Ein letztes Mal in diesem Jahr stand das Westfälische Pferdezentrum in Münster-Handorf im Zeichen einer Hengstleistungsprüfung. In der dreitägigen Prüfung konnten die Hengste Verbier (Kurz-Veranlagungsprüfung) und Sir Gribaldi (Sportprüfung Vierjährige) innerhalb ihrer jeweiligen Prüfungsgruppe besonders überzeugen.
Als einer der letzten unter den 19 Teilnehmern an der Kurz-Veranlagungsprüfung erhielt der Oldenburger Siegerhengst Verbier das beste Prüfungszeugnis. Der mit drei guten Grundgangarten (Trab 8,4, Galopp 8,8, Schritt 7,6) ausgestattete Hannoveraner bewegte sich trotz seiner stattlichen Größe und seines Alters schon sehr ausbalanciert und souverän. Zudem fiel der Braune durch hohe Rittigkeit sowohl mit seiner eigenen Reiterin Jessica Lynn Thomas als auch mit Testreiterin Sina Aringer im Sattel auf. Hierfür gab es die 8,7. Für die Leistungsbereitschaft attestierte die Bewertungskommission die Note 8,4. Damit setzte sich Verbier mit einer gewichteten Endnote von 8,44 deutlich vom übrigen Feld ab. Gezogen wurde er von Monika Rösemeier-Harms (Großefehn) aus einer Mutter von Dancier. In Münster ging er für das Dressurpferdezentrum Lodbergen an den Start.
Das Celler Landgestüt durfte sich aber nicht nur über das gute Abschneiden von Verbier als Sohn des Landbeschälers Von und Zu freuen. Mit Benjamin Franklin (v. Bon Vivaldi NRW – Royal Blend) schickte Celle auch selbst einen Hengst an den Start, der sich ebenfalls durch gute Grundgangarten auszeichnete. Beim ihm gefiel vor allem der Schritt, der mit der Tageshöchstnote 8,4 belohnt wurde (Trab 7,8, Galopp 8,0). Und auch er verstand es, sich an beiden Prüfungstagen unter dem Sattel gut zu präsentieren (Rittigkeit: 8,3, Leistungsbereitschaft 8,2). Insgesamt erzielte der von Wilhelm Kamps (Cuxhaven) gezogene Hannoveraner eine Endnote von 8,15. Insgesamt konnten noch sechs weitere Hengste ihre Veranlagungsprüfung mit einem guten Endergebnis (8,0 bis 8,1) beenden.
Sportprüfung vierjährige Hengste
Secret – All Inclusive – Lauries Crusador xx: So lautet das Pedigree von Sir Gribaldi, der in der Sportprüfung für vierjährige Hengste das höchste Endergebnis erzielte: 8,84. Nur zwei Mal gab es von der Bewertungskommission in dieser Prüfungsgruppe eine 9,0 – und beide Mal ging sie an den dunkelbraunen Hannoveraner vom Gestüt Sprehe. Einerseits für seinen Galopp, andererseits für die sehr gute Leistungsbereitschaft. Insgesamt zeichnete den Hengst neben drei absolut taktsicheren Grundgangarten (Trab 8,8, Schritt 8,7) auch eine gute Rittigkeit aus (8,8), was sich nicht nur der eigenen Reiterin Beatrice Arturi zeigte, sondern auch mit der Testreiter Shereena Satzer im Sattel. Sir Gribaldi entstammt der Zucht der ZG Aronis und Janßen aus Hamburg.
Einen gleichmäßig guten Eindruck hinterließ auch der zweite Secret-Sohn innerhalb des zwölf Hengste zählenden Prüfungslots: Succession, von Wolfgang Reich (Heidenheim) aus einer Mutter von Dancier gezogen, trat in Münster für Reesink Horses an. Am besten wurde der gut entwickelbare Trab des Hannoveraners bewertet, aber auch im Galopp (8,0) und im Schritt (8,2) schnitt der Rapphengst gut ab. Und auch er überzeugte durch Rittigkeit und Leistungsbereitschaft (jeweils 8,5). Insgesamt errechnete sich eine 8,34 für Succession. Insgesamt beendeten noch zwei weitere Hengste die Prüfung im „guten“ Bereich, mit 8,0 und besser.
Sportprüfung fünfjährige Hengste
Von den vier fünfjährigen Hengsten, die sich in Münster ebenfalls einer Sportprüfung stellten, erzielten gleich zwei eine glatte 8,0 als Endnote. Der sehr kraftvoll und dynamich trabende (9,0) Velvedere (v. Valverde – Sir Donnerhall I) von der Station Holkenbrink in Münster (Züchter: Ralf Borowzcak, Castrop-Rauxel) sowie der in allen Grundgangarten mit viel Raumgriff ausgestattete Eastwood (v. Escolar – Vitalis). Er stammt aus der Zucht von Leo Hermanns (Aldenhoven) und repräsentierte das Landgestüt Celle. fn-press/Hb
Alle Ergebnisse unter www.hengstleistungspruefung.de.