Jung, cool, erfolgreich – Diana-Siegerin Erle xx

Mit Sieben-Meilen-Stiefeln: Erle im Preis der Diana. (Foto: marcruehl.com)
Sie ist ziemlich cool, ziemlich jung und hat eine „Sonderlackierung“: Die Diana-Siegerin Erle xx.

Sie als “wuchtig” zu bezeichnen, wäre schon respektlos. Die englische Vollblutstute Erle xx ist die Siegerin des 166. Henkel-Preis der Diana und somit schon “eine Wucht”. Die “Diana” ist im Vollblutsport das Stuten-Derby. Tatsächlich kommt die Stute in der eleganten und ungewöhnlichen Rotschimmel-”Lackierung” als roundabout 500-Kilogramm-Pferd daher. Sagt ihr Trainer Maxim Pecheur und der muss es ja wissen: “Sie hat viel Körper”. Und: “Sie ist kräftig mit sehr gutem Fundament.” That`s it –  das ist wichtig. Vor allem aber hatte Erle am 4. August 2024 einen langen Atem und großen Galopp über diese berühmten 2.200 Meter in Düsseldorf.

Abgeklärte Pferdedame

So gewaltig die Stute galoppieren kann, so abgeklärt wirkt sie. “Erle ist das ruhigste und unaufgeregteste Pferd auf einer Rennbahn,” sagt Maxim Pecheur, “obwohl sie ja erst ihren vierten Start hatte.” Die imposanten Galoppade setzte Jockey Martin Seidl am Sonntag in Düsseldorf im Preis der Diana hervorragend in Szene. Lediglich die “heranfliegende” Spanish Eyes (auf Platz 2) hätte der Schimmelstute den Erfolg vielleicht noch streitig machen können. 

Es war ohnehin ein bemerkenswerter Tag im gesamten Pferdesport, denn vor Erle hatten gerade zwei ganz andere Stuten Gold und Silber bei den Olympischen Spielen im Park des Schlosses Versailles gewonnen: die Trakehner Stute Dalera BB (Jessica von Bredow-Werndl) und die dänische Warmblutstute (DWB) Wendy de Fontaine (Isabell Werth). 500 Kilogramm sind bei Warmblütern “ein Klacks”, bei Vollblutstuten eher nicht so ganz an der Tagesordnung. Im Schnitt ist das Gewicht bei Stuten etwas geringer. Erle entspringt der Zucht und dem Besitz der Stiftung Gestüt Röttgen und stammt aus piekfeiner Familie. Ihr Vater ist der Schimmelhengst Reliable Man xx, mütterlicherseits ein Enkel des berühmten Blüters Sadler`s Wells. Reliable Man hat in Ascot die Queen Elizabeth II Stakes gewonnen und das französische Derby im Prix du Jockey Club. Eine beachtliche Reihe von Nachkommen gewann auf höchster Ebene, also auf dem Gruppe-Parkett, was man im Warmblutsport 4- und 5-Sterne-Niveau nennt.

Macht die Mutter es?

Erles Mutter Enora xx, eine Fuchsstute, ist Vertreterin der Röttgen`schen E-Linie und war selbst 2010 mit Terry Hellier im Sattel Siegerin im Preis der Diana. Genau diese Enora wurde einst als zu einem, wie Röttgens Gestütsleiter Frank Dorff hörbar schmunzelnd anmerkt – “sehr guten Preis als Fohlen verkauft”. Ein Umstand, den man etwas später doch lieber wieder ändern wollte und die Gelegenheit bei einer Auktion ergriff. Glücklicherweise war Enora xx vergleichsweise günstig zu haben – kurzum ein gutes Geschäft. In Röttgen gab es dann u.a. zwei Töchter: Eloge xx und Erle xx und damit lebt die E-Linie weiter in Röttgen.

Völlig unbeeindruckt – Diana-Siegerin Erle xx – ist „das unaufgeregteste Pferd“.. (Foto: marcruehl.com)

Dort durfte die coole, junge Erle nach dem Triumph in Düsseldorf montags gleich mal entspannen –  soll heißen, raus auf die Koppel und dann auch in der Solekammer  praktisch tief durchatmen. Maxim Pecheur: “Sie hat alles bekommen, was so zum Tagesprogramm gehört und was sie gern macht.” Der Sieg im Preis der Diana war immerhin 300.000 Euro aus der Gesamtdotierung wert und der nächste geplante Start steht erst am 1. September wieder im Kalender, dann in Baden-Baden bei der Großen Woche vom 24. August bis 1. September.

Bildquellen

  • Erle siegt unter Martin Seidl im 166. Henkel-Preis der Diana – German Oaks, Gr. 1: by marcruehl.com
  • btf: Martina Brueske
  • Erle siegt unter Martin Seidl im 166. Henkel Preis der Diana, Gr. 1: by marcruehl.com
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