Voltigier-WM: Es ist alles deutsch, was glänzt

Das deutsche Team gewinnt auf ECUADOR 28 die Goldmedaille in der Kategorie Senioren bei den Voltigier-Weltmeisterschaften in Bern (SUI). Copyright © FEI/Martin Dokoupil
Das deutsche Team gewinnt auf ECUADOR 28 die Goldmedaille in der Kategorie Senioren bei den Voltigier-Weltmeisterschaften in Bern (SUI). Copyright © FEI/Martin Dokoupil

Am dritten Tag der Voltigier-Wettbewerbe in Bern (SUI) gab Deutschland alles und wurde dafür fürstlich belohnt.

Die ersten Medaillen der FEI Voltigier-Weltmeisterschaften wurden im Mannschaftswettbewerb in einem der besten Finals aller Zeiten vergeben. Die Schweizer Mannschaft war ein echter Hingucker und packte alles in ihre Übung, es war eine Freude, ihr zuzuschauen, und sie gewann die Bronzemedaille (8,267). Die Franzosen legten großen Wert auf Abgänge und Individualität, aber es reichte nur für die Silbermedaille (8,556), während das Team aus Deutschland hochklassige, komplizierte Bewegungen mit einer nahezu perfekten Leistung kombinierte und sich auf Ecuador 28 mit Alexandra Knauf an der Longe (8,677) erneut die Goldmedaille und den Weltmeistertitel holte.

Deutschland dominierte das Senior Pas de Deux, was auf eine Reihe unglücklicher Ereignisse für das italienische Paar Rebecca Greggio und Davide Zanella zurückzuführen war. Sie verloren beim Aufbau einer sehr schwierigen Übung das Gleichgewicht und fielen vom Pferd. Sie konnten ihre Routine und ihre Punktzahl nicht mehr wiederherstellen und sind daher leider aus dem Rennen. Diana Harwardt und Peter Künne (GER) zeigten ihr Können und gewannen die Runde mit 8,666. Sie liegen vor ihren Landsfrauen Gisa Sternberg und Linda Otten (8,329). Auf dem dritten Platz liegen derzeit die Schweizer Zoe Maruccio und Syra Schmid. Mit 8,263 sind sie auf gutem Weg, ihre erste FEI-Medaille zu gewinnen, wenn sie eine weitere solide Runde hinlegen.

FEI Europameisterschaft für Junioren und junge Voltigierer

In einer unglaublich beeindruckenden und ausdrucksstarken Klasse von männlichen Junioren hat Sam dos Santos (NED) jetzt einen souveränen Vorsprung. Er zeigte während seiner Kür tadellose Körperbeherrschung und gewann die erste Runde mit einer Gesamtpunktzahl von 8,458. Der junge Deutsche Lukas Heitmann landete heute nur knapp hinter dem Niederländer. Sein dramatisches und flexibles Programm brachte ihn über Nacht auf die Silbermedaille (8,208). Jakub Roguski fiel nach einer Strafe wegen Überschreitens des Zeitlimits um einen Platz auf den dritten Platz zurück. Seine Punktzahl in der ersten Runde beträgt 8,157 und er wird wahrscheinlich eine Medaille für Polen gewinnen.

Nach den technischen Prüfungen gab es einen Wechsel an der Spitze der Bestenliste der jungen Voltigiererinnen. Trotz gut ausgeführter Übungen konnten sich die drei Schweizerinnen nicht unter den ersten Drei platzieren. Mona Pavetic (GER) stahl ihrer Teamkollegin Gianna Ronca die Führung. Pavetic war während ihrer gesamten Leistung flüssig und erzielte die besten Übungsnoten (8,292). Sie liegt nur 0,2 vor Ronca. Die beiden Mädchen, die auf Max an der Longe von Sarah Krauss antreten, werden im Finale am Sonntag gegeneinander antreten. Die Slowakin Sara Solteszova zeigte eine ordentliche Prüfung, erzielte die drittbeste Punktzahl des Tages und katapultierte sich auf den dritten Platz (8,042).

Arne Heers verteidigte seine Goldmedaille für Deutschland in der Kategorie der männlichen Nachwuchs-Voltigierer. Mit einem überzeugenden technischen Programm baute er seinen Vorsprung vor den anderen Männern aus (8,127). Tom Menand (FRA) war sanft und kreativ und hält den zweiten Platz in der Nachtwertung (7,896), knapp vor dem Deutschen Ben Lechtenberg, der der Silbermedaille näher gekommen ist (7,863). Der Österreicher Paul Ruttkovsky hat sich eine gute Position verschafft, um am Sonntag möglicherweise auf dem Podium zu landen. Er ist derzeit Vierter mit einer Punktzahl von 7,838.

Die deutsche Nachwuchstruppe Fredenbeck hat in der Kür alle umgehauen. Mit absoluter Präzision und Liebe zum Detail haben sie das Publikum begeistert, 8,654 Punkte erzielt und sind damit der restlichen Konkurrenz (7,801) deutlich davongezogen. Die Schweizer Mannschaft leistete sich kleine Fehler und landete mit 7,397 Punkten auf Platz zwei. Italien konnte seine Zwischenplatzierung verbessern und rückte nach einer kreativen Kür auf Platz drei vor (7,389).

In der letzten Juniorenklasse des Tages wurden die ersten Medaillen der FEI-Europameisterschaften vergeben. Der Junioren-Pas de Deux betrat die Bühne und zeigte eine viel bessere Leistung als am Vortag. An der Spitze gab es keine Veränderungen und Großbritannien holte seine erste Juniorenmedaille seit 2013. Milly und Evie Jessett holten sich Bronze (7,967). Der erste und zweite Platz gingen an Deutschland. Felix Wöhe und Mia Bury gewannen heute die Runde und die Silbermedaille (8,120), konnten Arne Heers und Mia Bury jedoch nicht einholen, die Gold (8,307) mit nach Hause nahmen.

Die PostFinance Arena erweist sich als erstklassiger Austragungsort für Voltigierwettbewerbe und die Pferde zeigen in der energiegeladenen Atmosphäre der Voltigierfans Höchstleistungen. Morgen werden weitere Medaillen vergeben, und es wird sicher wieder ein nervenzerreibender Wettkampftag.

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