Das Balve Optimum am Schloss Wocklum lebt vom Status, Standort der Deutschen Meisterschaften Dressur und Springen zu sein. Seit Donnerstag nimmt das Prüfungsprogramm Tempo auf und das passt auch gut zur ersten Runde in der DM Springen. Die gibt es ja praktisch zweimal, einmal für Damen und einmal für Herren. Rene Dittmer aus dem niedersächsischen Stade hat die erste Wertung mit Cody gewonnen vor Mario Stevens/ Starissa FRH und Tom Schewe/ Lorenzo ES. Bei den Damen hatte Sophie Hinners den “Düsentrieb” eingelegt und sich mit Iron Dames Abou-Chaker NRW auf Platz eins geschoben. Angelique Rüsen/ Freaky Dancer Z und Clara Blau/ Bellina Royale folgten auf den Plätzen.
Und dann war auch noch Zeit für das CSI, den Preis des Landes Nordrhein-Westfalen, der eine ziemlich deutsche Angelegenheit war. Ein Belgier, ein Mexikaner, ein Ire und eine US-Amerikanerin bekamen es dabei mit 53 Mitbewerber/innen aus Deutschland zu tun. Der beste darunter war Marcus Ehning mit Baloubets Rose Dree Boeken. Die zehn Jahre alte Hannoveraner Stute hatte er auch bei Holger Hetzels Spring Masters schon dabei. Noch vor sechs Tagen hatte Ehning zuhause in Borken alle Hände voll zu tun mit dem Heimturnier.
Vor Balve war Borken – alle haben mal klein angefangen….
Der Zucht- Reit- und Fahrverein Borken ist sozusagen die Keimzelle der Sportlaufbahn von Marcus Ehning. Dort hat er erste kleine Prüfungen bestritten und gewonnen, der Legende nach soll er bei einem der Heimturniere in einer Springprüfung auch mehrfach aus dem Sattel geflogen sein, stieg aber immer wieder auf, bis eben Ende war nach dem letzten Sprung. Am vergangenen Wochenende hat der Familienvater und Weltklasse-Reiter selbst Stangen für die nächsten Sportgenerationen auf zwei und vier Beinen und seine Kollegen geschleppt, saß auf dem Trecker für die Bodenpflege, half beim Parcoursaufbau. Und geritten ist er auch. Von nix kommt nix, das gilt für Menschen wie auch für Pferde. Ohne ein Sportangebot haben es die Vereine schwer und Kinder und Jugendliche weniger Chancen, Turniere zu reiten, die ja auch viele Motivation bedeuten. Also fasst auch Ehing mit an, wenn man in Borken zum Turnier lädt, so wie das früher andere auch für seine Generation getan haben.

Da sind auch immer viele dabei. Fünf Tage Sport pur über Pfingsten u.a. auch mit Ludger Beerbaum und seine Tochter Cecilia, den Bundestrainer-Töchtern Helena und Marlene Becker und gleich vier Merschformanns, den Kindern des Ex-Bundestrainers Nachwuchs Markus Merschformann und seines Bruders Frank. Den Heimatverein von Marcus Ehning – und er dürfte nach wie vor das prominenteste Mitglied sein – gibt es schon lange. Und sehr lange gibt es auch die gut ausgetüfelten und bodenständigen Turniere des Vereins. Bei solchen Veranstaltungen beginnt der Weg, der den einen oder die andere vielleicht bis zu Deutschen Meisterschaften führt.
