Wenn im Pferdezentrum Vechta zur Oldenburger Körung gebeten wird, ist das immer das Top-Ereignis für Züchterinnen und Züchter in diesem niedersächsischen Landstrich, der sich schon ewig lange abgrenzt zum „niedersächsischen“ in Sachen Pferd. Siegerhengst des Verbandes der Züchter des Oldenburger Pferdes (OL) wurde ein Nachkomme von La Vie aus der Rioja v. Sir Donnerhall I – Rubinstein I, Z.: Dr. Katharina Paschertz, Cloppenburg, A.: Helgstrand Dressage, Dänemark, gekürt. Chacoon-Blue stellte den Siegerhengst des Springpferdezucht-Verbandes OS – einen Hengst a.d. One and Only ES v. Kashmir van het Schuttershof – Cumano, Z.: Egbert Schep, Niederlande, A.: Schep International Trade Bv, Niederlande.
Der Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes (OL) körte 25 von 45 vorgestellten Hengsten, beim Springpferdezuchtverband Oldenburg-International (OS) waren es 19 von 35. Und wie praktisch immer, wurde die sport-erfolgreiche Verwandtschaft herausgehoben, die sich bei den Siegerhengsten, wie überhaupt bei den Prämienhengsten durchaus „sehen läßt“.
Beim Siegerhengst OS von Chacoon-Blue sind es z.B. die 1.60 m-erfolgreichen Springpferde Cupcake Z v. Chacco-Blue/Sanne Thijssen, NED, und USA Today v. Heartbreaker/Robert Whitaker, GBR, die dem gleichen Mutterstamm entspringen. Der Dressur-Sieger des OL-Körung hat u.a. einen erfolgreichen Bruder, den Oldenburger Siegerhengst von 2015, Bonds v. Benicio, S-Dressur erfolgreich unter Beatrice Hoffrogge. Aus dem Stamm kommt ebenfalls die einst Grand Prix-erfolgreiche Fabienne, vorgestellt von Isabell Werth.
Silber und Bronze OL
Mit Silber im Prämienlot der dressurbetonten Oldenburger Hengste durfte sich ein Hengst v. Kingston JZ a.d. Revanche v. Don Olymbrio L – Don Schufro, Z.: Blue Hors Aps Dressage, Dänemark, A.: BG IB Berger u. Beckmann, Sulzbach-Rosenberg, schmücken. Aus dem Stamm kommt auch Grand Prix-Sieger Denoix PCH v. Destano/Katharina Hemmer sowie der Spitzenvererber Pik Bube. Mit Bronze dekoriert wurde ein Dunkelfuchs v. Total Diamond PS a.d. Valencia S. v. Vitalis – Rosario, Z.u.A.: ZG Antonia Lüder-Senf u. Julian Senf, Hildesheim. Vater Total Diamond PS war 2022 Ib-Hauptprämiensieger. Aus dem Stamm kommen zahlreiche Grand Prix-Pferde.
Silber und Bronze OS
Der Springpferdezuchtverband Oldenburg-International kürte einen Sohn v. For my Pleasure a.d. Heidi v. Untouchable – Stakkato – Grannus, Z.u.A.: Francie Siegmund, Datzetal, zum Silbermedaillengewinner. Seine Großmutter Sheila war unter dem Sportnamen Rückenwind 1.50 m-erfolgreich mit Holger Wulschner und brachte u.a. den gekörten und 1.45 m-erfolgreichen Class de Luxe v. Contendro I/Holger Wulschner). Bronze im OS-Lot erhielt ein Hengst v. Casino Berlin a.d. Gestelle v. Toulon – Voltaire – Zeus, Z.: Gerd Sosath, Lemwerder, A.: Hendrik Sosath, Lemwerder. Großmutter Volstelle brachte u.a. den gekörten und 1.60 m-erfolgreichen Cristello v. Numero Uno unter Denis Lynch, IRL.

Kostspielig: Auktionsspitzen für 300.000 Euro
Die Auktion der Hengste ist für Zuchtverbände immer auch das Maß der Dinge: Die Preisspitzen lagen 2025 auf „Augenhöhe“. Zweimal wurde der Höchstpreis der diesjährigen Auktion erreicht. Jeweils 300.000 Euro legten die Investoren an. Der Reserversieger (dressurbetont) der OL-Körung wurde von Kamil Iwicki (Polen) erworben und wird künftig auf der Station Pape in Hemmoor aufgestellt. Es ist ein schmucker, schwarzer Sohn von Kingston-Don Olymbrio und über den Preis freut sich nicht nur die BG Berger/ Beckmann, sondern sicher auch die Züchter Blue Hors (DEN).
Ebenfalls 300.000 Euro kostete der dressurbetont gezogene Prämienhengst von Secret-Benaggio aus der Zucht von Caterina Schulz-Beelitz und dem Besitz von Hans Henning Grönwoldt. Der Secret-Sohn wird „Schwede“, denn das Gestüt Lövsta Stuteri erwarb den Prämienhengst. Insgesamt 1,5 Millionen Euro (Gek.), bzw. 241.000 Euro (n. gek.) Umsatz vermeldete der Verband OL für sein Auktionslot und Durchschnittspreise von 95.094, bzw. 26.833 Euro.
Der Siegerhengst der OS-Körung von Chacoon-Blue-Kashmir van het Schuttershof wurde für 135.000 Euro verauktioniert, war damit springbetont gezogene Preisspitze und wird künftig auf der Hengststation Tebbel in Emsbüren eine Box beziehen. 885.000 Euro (gek.), bzw. 103.000 (n. gek.) Euro Umsatz erzielten die OS-Hengste. Die Durchschnittspreise belaufen sich auf 52.088 (gek.) und 14.714 Euro. Woraus erneut zu schließen ist, das künftige Dressur-Vererber weitaus kostspieliger sind als künftige Vererber von Springgenetik. Und ob sich die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen, weiß man ja sowieso erst in einigen Jahren.
Preislisten Auktion und weitere Prämienhengste
Preisliste OL-Hengste
Preisliste OS-Hengste
Weitere Prämienhengste Oldenburg
Bildquellen
- Reservesieger_Preisspitze_v.-Kingston-JZ_Beelitz: Kiku Beelitz
- btf: Martina Brueske
- OL-Siegerhengst v Chacoon-Blue_Beelitz: Kiki Beelitz