Der Breeders Cup Classic im kalifornischen Del Mar ist mit sieben Millionen US-Dollar dotiert und wird über ein-einviertel Meilen gelaufen. Haargenau ausgerechnet sind das 2011, 68 Meter – also rund 2000 Meter. Gewonnen hat das “Super-Ding” ein in den USA gezüchteter dreijähriger Hengst – Sierra Leone. Flavien Prat, französischer Jockey in den USA, pilotierte den dreijährigen Hengst, der von Chad C. Brown trainiert wird, zum Sieg im Breeders Cup Classic. Preisgeld für den energiestrotzenden Sierra Leone: 3,64 Millionen US-Dollar. Aus deutscher Sicht, sorgte Rebel`s Romance zuvor für Schlagzeilen, wertet sein Sieg im Breeders Cup Turf doch auch die deutschen Grupperennen auf.
Interessant sind die Besitzverhältnisse von Sierra Leone, denn die erstrecken sich durchaus bis nach Europa und das gilt auch für das zweitplatzierte Pferd. Sierra-Züchterin Debbie Oxley verkaufte den Hengst als Jährling über die Saratoga Sales im Bundesstaat New York für 2,3 Millionen US-Dollar und zwar an eine Besitzergemeinschaft aus Michael V. Magnier (Coolmore Stud) und Peter Brant (White Birch Farm), sowie Derrick Smith. Inzwischen hat sich die BG um den Briten Michael Tabor vergrößert. Eigentlich war bereits klar, dass Sierra Leonie nach seinen bemerkenswerten Rennerfolgen in die Zucht gehen soll, bis dann Peter Brant in der Pressekonferenz in Del Mar am Sonntag mit seinem Wunsch herausplatzte, den Hengst auch 2025 noch im Sport zu sehen. Entscheidung also noch offen.
Coolmore Stud tätigte gleich zwei Glücksgriffe
Coolmore Stud – in Irland beheimatet, um Dependancen im Ausland ergänzt und eine Institution im internationalen Galopp-Sport – ist auch Mitbesitzer des zweitplatzierten Pferdes im Breeders Cup Classic: Fierceness von City of Light. Erst kurz vor dem Breeders Cup hatte sich Coolmore an dem Hengst beteiligt und gab am 27. Oktober bekannt, dass Fierceness für den Zuchteinsatz bei Coolmare America (Ashford Farm) vorgesehen ist – allerdings nicht genau ab wann. „Fierceness stammt aus einer jungen, sehr bemerkenswerten Zuchtlinie seines Züchters Mike Repole. Er verfügt über eine hervorragende körperliche Verfassung und hat sich sowohl im Alter von zwei als auch von drei Jahren als Champion auf der Bahn gezeigt,” kommentierte Ashford/Coolmore-Manager Dermot Ryan, „wir freuen uns riesig, Fierceness bei uns begrüßen zu können, sei es nun dieses oder nächstes Jahr.“
Planspiel Zucht oder Sport
Züchter Mike Repole – der mit BodyArmour die US-Variante zu Red Bull entwickelte – hält weiterhin Anteile an Fierceness: „Ich bleibe mit einem erheblichen Anteil an den Zuchtrechten von Fierceness beteiligt,” so Repole vor dem Breeders Cup. Aus dem Plan, Coolmore`s Favoriten City of Troy zu schlagen wurde nichts, denn der trat in Del Mar gar nicht an. Der Deal für Fierceness beinhalte auch eine Bestimmung, dass der Hengst auch als 4-Jähriger Rennen laufen kann, so sein Züchter. Coolmore erhalte dann 50 % der Rennrechte von Fierceness für die Renn-Kampagne. Für den Deckeinsatz des Hengstes visieren Züchter Repole und Mitbesitzer Coolmore eine Obergrenze von 200 Stuten pro Jahr an. Aktuell wird mit dem Einsatz im Saudi-Cup für Fierceness geliebäugelt. Der findet vom 21. – 22. Februar 2025 statt. Übrigens: Fierceness heißt übersetzt Wildheit. Klingt (fast) wie ein Energy-Drink.