Die höchste Auszeichnung, die das DSP zu vergeben hat, ist der Titel „Elitehengst“. Die Anforderungen sind klar definiert und streng: ein hoher Zuchtwert sowie eine Mindestanzahl an gekörten Söhnen und in der schweren Klasse erfolgreiche Nachkommen. Der unvergessene Quaterback war 2016 der erste Titelträger, gefolgt von Don Diamond, Colestus, Askari, Rivero II, Millennium und Colorit – klangvolle Hengstnamen allesamt.

Nun darf sich ein weiterer Hengst so nennen, einer, der diese Kriterien mehr als erfüllt: Decurio. Der jetzt 17-jährige lackschwarze Hengst von Desperados-Rotspon ist eines der Aushängeschilder des Sächsischen Landgestüts Moritzburg. 2010 wurde er auf der Hannoveraner Körung vom damaligen Landstallmeister Dr. Matthias Görbert entdeckt und für Moritzburg gesichert – zum Glück auch für die DSP-Zucht. Unter dem Sattel von Susann Göbel, die ihn liebevoll „eine Persönlichkeit“ nennt, ist er selbst im Viereck hoch erfolgreich in der schweren Klasse, aber auch die Zahl seiner erfolgreichen Nachkommen ist beeindruckend: Rund 200 Söhne und Töchter des Decurio sind als Turnierpferde eingetragen, er stellte im Fahrsport Bundeschampions und Weltmeister und eine ganze Reihe bis hin zu Grand Prix-Niveau erfolgreiche Dressurpferde.
Eine weitere Auszeichnung des DSP wird nur einmal jährlich vergeben: der Diamant-Preis. Ihn erhält der Züchter des bei einer DSP-Körung gekörten, nach Ranglistenpunkten erfolgreichsten, in der vergangenen Saison siebenjährigen Springhengstes. Und auch auf dieser Liste stehen bekannte Namen: Quadrigus M beispielsweise, FST Dipylon, Question d’Honneur, Colestus, Sakrileg, Quite’s Prince, Coffee, Cookie, Aachen-Sieger Stargold, Cullinan du Borget B und Nombrado. Nun reiht sich Askapino in diese Riege ein.
Der braune DSP-Hengst ist ein Sohn des Askari und somit Halbbruder unter anderem von Weltmeisterin DSP Alice aus einer Pinatubo-Mutter, die im Gestüt Ganschow gezogen wurde. Kevin Gotthard aus Neustadt/Dosse ist der stolze Züchter und Besitzer. Und Neustadt/Dosse war auch die erste züchterische Wirkungsstätte von Askapino. Aus seinen ersten Jahrgängen als Brandenburgischer Landbeschäler stellte er nicht nur Elitefohlen in Serie, sondern bereits auch eine Brillantringstute.

Prämierte Hengste
Prämien werden vom DSP nicht nur an die Besten der Körung vergeben, sondern auch an bis zehnjährige Hengste, die besondere Erfolge unter dem Sattel vorzuweisen haben. Es zählen Erfolge bei DSP-, Bundeschampionaten und Weltmeisterschaften, 50- Tage- und Sporttests und ab siebenjährig S-Platzierungen.
Eine Prämie bei den Hengsttagen 2025 gab’s für den jetzt sechsjährigen, auf Gestüt Sprehe stationierten DSP Dream Royal, den ebenfalls sechsjährigen Fuchs Arezzo Gold – Westfale von Arezzo VDL- C-Indoctro – von Berry Nales in den Niederlanden gezogen und von Richard Vogel 2022 bei den Hengsttagen in München entdeckt. Züchterisch kann er über das Baden-Württembergische Haupt- und Landgestüt Marbach genutzt werden.Nach Marbach ging noch ein weiterer Prämientitel: an den vierjährigen Hannoveraner Elton von Emerald van het Ruytershof-Ludwig von Bayern aus der Zucht von Jens Löhden, Heeslingen, der ebenfalls von Richard Vogel bei den DSP-Hengsttagen 2024 entdeckt worden war.
Auch im LKW des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts Neustadt/Dosse hingen auf der Rückfahrt von München zwei Schärpen von Prämienhengsten. Eine gab’s für Boccacio von Belantis II-Morricone, den Siegerhengst der DSP-Körung im Rahmen des Schaufensters der Besten in Neustadt/Dosse 2024 aus der Zucht von Herbert Lichtenberg, Oderaue. Auch Alpha Centauri von Askari-Cellestial gehört zu Neustadt/Dosses Hengstarmada und auch er wurde ausgezeichnet. Der Fünfjährige von Askari-Cellestial aus der gestütseigenen Zucht gehört der Neustädter T-Familie an. Das Sextett der Prämienhengste komplettierte Unit von United Way-Como – den fünfjährigen Schimmel hat Udo Verworner gezogen.
Große Bühne für Horst von Langermann und Detlef Schwolow
Der Einladung nach München waren Horst von Langermann und Detlef Schwolow gerne gefolgt, dass sie dabei selbst im Rampenlicht stehen würden, wussten sie lange nicht. Im Rahmen der Hengst-Gala des Deutschen Sportpferdes wurden beide stilvoll in die Bahn gefahren, wo die große DSP-Familie noch einmal von Herzen Danke sagte.
Horst von Langermann, der eine Woche nach den DSP-Hengsttagen seinen 65. Geburtstag feiern kann und vor kurzem von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Neustadt-Dosse mit der Gustav-Rau-Medaille in Silber ausgezeichnet wurde, ist quasi einer der „Väter“ des DSP. Der aus Mecklenburg stammende Diplom-Agraringenieur, der selbst im Springsattel Erfolge feierte und sich auch als Springpferde-Züchter einen Namen gemacht hat, war zwölf Jahre lang Stellvertretender Leiter der Hengstleistungsprüfungsanstalt Neustadt/Dosse bevor er 1991 Zuchtleiter und Geschäftsführer des damaligen Landespferdezuchtverbands Berlin-Brandenburg wurde. Er war auch eine treibende Kraft 2007 bei der Fusion der Verbände Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt zum heutigen Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt, dessen Geschäftsführer von Langermann bis Ende 2024 war.
Auch Detlef Schwolow gehört zu denen, die an der DSP-Erfolgsgeschichte großen Anteil haben und hatten. Er begann seine berufliche Laufbahn als Leiter des Gestüts in Templin in der Uckermark im Norden Brandenburgs, damals einer der ersten Adressen in Sachen Traberzucht. Parallel zu dieser Tätigkeit baute der passionierte Ponyzüchter, der Anfang März seinen 72. Geburtstag feiert, in seiner Heimat Dallgow im Havelland seinen eigenen Pensions- und Reitbetrieb auf.


Und nicht zuletzt steht Detlef Schwolow für außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement: Er war von der Neugründung des Landesverbands Pferdesport Berlin-Brandenburg im Jahr 1991 an in dessen Vorstand für die Ponyzucht aktiv. Als sein heimischer Zuchtverband 2007 im Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt aufging, wurde er Stellvertretender Vorsitzender des neu gegründeten Verbandes und war für den Bereich Pony zuständig – ein Amt, das er bis 2019 innehatte. Von 2009 bis 2021 war er außerdem Stellvertretender Vorsitzender der AG Pony- und Kleinpferdezüchter der FN und in dieser Funktion auch Mitglied im Vorstand Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. 2021 wurde er für diese Tätigkeit von der FN mit der Gustav-Rau-Medaille in Gold ausgezeichnet. Bis heute betreut er beim DSP als Vorsitzender der Abteilung II den Bereich Ponys, Kleinpferde und Spezialrassen.
Bildquellen
- Askapino_Diamanthengst_2254794 (Mittel): Hubert Fischer
- Decurio_Elitehengst_2255119 (Mittel): Hubert Fischer
- Ehrung_von_Langermann_2254886 (Mittel): Hubert Fischer
- Ehrung_Schwolow_2254873 (Mittel): Hubert Fischer