DM-Titel für Mario Stevens und Sönke Rothenberger

Knapp 26.000 Zuschauer, Spannung bis zur letzten Minute, Top-Sport auf höchstem Niveau, Überraschungssieger und Wiederholungstäter, kurzfristige Premieren und Blumentöpfe, die erst einmal gewonnen werden wollen: das war das LONGINES BALVE OPTIMUM 2025, das auch am letzten Tag begeisterte! Sönke Rothenberger, der sich auf Fendi zu Gold in der Kür tanzte, Moritz Treffinger, der zu den Backstreet Boys und Cadeau Noir Deutscher Meister in der Kür der U25-Reiter wurde – und Super-Mario Stevens, der sich den dritten Meistertitel seiner Karriere sicherte. Als einziger blieb er über alle vier Umläufe im Sattel von Starissa FRH an zwei Tagen als einziger Reiter ohne Abwürfe.

Podium DM Springen: Tom Schewe, Mario Stevens, Rene Dittmer (v.li.) Foto: Stefan Lafrentz

Großes Lob gab es auch von Bundestrainer Otto Becker an die Veranstalter: „Das war eine super spannende, super schwere Meisterschaft heute bei den Springreitern. Großes Kompliment an die Familie Landsberg-Velen, die Erwartungen wurden übertroffen. Die Deutsche Meisterschaft passt einfach nach Balve, die passt in die Region – das freut mich. Wir haben an allen Tagen Top-Sport gesehen. Balve ist auch immer eine Chance für neue, für jüngere Leute, sich einmal in den Vordergrund zu schieben!“ Das ist wichtig und im Umkehrschluss offenbar die Hauptfunktion des nationalen Championats Springen, denn die Nominierungen für die Longlist der Europameisterschaften, das sind andere Namen, bzw. andere Pferde.

Dritter Titel für Mario Stevens

Vor sieben Jahren hat Mario Stevens aus Molbergen erstmals die Meisterschafts-Meriten entgegennehmen konnte. Und das völlig unerwartet. Denn nur sechs Wochen zuvor musste er sich damals einer lebensbedrohlichen Not-OP nach einem geplatzten Magengeschwür unterziehen. Intensivstation. Drei Wochen Reitpause. Dann langsam wieder antrainiert. Und dann kam Balve – und das auch noch mit einem nagelneuen Pferd im Stall. Talisman de Mazure, ein Franzose, den er erst wenige Wochen bei sich im Stall stehen hatte. Das nächste Kapitel folgte 2022, als Mario Stevens wieder Gold holen konnte – dieses Mal mit dem damals erst neunjährigen Starissa FRH, Hannoveraner Wallach von Stakkato Gold. Als einziges Paar blieben sie über alle vier Runden fehlerfrei. Und genau diesen Triumph wiederholte das eingespielte Paar 2025: Wieder blieben nur Mario und Starissa ohne Fehl und Tadel. Und das, obwohl die Runden drei und vier heute wirklich anspruchsvoll waren. „Überrascht ist man immer, wenn man Deutscher Meister wird. Starissa war Freitag schon super, hatte ein super Gefühl, und es gab ja nur zwei Nuller-Paare am Freitag. Rechnerisch war demnach viel möglich, aber viel erlauben durfte man sich auch nicht. Druck auf der letzten Runde war schon drauf. Und die zweite Runde war hoch und auch technisch sehr schwer. Hinzu kam eine knapp bemessene Zeit. War richtig ungewöhnlich für eine zweite Runde. Als letzter Starter wusste ich, ich darf mir maximal zwei Zeitfehler erlauben, muss dann aber schneller als Tom sein. Ich bin happy und richtig stolz – besonders auch auf mein Pferd“, schwärmet Mario Stevens, der mit Starissa auch in Aachen den Start gehen wird.

Silber fiel an Tom Schewe, mit 25 Jahren der Jüngste unter den Medaillenträgern. Mit Lorenzo, einem erst neunjährigen niederländischen Wallach von Comme il Faut leistete er sich einen Zeitfehler am Freitag und einen heute im zweiten Umlauf. Die Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft ist der bislang größte Erfolg des jungen Reiters, der sich vor zwei Jahren in seiner Heimat nahe Herford selbständig gemacht hat. Bronze sicherte sich Rene Dittmer, in Stade zuhause und oft in den USA. Am Freitag noch war er zusammen mit Mario Stevens der einzige Reiter, der Null blieb. Am Sonntag leistete er sich einen Abwurf im Sattel des zehnjährigen Holsteiner Wallachs Cody (v. Casall). „Es ging richtig gut los in Balve, aber Cody ist noch recht unerfahren. Das heute war das schwerste Springen, das er je gegangen ist. Ich bin super happy mit ihm. Die Bronzemedaille macht mich richtig glücklich.“

Dressur – Rothenberger-Erfolg

Sönke Rothenberger setzte alles auf eine Karte mit seinem elfjährigen dänischen Wallach Fendi (v. Franklin): 81,600 Prozent machten den Deutschen Meistertitel in der Grand Prix Kür, Preis der Meggle Group GmbH perfekt. „Ich freue mich sehr, dass Fendi mir nach einer sehr schwierigen Phase wieder mehr vertraut in der Prüfung. Ich habe am Donnerstag schon gemerkt, da kann was gehen“, so der 30-Jährige.

Sönke Rothenberger und Fendi – DM Dressur Kür. (Foto: Stefan Lafrentz)

Für Matthias Alexander Rath, der letztmalig 2012 mit Totilas Deutscher Vizemeister in der Grand Prix Kür wurde, und den zwölfjährigen Hannoveraner Hengst Destacado FRH (v. Desperados) lief es nicht weniger gut: 80,250 Prozent. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich heute vor meinen Kindern eine Medaille gewonnen habe, bei den letzten Podiumsplätzen waren sie noch nicht auf der Welt“, so der Kronberger. „Es hat hier in Balve sehr viel Spaß gemacht und besonders natürlich heute. Ich habe mir das mit Destacado viele Jahre erarbeitet, das macht es heute für uns so besonders.“
Über Bronze freute sich Rekordreiterin Isabell Werth, die anstatt mit Wendy de la Fontaine, mit der im GPS beeits DM-Gold gelang, heute auf Special Blend gesetzt hatte. Die 18. Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften für die erfolgreichste Reiterin aller Zeiten. Für den zehnjährigen Oldenburger Sezuan-Nachkommen Special Blend sollte heute dann die Kür-Premiere folgen, die er zur ehemaligen Kür von Emilio absolvierte. „Ich bin sehr stolz auf die Entwicklung von Special Blend in den letzten sechs bis acht Wochen. Heute das war ein Sprung ins kalte Wasser. Wir sind heute Morgen die Kür das erste Mal im Schritt durchgeritten. Ich habe aber gemerkt, dass er alles kapiert. Und auch beim Abreiten hat Special sehr clever reagiert. Für Emilios Kür hatte ich mich entschieden, da alles gepasst hatte, die Musik, die Schwierigkeit, der Ablauf. Es ist schon eine schwere Kür, aber ich wusste, wenn ich hier einen Blumentopf gewinnen wollte, musste ich schon was machen“, so die Rheinbergerin. PM Balve

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