
Am 21. Mai wird Ruth Klimke aus Münster, ehemalige Vize-Präsidentin und heutiges Ehrenmitglied der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), 85 Jahre alt. Über 40 Jahre repräsentierte die Münsteranerin den Pferdesport in verschiedenen Ehrenämtern und konnte ihm bis heute dank ihrer herzlichen Art viele Sympathien gewinnen.
Dem Pferd ist Ruth Klimke seit ihrer Jugend verfallen, ritt zunächst das Pferd ihrer Eltern. Als sie zum Abitur von ihrem Großvater das erste eigene Pferd geschenkt bekam, bestritt sie Dressur- und Springprüfungen (bis Klasse M), ehe sie sich 1965 ganz auf die Dressur und den Grand Prix-Sport konzentrierte. 1972 erhielt die mehrfache Westfälische Meisterin das Goldene Reitabzeichen. Noch bis Ende 60 saß sie regelmäßig im Sattel, genoss zuletzt ruhige Ausritte mit Sleep Late, dem ehemaligen Olympiapferd ihrer Tochter Ingrid Klimke, danach konzentrierten sich die sportlichen Aktivitäten mehr auf Fahrradtouren, Spaziergänge und Tennis, einer Sportart, in der die gebürtige Düsseldorferin als junges Mädchen den Titel der niederrheinischen Junioren-Meisterin holte.
Bis heute verbinden Ruth Klimke viele enge Freundschaften mit den Spitzenreitsportlern aus der Zeit, als sie noch gemeinsam mit ihrem Ehemann Dr. Reiner Klimke auf Championaten und Turnieren rund um den Globus unterwegs war. Erstmals getroffen hatte sie ihren Mann bereits 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom, wo Dr. Reiner Klimke in der Vielseitigkeit an den Start ging. Sie selbst hatte die Reise nach Rom von ihren Eltern zum Abitur geschenkt bekommen. Richtig „gefunkt“ hatte es zwischen den beiden aber erst vier Jahre später während ihres Lehramtsstudiums, als sich beide im selben Stall in Münster wiedertrafen. Viel zu früh, im Jahr 1999, verstarb der sechsfache Olympiasieger 63-jährig und hinterließ seine Frau und seine drei Kinder: Rolf, Michael und Ingrid, die mittlerweile selbst an fünf Olympischen Spielen teilgenommen hat, zwei Mal Mannschaftsgold und Mannschaftssilber gewinnen konnte und zwei Mal in Folge Europameisterin in der Vielseitigkeit wurde. 2022 gewann sie WM-Bronze mit dem deutschen Dressurteam.
Ehrenamtliches Engagement war für Ruth Klimke schon immer „Ehrensache“. Den Persönlichen Mitgliedern der FN ist sie seit 1981 eng verbunden. Zunächst als stellvertretende Vorsitzende und ab 2001 als Vorsitzende prägte sie mit ihrem Pferdefachverstand und Charme das Bild der PM in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig Vizepräsidentin der FN, begleitete und initiierte sie zahlreiche Projekte, wie zum Beispiel den PM-Schulpferdecup. 2013 wurde sie zur PM-Ehrenvorsitzenden gewählt und engagierte sich bis letztes Jahr in der Jury des Pferdehaltungswettbewerbs „Unser Stall soll besser werden“.
Für ihre großen Verdienste wurde Ruth Klimke im Jahr 2005 von der FN mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold geehrt. fn-press/Hb
Bildquellen
- Frankfurt – Festhallen Reitturnier 2019: www.sportfotos-lafrentz.de