Rekord-Olympiasieger Michael Jung in seltener Plauderlaune im CHIO Aachen Podcast

CHIO Aachen Podcast-Folge mit Michael Jung
CHIO Aachen Podcast-Folge mit Michael Jung

Der hochdekorierte Vielseitigkeitsreiter gilt nicht als großer Redner, doch in der fünften Folge des CHIO Aachen Podcasts gibt Michael Jung ungewohnt offen Einblicke in seine Karriere und sein Privatleben. Pferde standen dabei von Kindesbeinen an immer im Mittelpunkt: „Ich habe mich in der Schule wenig konzentrieren können, auch bei den Hausaufgaben. Ich habe von morgens bis abends nur an die Pferde gedacht.“ Im gemütlichen Reiterstübchen auf der heimischen Anlage erzählt er von weiteren Kindheitserinnerungen, Selbstzweifeln und der besonderen Bedeutung der olympischen Goldmedaille von Paris.

Als letzter Starter im abschließenden Springen hätte der Druck kaum größer sein können. Doch Michael Jung und Chipmunk behielten die Nerven und sicherten sich im Schlossgarten von Versailles die Einzel-Goldmedaille der Vielseitigkeitsreiter bei den Olympischen Spielen 2024. „Diese Medaille ist wirklich eine ganz große Auszeichnung, da laufe ich von morgens bis abends immer wieder dran vorbei und werfe einen Blick hin“, gibt der Vierfach-Olympiasieger ehrlich zu. Bei der Aufnahme der fünften Folge des CHIO Aachen Podcasts im Reiterstübchen der Anlage Jung strahlt die Medaille nicht nur deshalb besonders hell, weil ihr Gold sich zwischen den unzähligen Schleifen, Auszeichnungen und alten Fotos hervorhebt.

„Es gab vorher Zeiten, in denen es nicht so rund lief, vor allem bei Großereignissen. Da habe ich schon darüber nachgedacht, ob ich Leute, die so viel investieren und an mich glauben, vielleicht auch ein Stück weit enttäusche“, erzählt Michael Jung nachdenklich. Deshalb habe er dieses Jahr in Paris besonders großen Druck verspürt – vor allem von sich selbst. „Es am Ende dann wirklich geschafft zu haben, ist eine unwahrscheinliche Erleichterung und ein ganz, ganz großes Dankeschön an alle, die mich so unterstützen.“

Vor allem seine Familie gibt dem 42-Jährigen Halt. Seine Frau Faye, ebenfalls erfolgreich im Sattel, sowie seine Eltern und sein Bruder stehen immer hinter ihm. „Die Familie muss die Leidenschaft und das Pferdefieber irgendwie auch in sich haben, sonst funktioniert es nicht oder nur sehr schwer“, ist er überzeugt. Auch seine beiden Kinder Lio und Mara sind schon infiziert: Sie verbringen viel Zeit mit dem Pony und wollen auf Turnieren am liebsten immer Möhren füttern, wie der Papa lachend berichtet.

Wenn er an seine eigene Kindheit zurückdenkt, erinnert sich der Rekord-Olympiasieger der Vielseitigkeit ebenfalls hauptsächlich an Pferde: „Ich habe mich in der Schule wenig konzentrieren können, auch bei den Hausaufgaben. Ich habe von morgens bis abends nur an die Pferde gedacht.“ Aber auch Ehrgeiz spielte beim jungen Michael Jung schon immer eine Rolle: „Wenn wir mit den Freunden Fußball gespielt haben, wollte ich ein Tor schießen, wenn wir ein Wettrennen gemacht haben, wollte ich gewinnen. Das hat glaube ich jeder ein bisschen in sich, aber bei mir hat sich das gerade beim Reiten immer weiter ausgebaut und verstärkt.“

Und so arbeitete der 42-Jährige kontinuierlich an sich und tut es bis heute. Denn in der Arbeit mit den Pferden braucht es seiner Meinung nach verschiedene Aspekte. „Talent ist, wenn man in Bruchteilen von Sekunden intuitiv das Richtige macht. Das allein reicht aber nicht aus. Man muss fleißig sein, diszipliniert sein, sich immer wieder hinterfragen, ob man auf dem richtigen Weg ist. Das gilt speziell, wenn man mit Tieren zu tun hat“, betont er.

In der fünften Folge des CHIO Aachen Podcasts gibt Michael Jung, der sich selbst als recht wortkargen Menschen bezeichnet, weitere Einblicke in seine Arbeit mit den Pferden und verrät außerdem einige Anekdoten über sein Privatleben. Die neue Folge finden Sie hier und überall dort, wo es Podcasts gibt.


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