
Am 23. Februar lud der Trakehner Verband zur 26. Trakehner Hengstschau ins Westfälische Pferdezentrum in Münster-Handorf. Über 40 Hengste aus dem In- und Ausland nutzten die Chance, sich vor dem international vertretenen Fachpublikum zu präsentieren.
„Die Trakehner haben nach wir vor einen großen Einfluss auf die moderne Sportpferdezucht“, brachte der Zuchtleiter und Geschäftsführer, Neel-Heinrich Schoof, sein Fazit auf den Punkt: Viele renommierte, international agierende Stationen haben Trakehner Hengste aufgestellt und damit auch für die Landeszuchten verfügbar gemacht. Seite an Seite vertreten waren an diesem sonnigen Vorfrühlingstag deutsche Landgestüte, traditionsreiche Trakehner Hengsthalter und namhafte Stationen, die erstmals oder verstärkt Trakehner Hengste aufstellen.
Das Haupt- und Landgestüt Marbach war mit zehn Hengsten angereist, das Landgestüt Warendorf präsentierte fünf Hengste und für das Landgestüt Zweibrücken stellte Paula de Boer mit dem 16-jährigen Grand Prix-Sieger Herakles einen der letzten in Zucht und Sport aktiven Söhne des großen Gribaldi vor.
Von der dänischen Insel Fünen entsandte Hesselhøj.dk ein Quintett attraktiver Dressurvererber – darunter den S-platzierten Hymnus v. Grimani und den 18-jährigen Zauberdeyk v. Van Deyk, jüngst erneut siegreich in Klasse S*** und mit Anders Hoeck jetzt in den Startlöchern zur U25-Tour. In Schleswig-Holstein ist die Station Fromberger erneut auf den Trakehner gekommen: Kein Geringerer als der Weltmeister der Jungen Vielseitigkeitspferde 2020, Ziethen v. Abendtanz, deckt dort erstmals mit Frischsamen, dazu der Trakehner Prämienhengst 2023, Barino v. Kronberg. Ein Global Player der Springvererber, die Station Maas J. Hell, hat ihr Repertoire um einen Dressurhengst erweitert und das ist der Trakehner Lancelot v. Ivanhoe, der hier auch sportlich weiter gefördert wird. Die Hengststation Holkenbrink bestückt fünf Beschälerboxen mit jungen Trakehner Veredlern und Natalie Kohler stellte unter anderem Monsieur Perpignan v. Perpignan Noir, Zauberdesign v. Schwarzgold und Hirtenstern v. Hirtentanz in gewohnt feiner Manier vor. Auch die Stationen Martin Determann mit Times Square v. Integer und Heiner Rohmann mit Santo Scuro v. Freiherr von Stein haben ihre jeweiligen Hengstriegen um erlesene Trakehner Dressurgene erweitert.
Nicht fehlen dürfen beim beliebten Trakehner Frühjahrsauftakt so traditionsreiche wie hochkarätige Privatstationen wie das Gestüt Hämelschenburg, vor Ort mit dem Youngster Sutherland v. Saint Cyr, oder das Gestüt Hörem mit seinen Dressurvererbern Eichengold v. Schwarzgold und Statement v. Kentucky. Auch im Gestüt Sprehe haben Trakehner Hengste seit vielen Jahren eine Wirkungsstätte, bei der Schau vertreten vom gefeierten Millennium-Sohn Kenneth sowie dem amtierenden Siegerhengst Havertz v. Blanc Pain. Sportpferde Brähler, das Gestüt Letter Berg und Nicole Derlin setzen ebenfalls seit Jahren auf ihre Trakehner Hengste, die sich parallel sämtlich altersgemäß sportlich entwickeln.
Hervorragend weiterentwickelt und voller Lebensfreude zeigten sich die Dreijährigen, gekört beim Trakehner Hengstmarkt 2024, an der Hand und lieferten per Video auf der Großleinwand gleichzeitig eine Kostprobe ihrer ersten Ausbildungsschritte unter dem Sattel. Siegerhengst Havertz und Reservesieger Go Magic v. Helium wurden flankiert von weiteren Bewegungskünstlern wie Sutherland, Kronhüter v. Dameron und Nachtmond v. Interconti. „Diese junge Garde zeigt den erwünschten Zuchtfortschritt in der Bewegungsqualität, wie er im Fokus unserer Zucht stehen sollte“, kommentierte Schoof die Auftritte der Jüngsten.
Besondere Momente bescherten an diesem Nachmittag auch die Vertreter der Springgene. Drei mütterlicherseits eng verwandte, dabei phänotypisch ganz verschiedene Springtalente stehen mit Tiago v. Cook du Midour AA, Tschaikowsky v. Göteborg, beide vierjährig, sowie dem bis Klasse S** im Parcours erfolgreichen Tecumseh v. Lücke für genetisch solide verankertes Potential am Sprung und hohe Leistungsbereitschaft. Das Prädikat „Trakehner international“ verdient der 22-jährige, im russischen Gestüt Kirow gezogene Batiskaf v. Telets. Der Hengst war in internationalen Springen bis 1,45 m erfolgreich, stand dann in Bulgarien im Deckeinsatz und wurde in Münster-Handorf erstmals in Deutschland öffentlich vorgestellt. Gemeinsam mit Tschaikowsky bereichert er die Station Heidkatenhof in Holstein.
Eindrücke von der Trakehner Hengstschau gibt es unter www.trakehner-verband.de
Bildquellen
- Charmeoffensive aus Dänemark, Für Hesselhøj stellte Cecilie Hedegaard den siebenjährigen Prämienhengst Gaspard v. His Moment aus dem Besitz von Nicole Derlin vor_Foto_ Meike Düsterwald: Meike Düsterwald