
(Hamburg) Bei perfektem Sommerwetter strahlen die Favoritenwetter nach dem Highlight am Auftakt-Sonntag des IDEE Derby-Meetings 2025 auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn wie die Sonne: Die bei einer Quote von 3:1 am Totalisator am höchsten gehandelte fünfjährige Stute North Reliance feierte im Sparkasse Holstein – Hamburger Stuten Cup (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.200 m) einen vielfach erwarteten Triumph. Jockey Thore Hammer-Hansen führte die von Marcel Weiß in Mülheim für Michael Wachowitz trainierte Schimmellady vor 5.364 Zuschauern zum mit 15.000 Euro honorierten Treffer.
Bis in die Zielgerade hinein führte Diamond Crown vor Weltbeste, Avola und der späteren Gewinnerin. Kurz sprach einiges für Weltbeste, die Schwester der beiden Derbysieger Windstoß und Weltstar, doch die aus der Zucht des Gestüts Wittekindshof stammende Reliable Man-Tochter North Reliance entwickelte an der Außenseite den größten Schwung und kam noch sicher mit eineinviertel Längen zum dritten Karrieresieg beim 14. Start für die auch schon auf Gruppe-Ebene profilierte Pferdedame.
„Mein erster Sieg in Hamburg“
„Es ist mein erster Sieg in Hamburg. Etwas Schöneres gibt es nicht“, freute sich Besitzer Michael Wachowitz. Jockey Thore Hammer-Hansen sagte: „Wir hatten ein optimales Rennen direkt hinter der Spitze. Sie hat sich unterwegs gut beruhigt und ist auf der Geraden immer weitergaloppiert.“
Trainer Marcel Weiß ergänzte: „Das war ein Super-Rennverlauf. Wir haben North Reliance heute etwas offensiver reiten lassen, wobei der Jockey keine große Order brauchte. Eventuell steuern wir nun ein Rennen in Frankreich an.“
Sehr stark hielt sich Weltbeste als Zweite. „Einen Moment hatten wir angefangen vom Sieg zu träumen, aber sie ist erneut ihre Form ausgelaufen“, meinte ihr Betreuer Maxim Pecheur. Auch Avola lief als Dritte gut, während die hochgehandelte Diamond Crown am Ende beim ersten Saisonstart als Vierte passen musste. Die anderen Kandidatinnen hatten in dem Top-Event am Sparkasse Holstein-Familienrenntag keine Möglichkeit.
Großes Vertrauen gerechtfertigt
Volles Vertrauen war in der einleitenden 1.400 Meter-Prüfung für zweijährige Pferde mit Seguro (2,3:1) gegangen, den der Kölner Trainer Andreas Suborics zum ersten Mal für aufgeboten hatte. Und der im Besitz des Stalles Simply Red stehende Hoffnungsträger wehrte die ebenfalls erstmals angetretene Röttgenerin Alsterperle und Asalet locker ab. „Ein sehr gutes Pferd, das Andreas Suborics toll vorbereitet hatte“, berichtete Siegreiter Hugo Boutin.
Prominente Farben vorne
Die Farben von Darius Racing und Michael Motschmann sind natürlich gerade in Hamburg spätestens seit dem Derbysieg von Sisfahan 2021 bestens bekannt, und in einem 2.200 Meter-Rennen feierten diese hochengagierten Besitzer nun einen Außenseiter-Erfolg durch Asmira (7,8:1). Thore Hammer-Hansen bescherte ihr noch einen sehr sicheren Vorteil gegenüber Embargo, San Fantasma und dem etwas enttäuschenden Favoriten Sullyvan. „Sie war beim ersten Start noch sehr unreif, nun hatte sie sich weiter verbessert“, sagte der Siegreiter über die noch mit einer Diana-Nennung ausgestattete Asmira.
Frauenpower durch Baltromei und Engels
Im IDEE 156. Deutschen Derby wird die junge Amazone Nina Baltromei mit Hochkönig einen der Mitfavoriten steuern. Mit Cuban Lynx (2,7:1), der in einem 1.600 Meter-Handicap für die niederländische Erfolgstrainerin Romy van der Meulen, den zweiten Treffer in Folge landete, zeichnete sie sich nun schon eine Woche vorher aus. Ihre Kollegin Lilli-Marie Engels hatte zuvor in einem 2.200 Meter-Ausgleich IV mit Sword Heart (21,4:1) eine große Außenseiterin zum Erfolg geritten.
Nach einem Sturz vor dem vierten Rennen, als sein Pferd zurückgezogen werden musste, zeigte sich Nachwuchsreiter Senan MacRedmond gleich bei nächster Gelegenheit in einem 1.800 Meter-Ausgleich III wieder topfit, als er Cherub Rock (3,1:1) den vierten Treffer in diesem Jahr bescherte. „Dieses Pferd ist sehr angenehm zu trainieren, aber eine solche Serie hätte ich nie erwartet“, signalisierte ihr Betreuer Gunter Richter (Hoppegarten), der sich ein Extra-Kompliment verdient hat.
Starker Ritt von Starke
Es kommt nicht oft vor, dass ein Pferd, das Deutschlands Top-Jockey Andrasch Starke reitet, 11,5:1 Euro auf Sieg bezahlt, aber Gesa aus dem Krefelder Stall von Marian Xaver Weißmeier hatten im 1.800 Meter-Ausgleich II, der unter dem Motto Young Turf Day Trophy stand, nur wenige Wetter auf ihrem Schein. Nach einem tollen Endspurt zwang die Stute jedoch Blömche, Lightning Jock und Kaviar in die Knie. Die Viererwette kletterte auf 12.005,8:1 Euro. Voll wurde es bei der Siegerehrung mit zahlreichen Vertretern der jungen Dachverbände.
Der in Möser bei Magdeburg ansässige Trainer Frank Fuhrmann hatte sechs Pferde in den 1.200 Meter-Ausgleich IV geschickt, und mit Mandy’s Girl (10:1), die unter Concetto Santangelo Start-Ziel ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholte, und Tommorah stellte er die beiden Erstplatzierten. Olga Gold und Orda vervollständigten die Viererwette, die 11.919,6:1 Euro brachte. Das Rennen stand unter dem Patronat von planzmich.de, verantwortlich für den tollen Blumenschmuck auf der Horner Anlage. Die V4-Wette bezahlte 9.521,4:1 Euro.
Fast 400.000 Euro – starker Umsatz zum Auftakt des IDEE Derby-Meetings
Auch der Wettumsatz am Eröffnungstag des IDEE Derby-Meetings konnte sich sehen lassen – 399.693,57 Euro flossen in den zehn Rennen durch die Kassen. Davon wurden 141.985 Euro auf der Rennbahn erzielt. Insgesamt bedeutete dieses Wettaufkommen ein Plus von 14,4 Prozent gegenüber 2024. Die Bahnwette lag sogar um 54,1 Prozent im Plus, wobei vor zwölf Monaten das Wetter nicht mitgespielt hatte.
Hans-Ludolf Matthiessen, Erster Vorsitzender des Hamburger Renn-Clubs, in einem ersten Fazit: „Das war ein verheißungsvoller Auftakt und schöner Erfolg. Der Wettergott war uns diesmal gnädiger gestimmt. Wir hatten heute den höchsten Umsatz am Eröffnungstag des Meetings der letzten acht Jahre.“
Unfall im achten Rennen
Im achten Rennen des ersten Meeting-Tages kam es im Horner Bogen zu einem Unfall ohne Fremdeinwirkung. Dabei erlitt die Stute Tonya schwere Verletzungen. Aufgrund der ungünstigen Prognose haben die Tierärzte entschieden, das Pferd von weiterem Leid zu erlösen. Jockey Wladimir Panov wurde ebenfalls ärztlich betreut und blieb glücklicherweise unverletzt.
Nächster Renntag am Samstag
Der nächste Renntag des bis zum 8. Juli dauernden IDEE Derby-Meetings ist der Samstag, 05. Juli. An diesem Tag stehen voraussichtlich elf Prüfungen rund um den WETTSTAR.de – Grosser Hansa-Preis (Gruppe II) an. Das IDEE 156. Deutsche Derby (Gruppe I, 650.000 Euro) wird am dritten Meetingstag, dem 6. Juli (Sonntag) gestartet.