein Kandidat an: Der drittplatzierte Lazio, der im vergangenen Jahr bei drei Starts – darunter einmal von Baltromei geritten – ungeschlagen blieb. Trainiert wird der dreijährige Hengst von Waldemar Hickst. Bereits neun Jahre alt ist dagegen der unverwüstliche Quest The Moon, der seit 2018 sein Rennen gewinnt. In diesem Jahr hat der Schützling der Riemer Trainerin Sarah Steinberg zwei weitere Gruppensiege eingefahren, zuletzt beim Derby-Meeting in Hamburg.

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