Holstein hat gekört in Elmshorn: der Siegerhengst Conchezz stammt aus der Zucht von Sören von Rönne, die Reservesieger sind ebenfalls geboren im Land zwischen den Meeren: Casotoki wurde von Tjark Witt in Dithmarschen gezogen, Attention Please kam auf dem Hof Thormählen in Kollmar zur Welt. Und während Conchezz nun neue chinesische Besitzer hat, war Casotoki nicht verkäuflich und Attention Please zieht ca. 15 Kilometer weiter nach Klein Offenseth auf die Hengststation Maas J. Hell um.
Insgesamt 50 Hengste stellten sich in Elmshorn der Körkommission, fünf Hengste wurden prämiert, insgesamt 20 Hengste erhielten ein positives Körurteil. „Der Jahrgang war in seiner Spitze außergewöhnlich. Beim Prämienlot kamen die Eigenschaften Typ, Bewegung und Springen überzeugend zusammen. Außerdem trabten in diesem Jahr viele Hengste überdurchschnittlich gut. Damit haben kommen wir in Holstein unserem Anspruch nach, Springpferde mit überdurchschnittlichen Grundgangarten zu züchten“, lautete das Fazit des Zuchtleiters Stephan Haarhof zur Körung 2024. Ein Ziel, dem man durchaus weiter nacheifern kann, denn das dem Schritt in der Holsteiner Springpferdezucht lange etwas weniger Aufmerksamkeit gewidmet wurde, ist durchaus noch erkennbar.
Holsteiner Siegerhengst heißt Conchezz, ist ein Sohn des Colestus aus einer Caretino-Silvester-Mutter und stammt aus der Zucht von Sören von Rönne (Neuendeich). Ausgestellt wurde der bildhübsche “bunte” Schimmel von Manfred von Allwörden, der erkennbar überglücklich war. Der Schimmelhengst ist ein beeindruckender Hengsttyp, überzeugt mit Vermögen und Übersicht beim Freispringen und ist ein Sportpferd durch und durch. Für 200.000 Euro wurde Conchezz via Auktion an chinesische Besitzer verkauft. Geld, das der Pferdehaltung auf Allwördens Grönwohldhof gut tun sollte. Die gut heraus gebrachten Köranwärter des Ausstellers machen nicht vergessen, das Unterlassen 14 Pferde des Betriebes das Leben kosteten und am 22. März 2024 – also vor neun Monaten zu einer Bewährungsstrafe und Geldbuße führten.
Zum Reservesieger kürte die Körkommission Casotoki v. Casolo-Catoki-Balou du Rouet. Der Schwarzbraune aus der Zucht von Tjark Witt zählte zu den Publikumslieblingen und gehörte zu den Top-Springern des gesamten Lots. „Mit Casotoki wurde uns ein perfekt herausgebrachter Hengst vorgestellt, der in herausragender Art und Weise den Hengsttyp verkörpert“, so Stephan Haarhoff. Ein sehr sympathischer, gut springender Hengst, den die Witt Pferdezucht nicht zum Verkauf in der Auktion anbot.
Attention Please von Acodetto-Diego de Semilly-Calido aus der Zucht und dem Besitz von Harm Thormählen/ Philipp Baumgart (Kollmar) federte als 2. Reservesieger durch die Fritz-Thiedemann-Halle. Der hochgewachsene Hengst aus dem hervorragenden Holsteiner Stamm 3615 bestach durch Leichtfüßigkeit und Springvermögen. Wie sein Vater Acodetto sprang er auch mal über Abgrenzungen, als sei das alles nix. Attention Please wird auf der Hengststation Maas J. Hell in Klein Offenseth zuhause sein, wo er bereits die fünfte Generation der Almé Z-Linie verkörpert.
Zum Prämienlot zählte außerdem Zuckerblue von Zirocco Blue-Cascadello I-Contender, Stamm 2453, aus der Zuchtgemeinschaft Oldekop und dem Besitz von Tjark und Marten Witt, die damit zwei prämierte Hengste im Körlot stellten. Mit Keaton II von Kannan-Contendro I-Ritual (Züchter: Rudolf Schmitt, Wesselburener Deichhausen) aus dem Stamm 4847, wurde ein Körkandidat aus dem Besitz der Holsteiner Hengsthaltung GmbH gekört und mit einer Prämie bedacht.