Großbritannien vor zweimal Deutschland – das ist das Ergebnis der 2. Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby. Guy Williams vor Frederic Tillmann und Janne Friederike Meyer-Zimmermann. Und eine gute Nachricht: Der mitsamt Pferd My Mister gestürzte Sven-Gero Hünicke (Fehmarn) wurde sicherheitshalber ins Krankenhaus zur Abklärung eventueller Verletzungen gebracht, My Mister steht nach tierärtztlicher Kontrolle und Röntgen in seiner Box und frisst Heu.

Der Sturz des Insulaners mit dem zwölf Jahre alten Holsteiner Wallach von Mylord Carthago hatte für mehr als eine Schrecksekunde gesorgt. De Schimmel und sein Reiter waren in ziemlich hohem Tempo unterwegs, handelten sich schon an Teil zwei der irischen Wälle Fehler ein und stürzten dann auf der Flachen beim Landen nach dem Wassergraben. My Mister wurde auf den Veterinärhänger verladen und aus dem Parcours gefahren. “Er dürfte eine Schulterprellung haben und wir achten weiter auf ihn, können aber zum jetzigen Zeitpunkt Entwarnung geben”, so Tierarzt Dr. Michael Köhler. Fest steht in jedem Fall, dass die Derby-Reise 2025 für den Schimmel und seinen Reiter damit beendet ist.

Fast ein wenig schüchtern antwortete Guy Williams auf die Fragen nach seinem Sieg. Immerhin hat der 53 Jahre alte Brite das alles schon in Hamburg erlebt: 2010 konnte Williams bereits mit Skip Two Ramiro die zweite Derby-Qualifikation gewinnen. Hamburgs Klassiker ist Williams sehr vertraut, zudem hat er das Hickstead Derby bereits gewonnen, sowie auch das Speed-Derby in Großbritannien. Ganz dicht dran ist in Hamburg auch Frederic Tillmann schon gewesen. Der Bruder von Derbysieger Gilbert Tillmann und der Brandenburger Cellestial-Nachkomme DSP Comanche VL schnurrten sehr sicher durch die Prüfung und Tillmann verriet: “Ich vertraue ihm inzwischen noch mehr. Ich weiß, dass er das kann.” Ob das mit Electric Joy ganz genauso ist, konnte Janne Friederike Meyer vorher nicht wissen, aber die Amazone sprühte selbst vor Freude über ihren dritten Platz. “Er hat richtig Spaß gehabt und war schnell”, so Meyer-Zimmermann, “als ich oben auf dem Wall noch überlegt habe, ein wenig zu warten, war er schon unten.” Die sehr aufgekratzte Runde verriet, dass die Einschätzung der Reiterin hinsichtlich der Derby-Qualität des Diarado-Nachkommen durchaus richtig war.

Die Pferdetauscher – Anna-Lena Kracht, Felix Kneese und Kristin Biermann
“Nimmst Du meins, nehm ich Deins” – nach dieser Devise wird das Deutsche Dressur-Derby geritten. Die drei, die am Sonntag die Pferde tauschen, sind Anna-Lena Kracht (Hamburg) mit Florinio, Felix Kneese (Appen) mit San Simeon Felix und Kristin Biermann (Bad Essen) mit Queensland Kristin. Kracht und Kneese kennt man in Schleswig-Holstein und Hamburg sehr gut, Kristin Biermann, Tochter des Gestüts-Inhabers Albert Sprehe aus Niedersachsen, ist ebenfalls keine Unbekannte im Norden. Diese drei belegten die Plätze eins bis drei im Grand Prix CDI3* und sind damit für das Deutsche Dressur-Derby qualifiziert.
„Florinio habe ich schon seitdem er vier Jahre alt ist und habe ihn auch selbst ausgebildet“, erzählt Anna-Lena Kracht „Ich bin das erste Mal mit ihm hier in der 3* Tour am Start und habe natürlich nicht damit gerechnet, dass wir jetzt gleich die Prüfung für uns entscheiden können. Aber er hat sich super angefühlt im Viereck.“ Mit Blick auf das Derby-Finale am Sonntag gesteht Kracht: „Einerseits ist das richtig cool, andererseits bin ich etwas gespannt abwartend, wie das am Sonntag weitergeht.“
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