
Vier fehlerfreie Runden der Mannschaftsreiter ließen das gesamte Team um Bundestrainer Otto Becker strahlen. Das perfekte Teamergebnis! Deutschland liegt nach dem ersten Teil des Teamfinales weiterhin in aussichtsreicher Position auf Platz zwei. Ganz knapp hinter den Briten und ebenso knapp vor den Belgiern. Am Freitag fällt die Entscheidung um die Medaillen der Team-Europameisterschaften Springen in A Coruña. Am Sonntag geht es um die Einzelmedaillen und da führt aktuell Richard Vogel mit United Touch S.
Als erster Reiter Marcus Ehning mit seinem Holsteiner Coolio, dann Sophie Hinners mit Iron Dames My Prins und auch Christian Kukuk und die elfjährige Just be Gentle blieben fehlerfrei. Während Marcus Ehning und Sophie Hinners sehr zufrieden mit ihren Runden waren, kritisierte Christian Kukuk sich selbst. „Meine Stute hat heute gezeigt, welche Qualität sie hat. Sie hat mich im Parcours gerettet. Ich habe es ihr sehr schwer gemacht. Ich hoffe, dass sie nicht zu viel Vertrauen in mich verloren hat“, resümierte der Riesenbecker. Was ihm aber gelang: Null zu bleiben! Und damit das Team-Ergebnis zu sichern.
Die perfekte Ausgangsposition für den vierten Reiter, Richard Vogel, der als Führender in der Einzelwertung in die Prüfung startete. Nach dem ersten Wettbewerb, einem Zeitspringen am Mittwochnachmittag, lag der Ire Daniel Coyle mit seiner 15 Jahre alten Stute Legacy in der Einzelwertung noch vor Vogel in Führung. Da Legacy aber nicht zu 100 Prozent fit gewesen sei, verzichtete Daniel Coyle auf den Start.
Richard Vogel absolvierte mit gewohnter Nervenstäke den Parcours mit seinem United Touch S. „Dieses Pferd ist so besonders für mich. Er hat mir sehr viel möglich gemacht, ich habe sehr viele erste Male mit ihm erleben dürfen – wie ein erstes Championat – und ich lerne sehr viel von ihm“, lobte Richard Vogel seinen Westfalen.
Einzelreiter Hans-Dieter Dreher und Elysium hatten auch am zweiten Tag der Europameisterschaften kein Glück. Sie berührten einen Steilspung ganz leicht, Abwurf. „Es soll nicht unser Wochenende sein“, meinte der 53-Jährige nach seinem Ritt. Sein Pferd sei insgesamt wieder sehr gut gesprungen, zu dem Steilsprung habe er aber nicht die optimale Distanz getroffen, erklärte Hans-Dieter Dreher den Fehler. Leider ein Abwurf zu viel. In der morgigen Prüfung darf er als 51. im Gesamtklassement nicht starten. Lediglich die besten 50 Pferd-Reiter-Paare und die zehn besten Mannschaften nehmen an den weiteren Entscheidungen teil.
Im Zeitspringen am Mittwoch absolvierten die Paare einen Kurs über 1,50 Meter. In der ersten Entscheidung des Teamfinales zog Parcoursbauer Santiago Varela die Stangen zehn Zentimeter höher. 14 Hindernisse mit 17 Sprüngen erwarteten die Einzel- und Mannschaftsreiter. Darunter eine zweifache Kombination, eine dreifache Kombination und ein Wassergraben. Insgesamt blieben über 30 Reiter mit ihren Pferden im Parcours fehlerfrei.
Im zweiten Teil des Finales erwarten Reiter wie auch der deutsche Bundestrainer Otto Becker einen schwereren Kurs. „Ich bin sehr zufrieden. Heute sind alle vier Pferde fantastisch gesprungen. Die Briten sind knapp vor uns, die Belgier knapp hinter uns. Wir haben Weltklassesport und vier deutsche Nullrunden gesehen. Das gibt eine richtig knappe Kiste morgen“, zog Becker ein erstes Fazit. Zur finalen Entscheidung treten die besten zehn Mannschaften an. fn-press/sag
