Potenzialanalyse Spitzensport: Reiter führen das Ranking an – Dressurreiten im Vergleich von 99 Disziplingruppen am besten aufgestellt

Nicht nur dank der Erfolge der deutschen Reiter in Paris ist die Dressur die Nummer eins im PotAS-Ranking. Foto (c) Stefan Lafrentz
Nicht nur dank der Erfolge der deutschen Reiter in Paris ist die Dressur die Nummer eins im PotAS-Ranking. Foto (c) Stefan Lafrentz
Die deutschen Reiter feiern ihre Erfolge in Paris mit vier Gold- und einer Silbermedaille, was sie zur erfolgreichsten Sportart macht. Die PotAS-Kommission bewertet den Verband hoch, insbesondere die Dressur auf Platz eins. Der DOKR strebt an, die finanziellen Förderungen an die Erfolge und Strukturen der Verbände anzupassen, sieht aber Verbesserungsbedarf.

In Paris gab es für die deutschen Reiter reichlich Gründe zu feiern, denn mit vier Gold- und einer Silbermedaille waren die deutschen Reiter die erfolgreichste Sportart aller deutschen Spitzenverbände. Jetzt gibt es weitere Gründe, sich zu freuen, denn Anfang der Woche wurden die Ergebnisse der PotAS-Kommission veröffentlicht und dort die Reiter glänzen mit Bestbewertungen. Das Deutsche Olympiade-Komitee (DOKR) führt mit Dressur, Vielseitigkeit, Springen und den Plätzen eins, fünf und sechs das Feld der 26 Spitzenverbände an.

Die Kommission hat die Aufgabe, mittels eines unabhängigen Potenzialanalysesystems (PoTAS) für mehr Transparenz und Objektivität bei der Vergabe von Fördermitteln durch die öffentliche Hand zu sorgen. In einem aufwendigen Verfahren sollen Erfolge, Kaderpotenziale und Strukturen der Verbände bewertet werden. Alle Disziplinen werden in eine Bewertungsreihenfolge gebracht. Am Ende soll dieses Ranking mitunter als Grundlage für die finanzielle Förderung der unterschiedlichen Disziplinen in den Spitzenverbänden genommen werden. So genannte Strukturgespräche mit dem DOSB und BMI sollen der Sportartspezifik gerecht werden. Am Ende ist das Ziel, den deutschen Sport wieder erfolgreicher zu machen und im Idealfall das Team D bei Olympischen Spielen im Sommersport unter den Top 5 und im Winter unter den Top 3 im Medaillenspiegel wiederzufinden.

Die PotAS-Ergebnisse liefern zunächst einmal großen Grund zur Freude bei den Reitern. Demnach ist die Dressur im Vergleich von 99 Disziplingruppen am besten aufgestellt und belegt den ersten Platz vor den Hockey-Männern und den Kajak-Männern. Kaum schlechter als die Dressur schließen Vielseitigkeit (Platz fünf) und Springen (Platz sechs) ab. „Natürlich sind wir stolz und haben uns erst einmal über die Ergebnisse gefreut. Hier wurde uns von einer unabhängigen Institution bestätigt, dass wir in unserem Verband vom Nachwuchs bis in den Spitzensport hervorragend aufgestellt sind“, ordnet Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und des DOKR, die Ergebnisse ein.

In einem mehrmonatigen Prozess musste das DOKR wie alle anderen Verbände Konzepte ins PotAS-System einspeisen, aus denen abgeleitet werden sollte, ob der Verband die Gütekriterien eines wettbewerbsfähigen Sportverbandes aufweist. Themen wie Nachwuchsmanagement, Trainings- und Wettkampfmanagement, Verbandsführung Leistungssport, Trainerqualifizierung, Gesundheitsmanagement und vieles mehr galt es in der Struktur darzustellen. Hinzu kamen Erfolge bei Olympia und in den vorolympischen Jahren sowie das Kaderpotenzial. Letztgenanntes wurde mittels eines Elo-Ratings ermittelt, einem System, um das Leistungsniveau von Athleten abzubilden. „Unsere größte Herausforderung war, PotAS zu erklären, dass Pferdesport durch seine Sportartspezifik Pferd von anderen Sportarten abweicht. So stößt ein Elo-Rating an seine Grenzen, wenn ein Reiter gleich mit mehreren Pferden auf unterschiedlichem Niveau im internationalen Vergleich abgebildet werden muss. Das passt nicht“, ordnet der DOKR-Geschäftsführer ein.

Der auch von anderen Verbänden geäußerten Kritik am administrativen Aufwand schließt sich auch Dr. Peiler voll an: „Aufwand und Nutzen stehen für uns in keinem Verhältnis. Schon beim letzten Durchgang der PotAS-Bewertung haben wir sehr gut abgeschnitten. Finanziell hat sich das am Ende fast gar nicht bemerkbar gemacht. Das ist frustrierend. Hier muss sich dringend etwas ändern“, so Peiler. fn-press/Hb

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