
Mit tiefem Bedauern nimmt Deutscher Galopp Abschied von Seiner Hoheit Aga Khan IV, einer der herausragendsten Persönlichkeiten des internationalen Rennsports. Über mehr als sechs Jahrzehnte hinweg prägte er mit außergewöhnlichem Engagement, visionärer Zucht und herausragenden Rennpferden die weltweite Galopp-Szene.
Ein Vermächtnis von Exzellenz
Der Aga Khan war nicht nur ein erfolgreicher Besitzer und Züchter, sondern auch ein großer Förderer des Rennsports. Seine Zuchtstätten in Frankreich und Irland waren Synonyme für höchste Qualität, und seine Farben – grün mit roten Epauletten – wurden von einigen der größten Champions getragen. Namen wie Shergar, Sinndar, Zarkava und Dalakhani sind untrennbar mit seinem Erbe verbunden.
Er gewann über 160 Gruppe-1-Rennen auf der ganzen Welt, darunter viele unzählige klassische und bedeutende Rennen in ganz Europa, darunter das Epsom Derby, den Prix de l’Arc de Triomphe sowie mehrfach den Prix du Jockey Club, den Prix de Diane und zahlreiche weitere hochklassige Rennen. Doch seine Leidenschaft galt nicht nur dem Erfolg auf der Rennbahn, sondern auch der nachhaltigen Entwicklung des Sports. Seine bedeutenden Investitionen in die Rennbahnen von Chantilly und dem Curragh, ebenso wie seine Unterstützung für die Entwicklung des Arc-Wochenendes, haben den Rennsport langfristig bereichert.
Erfolge in Deutschland
Auch in Deutschland konnten Pferde des Aga Khan bedeutende Siege erringen. Sumayr triumphierte 1985 im renommierten Preis von Europa in Köln, während Kartajana (1990) und Timarida (1996) das Bayerische Zuchtrennen gewannen. Darüber hinaus gab es zahlreiche weitere Siege in deutschen Gruppe-Rennen, die seine internationale Bedeutung als Besitzer und Züchter unterstrichen.
Ein Förderer des globalen Rennsports
Seine Hoheit war ein geschätzter Partner vieler Rennsportinstitutionen, darunter auch von Deutscher Galopp. Seine Hingabe zur Vollblutzucht und seine Bereitschaft, in den internationalen Austausch zu investieren, machten ihn zu einer Leitfigur unseres Sports.
Winfried Engelbrecht-Bresges, Vorsitzender der International Federation of Horseracing Authorities (IFHA), brachte es treffend auf den Punkt:“Der Aga Khan war ein großartiger Freund des globalen Rennsports. Seine Vision, sein Engagement und sein außergewöhnliches Züchtergespür haben unser Sport für immer geprägt. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.”
Auch Daniel Krüger, Geschäftsführer von Deutscher Galopp, würdigt das Vermächtnis des Aga Khan: “Seine Hoheit Aga Khan IV war weit mehr als ein erfolgreicher Besitzer und Züchter – er war eine visionäre Persönlichkeit, die den Galopprennsport über Jahrzehnte geprägt hat. Seine Hingabe zur Vollblutzucht, seine außergewöhnlichen Erfolge und seine nachhaltigen Investitionen in den Rennsport haben Maßstäbe gesetzt. Sein Erbe wird uns weiterhin inspirieren, und seine berühmten Farben werden für immer ein Symbol für Exzellenz und Leidenschaft bleiben. Der Rennsport verliert eine seiner prägendsten Persönlichkeiten – aber seine Vision wird weiterleben.”
Sein Vermächtnis lebt weiter
Für Aga Khan war der Rennsport mehr als nur ein Geschäft – es war eine Herzensangelegenheit. Sein tiefes Wissen um die Vollblutzucht, seine Geduld in der Entwicklung von Blutlinien und seine unermüdliche Suche nach Perfektion machten ihn zu einem der bedeutendsten Besitzer-Züchter der Moderne. Sein Einfluss auf die Zucht- und Rennszene in Europa wird noch viele Generationen nachwirken.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, insbesondere bei Prinzessin Zahra Aga Khan, die seine Leidenschaft für den Rennsport teilt und das Erbe weiterführen wird.
Mit Hochachtung und tiefer Dankbarkeit verabschiedet sich Deutscher Galopp von einer Legende unseres Sports. Seine Farben werden immer ein Symbol für Exzellenz und Hingabe im Rennsport bleiben.
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- LC01101111036: Foto: Marc Ruehl - marcruehl.com